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MELDUNG/049: Liga protestiert gegen Einreiseverbot nach Israel (ILMR)


Pressemitteilung der Internationalen LIGA für Menschenrechte (Berlin) - 30.09.2010

Liga protestiert gegen Einreiseverbot nach Israel


Am 28.09.2010 wurde der Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire aus Irland am Flughafen Ben Gurion die Einreise nach Israel verweigert. Sie ist sowohl Trägerin des Friedensnobelpreises als auch der Carl-von-Ossietzky-Medaille (1976), die von der Internationalen Liga für Menschenrechte verliehen wird. Mairead Maguire setzt sich gegen das Einreiseverbot rechtlich zur Wehr und wird bis zur richterlichen Entscheidung, die voraussichtlich am 1.10. stattfinden wird, festgehalten.

Die Internationale Liga für Menschenrechte protestiert gegen die Weigerung der israelischen Behörden, Mairead Maguire einreisen zu lassen und fordert die israelische Regierung auf, ihr die Einreise unverzüglich zu ermöglichen!

Mairead Maguire wollte an einer Delegation der "Nobel Women's Initiative" teilnehmen, die in Israel und dem Besetzten Palästinensischen Gebiet Frauen besucht, die sich für den Frieden engagieren. Die israelischen Behörden gaben als Grund für die Einreiseverweigerung an, dass Frau Maguire im Juni auf dem irischen Schiff MS Rachel Corrie war, das die völker- und menschenrechtswidrige Blockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter dorthin bringen wollte. Die MS Rachel Corrie war das letzte Schiff der Gaza Freedom Flotilla. Neun Menschen wurden eine Woche vor der illegalen Aufbringung dieses Schiffes in internationalen Gewässern getötet, als die israelische Marine das Schiff Mavi Marmara stoppte. Mairead Maguire unterstützt seit Jahrzehnten weltweit gewaltfreie Friedensinitiativen. Den Friedensnobelpreis und die Carl-von-Ossietzky-Medaille der Liga erhielt sie 1976 (gemeinsam mit Betty Williams und Ciaran McKeown) wegen ihres außerordentlichen Engagements für die Beendigung der Gewalt in Nordirland.

Tatsächlich hat es den Eindruck, dass Mairead Maguires Einsatz für den Frieden als Bedrohung für die nationale Sicherheit Israels angesehen wird. Das ist eine äußerst gefährliche Entwicklung für alle Menschen in Israel und Palästina und für den Schutz der Menschenrechte dort. Hier zeigen sich die Folgen einer "Sicherheitsvorstellung, die die Wahrung der Menschenrechte für überflüssig und störend hält und die sich immer mehr zu radikalisieren droht. Dieser zerstörerischen Entwicklung müssen Gesellschaften und Staaten weltweit Einhalt gebieten - in erster Linie zum Schutz der palästinensischen Bevölkerung, aber auch, um die israelische Bevölkerung vor den Folgen der verheerenden Politik ihrer eigenen Regierung zu bewahren.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 30.09.2010
InternationaIe Liga für Menschenrechte
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
Tel.: 030 - 396 21 22, Fax: 030 - 396 21 47
E-Mail: vorstand@ilmr.de
Internet: www.ilmr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2010