Die zur Universität Erfurt gehörende Forschungsbibliothek Gotha bewahrt herausragende Handschriften, Nachlässe und alte Drucke zur Geschichte des mitteldeutschen Protestantismus im 16. und 17. Jahrhundert. Zur Erschließung und Bekanntmachung dieser Sammlungen wird sie seit 2005 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit bislang 430.000 Euro unterstützt. Um die Digitalisierung der wertvollen und sensiblen Objekte voranzutreiben, stellt das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur nun 100.000 Euro zum Erwerb von hochwertiger Scannertechnik bereit. Heute wurde der Bewilligungsbescheid in Gotha übergeben.

Von den mehr als 150.000 handgeschriebenen Briefen und Dokumenten zur Geschichte der Reformation in Deutschland konnte die Forschungsbibliothek Gotha mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2005 etwa 30.000 Dokumente online katalogisieren. Seit 2011 fördert die DFG darüber hinaus den Ausbau der Bibliothek zu einer Studienstätte für die Kulturgeschichte des Protestantismus im 16. bis 18. Jahrhundert. Um in diesem Zusammenhang die Digitalisierung und Präsentation ihrer bedeutenden Sammlungen im Internet vorantreiben und weitere, vor allem digitale Erschließungsprojekte mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durchführen zu können, wird die Forschungsbibliothek die nun bereitgestellten Mittel für den Erwerb von zwei Hochleistungsscannern einsetzen. Ein Scanner dient der Digitalisierung der fragilen handgeschriebenen Materialien, der andere der Massendigitalisierung von gedruckten Werken. Beide Scanner müssen den hohen konservatorischen Anforderungen entsprechen und buchschonend arbeiten. Die Hochleistungsscantechnik ermöglicht es der Forschungsbibliothek, sich an den deutschlandweiten Aktionsplänen zur Digitalisierung des historischen Kulturgutes zu beteiligen.

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