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ASIEN/224: Burma - Internationales Krisenmanagement hat versagt


Presseerklärung vom 27. September 2007

Burma: Internationales Krisenmanagement hat versagt

Gewalteskalation in Rangun


Angesichts der Gewalteskalation gegen friedlich demonstrierende buddhistische Mönche in Burma hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Mittwoch schwere Vorwürfe gegen UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und die Staaten der internationalen Gemeinschaft erhoben. "Das internationale Krisenmanagement hat versagt", sagte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius. "Die Katastrophe war vorprogrammiert und es war bekannt, wie unbarmherzig die herrschende Junta Burmas ist." Statt sofort auf die befreundeten Nachbarstaaten China, Indien und die übrigen ASEAN-Staaten einzuwirken, deren Einfluss möglicherweise ein Blutvergießen verhindert hätte, habe die Weltgemeinschaft tagelang gezögert. Ban Ki Moons Appell in letzter Sekunde sei viel zu spät gekommen und habe das Massaker nicht mehr aufhalten können.

Der chinesischen Regierung warf die GfbV klägliches Versagen vor. Sie sei ihrer weltpolitischen Verantwortung nicht gerecht geworden, weil sie ihren Satelliten-Staat Burma nicht gemäßigt habe. China sei in seinem Nachbarstaat mit Militärbasen, Erdöl- und Erdgasförderungsanlagen, Großstaudämmen und in der Holzindustrie präsent und unterhalte auch auf militärischer und politischer Ebene engste Beziehungen zur burmesischen Junta. Vor und während der Olympischen Spiele im Sommer 2008 in Peking werde die Kritik an Chinas Führung, sie sei weltweit für schwerste Menschenrechtsverletzungen verantwortlich, nun noch lauter werden.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen vom 27. September 2007
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. September 2007