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NORDAMERIKA/043: Für Trumps Grenzmauer - Indigener Friedhof gesprengt


Gesellschaft für bedrohte Völker - Pressemitteilung vom 11. Februar 2020

Für Trumps Grenzmauer: Indigener Friedhof gesprengt


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) verurteilt die Sprengung einer indigenen Begräbnisstätte im US-Bundesstaat Arizona. Medienberichten zufolge haben Baufirmen mit der Zerstörung des Grabhügels Monument Hill im Biosphärenreservat Organ Pipe Cactus National Monument begonnen. Sie wollen Platz für die Grenzmauer zu Mexiko schaffen. "Es ist wenig überraschend, dass Präsident Trump für seine rassistische Grenzmauer auch indigene Rechte mit Füßen tritt", bemerkt Yvonne Bangert, GfbV-Referentin für indigene Völker. "Schockierend ist es natürlich trotzdem, zumal die betroffenen Völker offenbar nicht konsultiert oder in die Planungen mit einbezogen wurden."

Monument Hill liegt auf dem Land der Tohono O'odham Nation. Früher wurden dort Gefallene rivalisierender Völker beigesetzt, die in kriegerischen Auseinandersetzungen getötet wurden. Eigentlich ist indigenes Land in den USA durch Bundesgesetze besonders geschützt. Mit dem REAL ID Act von 2005 kann der Präsident allerdings die Anwendung einzelner Gesetze willkürlich aussetzen, wenn er meint, sie würden die nationale Sicherheit gefährden.

Neben Indigenen prangern auch Engagierte für den Umweltschutz Zerstörungen auf dem Gebiet des Biosphärenreservates an. Ein interner Report des National Park Service warnt laut Medienberichten zudem vor der Zerstörung von 22 archäologischen Stätten.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 11. Februar 2020
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Februar 2020

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