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MELDUNG/759: Friedensbewegung protestiert auch 2017 gegen "Tag der Bundeswehr" (Netzwerk Friedenskooperation)


Pressemitteilung des Netzwerk Friedenskooperative vom 7. Juni 2017

Friedensbewegung protestiert auch 2017 gegen "Tag der Bundeswehr"


Am kommenden Samstag, 10. Juni, finden in mehreren Städten Protestaktionen der Friedensbewegung unter dem Motto "Kein(en) Tag der Bundeswehr" statt. Anlass ist der seit 2015 jährlich stattfindende "Tag der Bundeswehr", der auch in diesem Jahr deutschlandweit wieder an 16 Standorten stattfindet. Die "Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen" (DFG-VK) und das Netzwerk Friedenskooperative sehen darin den Versuch ein verzerrtes Bild von Krieg und Militär zu vermitteln. Besonders Werbeversuche gegenüber Minderjährigen verurteilen die beiden Organisationen aufs Schärfste.

"Die Armee verspricht jungen Leuten bei Veranstaltungen wie dem Tag der Bundeswehr Karriere und Selbstoptimierung, die eigentlichen Einsätze und die in Strategiepapieren beschriebenen Aufgaben der Armee werden hingegen verschwiegen", kritisiert Michael Schulze von Glaßer von der "Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen" (DFG-VK). So würden etwa die militärische Flüchtlingsbekämpfung im Mittelmeer, der gefährliche Einsatz in Mali und die Sicherung von Handelswegen am Horn von Afrika in der aktuellen Bundeswehr-Werbung keine Rolle spielen: "Mit der Bundeswehr-Realität sind keine Rekruten und ist auch keine Zustimmung in der Bevölkerung zu gewinnen", fasst es Schulze von Glaßer zusammen. Das Verteidigungsministerium investiere daher Millionen-Steuergelder um die Menschen mit zweifelhaften Werbemaßnahmen vom Militär zu überzeugen.

Dem setzen Friedensaktivistinnen und -aktivsten am kommenden Samstag vielerorts etwas entgegen: In Rüsselsheim wird "Gevatter Tot" mit einem Sarg um Nachwuchs für die Armee werben - eine satirische Aktion. Speziell gegen die rechte Wehrmachts-Tradition der Bundeswehr richtet sich der an der "Rommel"-Kaserne in Dornstadt bei Ulm angemeldete Protest am "Tag der Bundeswehr". U.a. mit Straßentheater wird in Aachen auf die Rekrutierungspraxis der Bundeswehr aufmerksam gemacht. Auch in Weißenfels, Greding, Plön und vielen weiteren Orten wird es Kundgebungen und Aktionen geben. In Bonn, wo in diesem Jahr nach zwei Jahren Protest kein "Tag der Bundeswehr" mehr stattfindet, wird in diesem Jahr von lokalen Friedensgruppen ein Friedensfest gefeiert.


Weitere Informationen:
www.friedenskooperative.de/kein-tag-der-bundeswehr-2017
und
www.kein-tag-der-bundeswehr.de

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Quelle:
Netzwerk Friedenskooperative
Römerstr. 88, 53111 Bonn
Telefon: 0228-692904, Fax: 0228-692906
E-Mail: friekoop@friedenskooperative.de
Internet: www.friedenskooperative.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2017

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