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AKTION/1851: Erfolge - Februar/März 2016 (amnesty journal)


amnesty journal 02/03/2016 - Das Magazin für die Menschenrechte

Erfolge

- Griechenland - Athen billigt »Homo-Ehe«
- Indonesien - Separatist in Freiheit
- Aserbaidschan - Regimekritikerin frei
- Myanmar - Politischer Häftling entlassen


EINSATZ MIT ERFOLG

Weltweit beteiligen sich Tausende Menschen mit Appellschreiben an den "Urgent Actions", den "Briefen gegen das Vergessen" und an Unterschriftenaktionen von Amnesty International. Dass dieser Einsatz drohende Menschenrechtsverletzungen verhindert und Menschen in Not hilft, zeigen diese Beispiele.


Athen billigt »Homo-Ehe«

GRIECHENLAND - Als einer der letzten Staaten der Europäischen Union hat Griechenland die eingetragene Partnerschaft für Schwule und Lesben legalisiert. Ministerpräsident Alexis Tsipras sprach nach der Parlamentsabstimmung am 22. Dezember 2015 von einem »wichtigen Tag für die Menschenrechte«. Lesbische und schwule Paare, die ihre Partnerschaft eintragen lassen, sind fortan in Erbschafts- und Eigentumsfragen heterosexuellen Eheleuten praktisch gleichgestellt. Allerdings dürfen sie weiterhin keine Kinder adoptieren und haben auch nicht das Recht, einen gemeinsamen Nachnamen zu tragen.


Separatist in Freiheit

INDONESIEN - Mehr als ein Jahrzehnt saß Filep Karma in einem indonesischen Gefängnis, nur weil er eine Flagge hochgehalten hatte. Nun ist der politische Aktivist wieder in Freiheit. Karma gehörte zu einer Gruppe von 200 Menschen, die am 1. Dezember 2004 für die Unabhängigkeit der Provinz Papua demonstrierten. Weil Karma die Morgenstern-Flagge - ein verbotenes Symbol der Unabhängigkeitsbewegung - bei sich trug, wurde er festgenommen und wegen »Unruhestiftung« zu 15 Jahren Haft verurteilt. Am 15.November 2015 wurde er vorzeitig aus der Haft entlassen. Amnesty hatte sich seit Jahren für seine Freilassung eingesetzt.


Regimekritikerin frei

ASERBAIDSCHAN - Die prominente aserbaidschanische Oppositionelle Leyla Yunus ist im Dezember 2015 unter Auflagen aus der Haft entlassen worden. Die 60-Jährige war im August 2015 wegen Betrugs und anderer Straftaten zu acht Jahren Haft verurteilt worden, ihr Ehemann Arif erhielt sieben Jahre. Nach Ansicht von Amnesty waren die Vorwürfe konstruiert. Das Ehepaar setzt sich unter anderem für die Aussöhnung mit dem Nachbarland Armenien ein. Arif Yunus war bereits im November wegen gesundheitlicher Probleme aus der Haft entlassen worden.


Politischer Häftling entlassen

MYANMAR - Sein Einsatz für die Landbevölkerung brachte ihn ins Gefängnis: Der politische Aktivist Ko Wai Lu ist nach Verbüßung seiner Haftstrafe am 12. November 2015 aus dem Insein-Gefängnis in Rangun, Myanmars größter Stadt, entlassen worden. Ko Wai Lu war im Dezember 2014 festgenommen worden, weil er eine Protestkundgebung von Einwohnern Michaungkans, einer Gemeinde östlich von Rangun, unterstützt hatte. Sie hatten in der Nähe des Rathauses von Rangun einen friedlichen Sitzstreik veranstaltet, weil die Behörden Myanmars nichts getan hatten, um ihren Landkonflikt zu lösen.

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Quelle:
amnesty journal, Februar/März 2016, S. 13
Herausgeber: amnesty international
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Telefon: 0228/98 37 30, E-Mail: info@amnesty.de
Redaktionsanschrift: Amnesty International, Redaktion amnesty journal,
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Internet: www.amnesty.de
 
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2016

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