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MELDUNG/209: Amnesty-Büro in Moskau versiegelt


Amnesty International - 2. November 2016

Amnesty-Büro in Moskau versiegelt


02. November 2016 - Am Morgen des 2. Novembers fanden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Moskauer Amnesty-Büros völlig überraschend das Büro versiegelt vor. An der Tür befand sich eine Notiz der kommunalen Behörden, die Personen davor warnt, das Büro zu betreten.

"Wir wissen nicht, was die Moskauer Behörden dazu veranlasst hat, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Zutritt zu unserem Büro zu verhindern - es handelt sich dabei um eine unangenehme Überraschung ohne jegliche Vorwarnung," sagte John Dalhuisen, Programmleiter für Europa und Zentralasien von Amnesty International.

"Angesichts des aktuellen Klimas für zivilgesellschaftliche Arbeit in Russland, gibt es alle möglichen plausiblen Erklärungen. Es ist aber zu früh, um Schlussfolgerungen zu ziehen. Wir arbeiten daran, die Situation so schnell wie möglich aufzuklären und hoffen sehr, dass es eine einfache administrative Erklärung für diesen Rückschlag für unsere Arbeit gibt."

"Wir sind zu 100 Prozent sicher, dass wir alle unsere Verpflichtungen als Mieter erfüllt haben," so Dalhuisen. Das Büro wird direkt von den kommunalen Behörden der Stadt gemietet.

Dem Moskauer Amnesty-Büro wurde die kurze Nachricht hinterlassen, dass das Gebäude "Eigentum einer Stadt der Russischen Föderation" wäre und dass es niemand ohne Begleitung eines Beamten betreten könne. Die Schlösser waren ausgewechselt und das Alarmsystem entfernt worden. Die Stromversorgung schien unterbrochen worden zu sein.

Amnesty-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter versuchten, die Situation aufzuklären. Unter der von den Behörden angegebenen Telefonnummer erreichten sie jedoch niemanden.

Derzeit bemühen sie sich um einen Gesprächstermin mit den kommunalen Behörden.

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Quelle:
Mitteilung vom 2. November 2016
https://www.amnesty.de/2016/11/2/amnesty-buero-moskau-versiegelt?destination=startseite
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. November 2016

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