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AKTION/1377: Urgent Action - Jemen, Unmittelbar drohende Hinrichtung


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-035/2013, AI-Index: MDE 31/003/2013, Datum: 11. Februar 2013 - cw

Jemen
Unmittelbar drohende Hinrichtung



Herr AHMED SALEH ABDULLAH AL-MA'OURI

Quellen aus dem Jemen zufolge könnte Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri bereits am 13. Februar hingerichtet werden. Seine Rechtsmittel sind ausgeschöpft. Obwohl der Präsident ihn begnadigt hatte, wurde er bei einer erneuten Gerichtsverhandlung abermals zum Tode verurteilt. Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri könnte bereits am 13. Februar hingerichtet werden. Er befindet sich in Einzelhaft im Gefängnis in al-Baydha südöstlich der Hauptstadt Sanaa. Das erstinstanzliche Gericht in al-Baydha hatte ihn 2003 wegen Mordes zum Tode verurteilt. Im April 2004 bestätigte ein Berufungsgericht das Urteil und ordnete die Hinrichtung von Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri an. Der Oberste Gerichtshof erhielt im Dezember 2004 die Entscheidung des Berufungsgerichts aufrecht.

Im Januar 2006 wurde Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri vom damaligen Präsidenten Ali Abdullah Salih begnadigt. Kurze Zeit später reichten weitere Blutsverwandte des Opfers gesondert Klage gegen Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri ein. Daraufhin wurde der Fall vor dem erstinstanzlichen Gericht in al-Baydha erneut verhandelt. Das Gericht verurteilte Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri im September 2006 abermals zum Tode. Das Todesurteil wurde sowohl durch das Berufungsgericht im Jahre 2008 als auch vom Obersten Gerichtshof 2010 aufrechterhalten. Der damalige Präsident begnadigte Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri 2010 ein weiteres Mal. Allerdings hob er - wie es heißt, auf externen Druck hin - die Begnadigung später wieder auf und ordnete stattdessen die Hinrichtung an.


HINTERGRUNDINFORMATIONEN

Amnesty International ist seit langem über die Anwendung der Todesstrafe im Jemen besorgt, insbesondere da Todesurteile häufig nach Verfahren verhängt werden, die nicht den internationalen Standards für ein faires Gerichtsverfahren entsprechen. 2012 sind dutzende StraftäterInnen hingerichtet worden. 2011 waren es mindestens 41 Personen, 2010 mindestens 62. Hunderte Personen sollen sich im Todestrakt befinden.

Amnesty International erkennt das Recht der Regierungen an, Personen, die einer als Straftat erkennbaren Handlung verdächtigt werden, vor Gericht zu stellen. Die Organisation wendet sich aber grundsätzlich gegen die Todesstrafe, da sie die grausamste, unmenschlichste und erniedrigendste aller Strafen und einen Verstoß gegen das Recht auf Leben darstellt.


SCHREIBEN SIE BITTE

E-MAILS, FAXE ODER LUFTPOSTBRIEFE MIT FOLGENDEN FORDERUNGEN

  • Verhindern Sie bitte die Hinrichtung von Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri.
  • Wandeln Sie das Todesurteil gegen Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri und alle weiteren bereits verhängten Todesurteile um.
  • Ich fordere Sie zudem auf, keine weiteren Todesurteile zu bestätigen und ein Hinrichtungsmoratorium einzurichten mit dem Ziel die Todesstrafe vollständig abzuschaffen.

APPELLE AN

PRÄSIDENT
His Excellency Abd Rabbu Mansour al-Hadi
Office of the President
Sana'a
JEMEN
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
Fax: (00 967) 1 274 147

GENERALSTAATSANWALT
His Excellency Ali Ahmed Nasser al-Awash
Attorney General's Office
Sana'a
JEMEN
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
Fax: (00 967) 1 374 412


KOPIEN AN

MINISTERIN FÜR MENSCHENRECHTE
Her Excellency Houriah Ahmed Mashhour
Ministry for Human Rights
Sana'a
JEMEN
(Anrede: Your Excellency / Exzellenz)
Fax: (00 967) 1 444 833
E-Mail: mshr@y.net.ye

BOTSCHAFT DER REPUBLIK JEMEN
Herr Abdulrahman Abdulla Salem Bahabib
Gesandter (Geschäftsträger a.i.)
Budapester Str. 37
10787 Berlin
Fax: 030-8973 0562
E-Mail: info@botschaft-jemen.de


Bitte schreiben Sie Ihre Appelle möglichst sofort, sodass sie noch vor dem 13. Februar 2013 eintreffen. Schreiben Sie in gutem Arabisch, Englisch oder auf Deutsch.


PLEASE WRITE IMMEDIATELY
  • Calling on the President to halt the execution of Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri.
  • Calling on the Yemeni authorities to commute the death sentence of Ahmed Saleh Abdullah al-Ma'ouri, as well as those of all other prisoners under sentence of death.
  • Urging the President to stop ratifying death sentences and establish a moratorium on executions, with a view to completely abolishing the death penalty.

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Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-035/2013, AI-Index: MDE 31/003/2013, Datum: 11. Februar 2013 - cw
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Februar 2013