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ENGLISCH/774: Liebe geht durch den Magen (31) Scones and Devon Tea (SB)


L I E B E   G E H T   D U R C H   D E N
  M A G E N


31. Scones and Devon Tea

Auf der Suche nach dem wirklich furchtbaren britischen Essen



English food - Das kann man doch nicht essen!

Viele Englandtouristen rümpfen die Nase, wenn es um die britische Eßkultur geht. Dabei tut man den englischen Kochkünsten wirklich unrecht. Die britische Küche ist viel besser als ihr Ruf, doch was man in britischen Restaurants serviert bekommt, ist selten englische Küche. Und tatsächlich findet sich auch nur in wenigen Küchen noch ein einheimischer, englischer Koch. Ist man dann glücklicherweise einmal in einem englischen Haushalt zum Dinner oder Supper eingeladen, brillieren die Gastgeber mit Exotischem und anderen lukullischen Fremdeinflüssen, um den ausländischen Gast zu beeindrucken oder ihn davon zu überzeugen, daß die sprichwörtlich schlechten Angewohnheiten, sprich: die typischen Gerichte, längst ausgemerzt worden sind.

Um auf den Geschmack von echtem "English food" zu kommen, gilt es also, einen einheimischen "Chef" oder zumindest das richtige Kochbuch zu finden, kurzum eine durch und durch britische Anleitung, die uns zeigt, wie man englisches Essen auf traditionelle Weise zubereitet. Da der Appetit bekanntlich beim Essen kommt, werden an dieser Stelle von Zeit zu Zeit kleine Erfrischungen angeboten, die sich auch in deutschen Küchen leicht nachkochen lassen.

Und damit jeder gleich bescheid weiß, falls ihm mal ein gutes, altes englisches Kochbuch in die Hände fällt und er dann verstehen will, ob das Ei in die Schüssel oder in die Pfanne geschlagen werden soll bzw. ob es sich um einen Rührteig oder Hefeteig handelt, soll er auf diese Weise gleich mit einigen typischen Küchenausdrücken vertraut gemacht werden. Die Rezepte dieser Reihe werden Ihnen nicht ohne Grund in englischer Sprache vorgestellt, soll doch die Liebe (wohl auch zu einer fremden Sprache) sprichwörtlich durch den Magen gehen, oder wie die Briten sagen würden: The way (of ones language) to a man's heart is through his stomach.

Ich beginne mit einem der Kleinodien der typisch englischen Küche: "Original Devon Tea". Dazu gehört natürlich eine gute Tasse starken englischen Darjeelings und echte Devoner Sahne (die sogenannte Double cream, eine Sahne, die von Natur so fett und steif ist, daß sie nicht mehr geschlagen werden muß). Die Krönung ist aber das folgende, köstliche Gebäck, das sich nur mit wenig Mühe frisch backen läßt:

Also viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit.

SCONES

The first recipe is for Scones. These are delicious little bread rolls, which you can eat for your five o' clock tea. Try them with butter - or even better, with whipped cream and jam. Traditionally they come from Devon, which is famous for its rich cream and milk products. Here you eat Scones with slightly salted Devon butter and strawberry jam. And with it you will have strong English tea and double cream: one or two teaspoonful of very rich unwhipped cream which you let melt in your cup of tea.


For eight scones you will need:

- 200 g plain white wheat flour
- half a 5 ml spoon salt
- 1 x 5 ml spoon bicarbonate of soda
- 2 x 5 ml spoons cream of tartar
- 45 g margarine
- 50 g sultanas or currants
- 25 g sugar
- about 125 ml fresh milk


Now you do the following:

- Mix the flour, salt, bicarbonate of soda and cream of tartar in a bowl.

- Cut the margarine into small pieces and rub it into the flour with your fingers until the mixture is like breadcrumbs.

- Add the sultanas (or currants) and the sugar.

- Add the milk and mix until you have a soft dough.

- Put the dough on a board with a bit of flour and roll it until it is about 1.5 cm thick.

- Cut it into round biscuit-like pieces (use a scone- or a biscuit- cutter)

- Bake in a hot oven (220 °C, Gas 7) for 10 minutes

- serve warm or cold


*


Alles verstanden?

Der Einfachheit halber habe ich europäische Maßeinheiten benutzt. In alten englischen Rezeptbüchern herrschen immer noch die angelsächsischen Maße und Gewichte vor, die ich Ihnen an gegebener Stelle ebenfalls vorstellen werde.

recipe - Rezept

whipped cream - Schlagsahne, bzw. geschlagene Sahne

plain white wheat flour - einfaches weißes Weizenmehl

spoon - Eßlöffel (damit nichts mißlingt, habe ich das Fassungsvermögen (etwa 5 ml) angegeben)

teaspoon - Teelöffel

bicarbonate of soda - doppelkohlensaures Natron (auf keinen Fall Soda!) man erhält es auch schlicht unter dem Namen Natron oder als Natriumhydrogencarbonat

cream of tartar - Weinstein (mit Sahne hat das nichts zu tun)

sultana - Rosine, vorzugsweise die große Sultanine

currant - Korinthe (nicht zu verwechseln mit red currants (rote Johannisbeeren) oder black currants (schwarze Johannisbeeren))

milk - Milch

to mix - mischen

bowl - Schüssel

cut the margarine in pieces and rub it into the flour - hier wird die Margarine mit den Fingern unter das Mehl geknetet

breadcrumbs - Brotkrumen

to add - zufügen, zugeben

soft dough - weicher Teig

board - Brett, bewegliche Arbeitsfläche

to roll - ausrollen

to bake - backen

scone- or a biscuit-cutter - rundes Ausstechförmchen

in a hot oven - im vorgeheizten Backofen

gas - Gas

to serve - servieren


Erstveröffentlichung 1998
neue, überarbeitete Fassung


7. April 2008