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BERICHT/1119: Obama soll Perus unkontaktierte Völker vor Ölpipeline schützen (Survival)


"Survival International" - Deutsche Sektion - 28. Mai 2010

Obama soll Perus unkontaktierte Völker vor Ölpipeline schützen


US-Präsident Obama wurde dazu aufgefordert, sich bei seinem Treffen mit Perus Präsidenten Alan Garcia, am 1. Juni im Weißen Haus, für den Schutz von Perus unkontaktierten Völkern [1] einzusetzen.

Survival International hat sich in einem Brief an Präsident Obama gewandt, um auf die Gefahren für zwei der letzten unkontaktierten Völker der Welt aufmerksam zu machen. Diese sind vom Bau einer Ölpipeline durch ihre Heimat im abgeschiedenen peruanischen Amazonas bedroht.

Das anglo-französische Unternehmen Perenco [2] plant, eine Pipeline durch das Gebiet der Indigenen zu bauen um Öl an die Pazifikküste Perus zu transportieren. Der US Energiekonzern ConocoPhillips und der spanisch-argentinische Öl-Gigant Repsol YPF [3] werden von der Pipeline profitieren. Beide Unternehmen hoffen auf Ölvorkommen in der Region, in der die unkontaktierten Völker leben.

Survival schrieb Präsident Obama: "Wir bitten Sie dringend an Präsident Garcia zu appellieren, den Bau der Pipeline [4] zu stoppen und Unternehmen wie ConocoPhillips das Arbeiten in dieser Region, sowie in allen anderen Gebieten, in denen unkontaktierte Völker leben, zu untersagen. Die Arbeiten in solchen Gebieten stellen eine eklatante Verletzung der Rechte indigener Völker dar, nach internationalem Recht und der UN-Erklärung für die Rechte indigener Völker, und gefährden das Leben der verletzlichsten Menschen der Welt."

Das Treffen zwischen Präsident Garcia und Obama [5] folgt nur Wochen nachdem die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Susan Rice, erklärte, dass die USA ihre Position gegenüber der UN-Erklärung für die Rechte indigener Völker überdenken wird.

Präsident Garcia [6] bezeichnete unkontaktierte Völker öffentlich als "Erfindung" von Umweltschützern. Auch der Pressesprecher von Perenco, Repsol-YPF und ConocoPhilips behaupten, dass in dem Gebiet keine unkontaktierten Völker leben.


Lesen Sie Survivals Brief an Präsident Obama unter:
http://assets.survivalinternational.org/documents/303/Letter_to_Pres_Obama.pdf

Survival International ist eine weltweit aktive Nicht-Regierungsorganisation, die sich für die Rechte von indigenen Völkern einsetzt.

[1] http://www.survivalinternational.de/indigene/unkontaktierteperu#main
[2] http://www.survivalinternational.de/about/perenco
[3] http://www.survivalinternational.de/about/repsol
[4] http://www.survivalinternational.de/nachrichten/5778
[5] http://www.whitehouse.gov/the-press-office/statement-press-secretary-visit-president-garcia-peru-white-house
[6] http://www.survivalinternational.de/about/alangarcia


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Mai 2010
Survival Deutschland
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalderstr. 4, 10405 Berlin
Telefon: 49 (0)30 72 29 31 08, Fax: 49 (0)30 72 29 73 22
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Internet: www.survival-international.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2010