ai - URGENT ACTION
UA-Nr.: UA-064/2013, AI-Index: AMR 34/002/2013, Datum: 12. März 2013 - we
Guatemala
Menschenrechtler in Gefahr
Getötet:
CARLOS HERNÁNDEZ
In Gefahr:
OMAR JERÓNIMO
DAMASO ALDANA
Der Menschenrechtsverteidiger und Gewerkschafter Carlos Hernández wurde am 8. März im Departamento Chiquimula im Osten Guatemalas erschossen. Möglicherweise hat man ihn wegen seines Aktivismus getötet. Zwei weitere Menschenrechtler, die in derselben Region aktiv sind, befinden sich in großer Gefahr.
Am 8. März um 8.30 Uhr war Carlos Hernández in seinem Pick-up in Camotán im Departamento Chiquimula unterwegs, als ihm zwei Männer auf einem Motorrad den Weg abschnitten. Einer der beiden schoss achtmal mit einer Pistole vom Kaliber 9 mm auf den Menschenrechtsverteidiger, der an den Schussverletzungen starb. Am 21. Februar hatte Carlos Hernández per Telefon eine Drohung erhalten, nachdem er sich bei einer Versammlung gegen Rodungen in der Region ausgesprochen hatte. Omar Jerónimo und Damaso Aldana, zwei Angehörige der Kleinbauernorganisation Coordinación Campesina Nuevo Día, haben die Information erhalten, dass auf einer Versammlung Drohungen gegen sie ausgesprochen worden waren. Nach der Ermordung von Carlos Hernández sind die beiden Männer nun sehr um ihre Sicherheit besorgt. Carlos Hernández war ein führendes Mitglied mehrerer zivilgesellschaftlicher Organisationen wie der Kleinbauernorganisation Coordinación Campesina Nuevo Día, der Asociación Campesina Camoteca, einer Vereinigung der Kleinbauern in Camotán, und der Koordination der volkstümlichen, indigenen, gewerkschaftlichen und bäuerlichen Organisationen des Ostens (Coordinadora de Organizaciones Populares, Indígenas, Iglesias, Sindicales y Campesinas de Oriente). Außerdem war er Vorstandsmitglied der nationalen Gewerkschaft der Arbeitnehmer im Gesundheitswesen (Sindicato Nacional de Trabajadores de la Salud de Guatemala - SNTSG) und der Vereinigung Frente Nacional de Lucha (FNL).
Amnesty International wies die Generalstaatsanwaltschaft in Guatemala 2010 schriftlich auf die Unverhältnismäßigkeit der Anklagen hin, die gegen Carlos Hernández und einen seiner Kollegen erhoben worden waren. Carlos Hernández war in Zusammenhang mit einer Demonstration in Camotán am 30. März 2010 wegen die Staatssicherheit gefährdender Aktivitäten und rechtswidriger Versammlungen und Demonstrationen angeklagt worden. Amnesty International äußerte Besorgnis darüber, dass die strafrechtlichen Anklagen möglicherweise dazu genutzt wurden, die rechtmäßige Arbeit des Gemeindesprechers und Menschenrechtsverteidigers zu untergraben. Carlos Hernández wurde anschließend schuldig gesprochen und angewiesen, ein Jahr lang nicht an öffentlichen und politischen Versammlungen teilzunehmen. In Guatemala werden MenschenrechtsverteidigerInnen, darunter JournalistInnen und GewerkschafterInnen, nach wie vor von Interessengruppen bedroht, schikaniert und angegriffen, die sie veranlassen wollen, ihre Arbeit einzustellen. 2011 dokumentierten lokale Organisationen 402 Fälle tätlicher Angriffe und Einschüchterungen ortsansässiger MenschenrechtsverteidigerInnen. Ihr Betätigungsfeld reicht vom Schutz der Menschenrechte bei von Zwangsräumung betroffenen indigenen Gemeinschaften bis hin zu der Untersuchung von Menschenrechtsverletzungen während des bewaffneten Konflikts in Guatemala. Nähere Informationen hierzu finden Sie in einem englischsprachigen Briefing an den UN-Menschenrechtsausschuss: Guatemala - Submission to the UN Human Rights Committee for the 104th session of the Human Rights Committee, unter
http://www.amnesty.org/en/library/info/AMR34/001/2012/en
Die Coordinacón Campesina Nuevo Día setzt sich bereits seit drei Jahren für die Landrechte von Kleinbauern im Departamento Chiquimula ein, wo umfangreiche Projekte im Bereich der Infrastruktur geplant sind. Sowohl die SNTSG als auch die FNL setzen sich gegen Korruption in örtlichen Krankenhäusern ein.
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Ministro de Gobernación
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GUATEMALA
(Anrede: Dear Minister / Estimado Sr. Ministro / Sehr geehrter Herr Minister)
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Quelle:
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UA-Nr.: UA-064/2013, AI-Index: AMR 34/002/2013, Datum: 12. März 2013 - we
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2013