Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → AMNESTY INTERNATIONAL

AKTION/1690: Urgent Action - Vereinigte Arabische Emirate, Ehefrau eines Aktivisten wieder frei


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-008/2014-1, AI-Index: MDE 25/004/2014, Datum: 22. Januar 2014 - bs

Vereinigte Arabische Emirate
Ehefrau eines Aktivisten wieder frei



Frau AISHA IBRAHIM AL-ZAABI, 38 Jahre

Aisha Ibrahim al-Zaabi, die Ehefrau des Aktivisten Mohamed Saqer al-Zaabi, ist vom Staatssicherheitsdienst freigelassen worden. Sie war am 10. Januar an einem Kontrollpunkt an der Grenze zu Oman festgenommen worden. Dann hielt man sie fünf Tage lang ohne Kontakt zu ihrer Familie oder einem Rechtsbeistand fest.

Die 38-jährige Aisha Ibrahim al-Zaabi wurde am 14. Januar aus der Haft entlassen. Sie war am 10. Januar an der Grenze zu Oman festgenommen und danach in geheimer Haft gehalten worden. Die Angehörigen des Staatssicherheitsdienstes legten keinen Haftbefehl vor und konfiszierten ihr Mobiltelefon und ihren Ausweis sowie den ihres 18 Monate alten Sohnes. Sie hatte in der Haft keinen Kontakt zur Außenwelt und wurde bis zu acht Stunden täglich über die Aktivitäten ihres Ehemannes befragt. Am 14. Januar wurde sie erneut dem für Staatssicherheit zuständigen Staatsanwalt vorgeführt und dann freigelassen. Man teilte ihr nicht mit, ob sie unter Anklage gestellt wurde.

Aisha Ibrahim al-Zaabi und ihre fünf Kinder waren bereits 2012 daran gehindert worden, das Land zu verlassen, als sie vom Flughafen Abu Dhabi ins Ausland fliegen wollten. Man teilte ihnen mit, dass ihre Namen auf einer Liste von Personen stünden, gegen die ein Ausreiseverbot verhängt worden sei. Mit Aisha Ibrahim al-Zaabi ist jetzt zum ersten Mal eine Familienangehörige eines Aktivisten festgenommen worden, als sie ausreisen wollte.

Amnesty International vertritt die Auffassung, dass die Festnahme und Inhaftierung von Aisha Ibrahim al-Zaabi allein dazu diente, sie und ihre Familie zu drangsalieren und einzuschüchtern. Auch sollte dadurch offenbar ihr Ehemann Mohamed Saqer al-Zaabi, der immer wieder Menschenrechtsverletzungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten kritisiert hatte, zum Schweigen gebracht werden.

Mohamed Saqer al-Zaabi, ehemaliger Staatsanwalt und Vorsitzender der Juristenvereinigung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, war am 2. Juli 2013 vom Obersten Gerichtshof in Abu Dhabi in Abwesenheit in einem grob unfairen Gerichtsverfahren vage formulierter Straftaten im Zusammenhang mit der Gefährdung der Staatssicherheit für schuldig befunden worden. Insgesamt standen in diesem Verfahren 94 Personen unter Anklage, darunter auch einige gewaltlose politische Gefangene, MenschenrechtsanwältInnen, RichterInnen, HochschulprofessorInnen und studentische AktivistInnen. Das Massenverfahren verstieß gegen internationale Standards für faire Gerichtsverfahren.

Weitere Appelle des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die sich an dieser Urgent Action beteiligt haben.

Weitere Informationen zu UA-008/2014
(MDE 25/003/2014, 10. Januar 2014)

*

Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-008/2014-1, AI-Index: MDE 25/004/2014, Datum: 22. Januar 2014 - bs
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Kampagnen und Kommunikation
Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306, Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: ua-de@amnesty.de; info@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de/ua; www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2014