Schattenblick → INFOPOOL → BÜRGER/GESELLSCHAFT → AMNESTY INTERNATIONAL


MELDUNG/234: Dokumentarfilm "National Bird" ab 18. Mai in den Kinos


Amnesty International - 15. Mai 2017

Dokumentarfilm "National Bird" ab 18. Mai in den Kinos


15. Mai 2017 - Der Dokumentarfilm "National Bird" widmet sich einem brisanten Thema: Drei mutige Whistleblower brechen ihr Schweigen und sprechen offen über ihre Rolle im Drohnenprogramm der USA. Am 18. Mai läuft der Film in den deutschen Kinos an.

Der Film "National Bird" liefert authentische und sehr persönliche Einblicke in das amerikanische Drohnenprogramm - aus Sicht der beteiligten Kriegsveteranen ebenso wie aus Sicht der Opfer.

Im Zentrum des Films stehen drei Kriegsveteranen der US-Air-Force, die in unterschiedlichen Funktionen selbst an diesem Drohnenprogramm beteiligt waren. Ihre Mitschuld an der Tötung Unbekannter - und möglicherweise Unschuldiger - auf weit entfernten Kriegsschauplätzen lässt sie nicht zur Ruhe kommen. Schließlich gehen sie an die Öffentlichkeit - ohne Rücksicht auf mögliche Konsequenzen. Im Verlauf des Films nehmen ihre Geschichten dramatische Wendungen: So fährt eine der Protagonistinnen selbst nach Afghanistan, wo sie mit einem grauenhaften Vorfall und dessen Opfern konfrontiert wird. Doch ihre Reise bietet auch Anlass für Frieden und Versöhnung.

Unterstützung bekam die Regisseurin Sonia Kennebeck für ihr Projekt von den beiden Regisseuren Errol Morris und Wim Wenders. Die Weltpremiere von "National Bird" fand bei den 66. Internationalen Filmfestspielen 2016 in Berlin statt.

Amnesty International kritisiert, dass das US-Drohnenprogramm humanitäres Völkerrecht und die Menschenrechte verletzt, insbesondere das Recht auf Leben. Die Menschenrechtsorganisation fordert, dass sich die US-Regierung strikt an die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht hält. Zudem sind umfassende Informationen über Grundsätze, Maßstäbe und Auswirkungen des Drohnenprogramms offen zulegen, um eine gerichtliche, parlamentarische und gesellschaftliche Überprüfung zu ermöglichen. Weder die Identität noch die Zahl der Opfer wird von der US-Administration bekannt gegeben. Amnesty International geht auf der Grundlage verschiedenster Quellen von mehreren tausend Drohnenopfern aus, darunter viele zivile Opfer.

Es gab Hinweise darauf, dass die US-Regierung außergerichtliche Hinrichtungen billigte, obwohl dies eine Verletzung internationaler Menschenrechtsnormen darstellte. Sie berief sich dabei auf die US-amerikanische Theorie eines "globalen Krieges" gegen Al-Qaida und vergleichbare Gruppen. Es muss sichergestellt sein, dass alle möglichen Fälle rechtswidriger Tötungen unabhängig und unparteiisch untersucht werden.



Weitere Infromationen zum Film finden Sie auf:
http://www.nationalbird-derfilm.de/

*

Quelle:
Mitteilung vom 15. Mai 2017
https://www.amnesty.de/2017/5/15/dokumentarfilm-national-bird-ab-18-mai-den-kinos?destination=node%2F2817^
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Kampagnen und Kommunikation
Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306, Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang