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AKTION/492: Hamburg - Erfolgreiche Mahnwache zum Steinbach Vortrag (Die Linke.SDS)


Die Linke.SDS - 26. Oktober 2010

Erfolgreiche Mahnwache zum Steinbach Vortrag bei der CDU Hochschulorganisation


Rund 40 Menschen haben gestern bei einer Mahnwache den Ermordeten während der nazi-deutschen Besatzung in Polen gedacht. Die Veranstaltung fand vor der Bucerius Law School statt, wo die Präsidentin des "Bundes der Vertriebenen" Erika Steinbach einen Vortrag auf Einladung des RCDS hielt.

Auf einer Stellwand wurde Ereignissen wie dem Massaker von Ciepielów, dem Massaker von Borów, dem Tal des Todes, der Aktion Zamosc, der Sonderaktion Krakau, dem Warschauer Aufstand und der Zerstörung Warschaus gedacht. An diese Ereignisse zu erinnern erscheint nötig in einer Situation, in der eine Erika Steinbach noch nicht einmal die einseitige Kriegsschuld des Deutschen Reiches wahrhaben will.

Jan Vahlenkamp von Die Linke.SDS erinnerte in einem Redebeitrag noch mal an folgende Fakten:

Die deutsche Reichswehr war schon zu Weimarer Zeit an keiner friedlichen Koexistenz mit Polen interessiert.
Trotz der absurden Vorstellung eines Angriffs Polens auf das Deutsche Reich bleibt dies ein Nazi-Mythos, der durch Erika Steinbach salonfähig gemacht wird.
Mit 6.000.000 ermordeten Zivilisten war Polen eines der Länder, die am meisten unter dem Wehrmacht-Terror zu leiden hatten.
Der "Bund der Vertriebenen" war nie eine auch nur annähernd repräsentative Vertretung der "Heimatvertriebenen", sondern eher eine Nazi-Elite-Clique.
Erika Steinbach ist keine Heimatvertriebene, sondern die Tochter eines hessischen Besatzungssoldaten in Polen.
Wenn Erika Steinbach jetzt Hinweise auf Ursache und Wirkung des 2. Weltkrieges als "archaische Blutrachegedanken" disqualifiziert, und damit eine Assoziation mit archaischen Völkern außerhalb der deutschen Kulturnation beabsichtigt, wenn sie keine Vergleiche zwischen Heimatvertriebenen und Migranten zulässt, die sie als "integrationsunwillige Arbeitszuwanderer aus anderen Kulturkreisen" bezeichnet, dann offenbart sie erneut ihr durch und durch rassistisches Weltbild.

Die Reaktionen der Vorübergehenden reichten von interessiert, über belustigt und verärgert bis peinlich berührt. Begleitet wurde die Mahnwache durch Geige- und Gitarrenspiel. Frau Steinbach selbst verhielt sich wie gewohnt kritikresistent und nahm keinen Flyer an. Die Aktion wurde unterstützt von den Hochschulgruppen Die Linke.SDS, Regenbogen/AL und GEW-Studis an der Uni Hamburg sowie dem Landesverband von Linksjugend.['solid].

Interessant bleibt, dass der Hamburger RCDS sich mit der Einladung Steinbachs ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt offenbar klar positionieren will.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. Oktober 2010
DIE LINKE, Landesverband Hamburg
Pressestelle, Martin Wittmaack
Kreuzweg 7, 20099 Hamburg
Telefon: +49-40-3892164
E-Mail: presse@die-linke-hh.de
http://www.die-linke-hh.de/presse.html


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Oktober 2010