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MELDUNG/933: Flüchtlingsfrauen auf Aktionstour durch Süddeutschland (Women in Exile)


Women in Exile - Pressemitteilung vom 26. Juli 2018

Women Breaking Borders - Flüchtlingsfrauen auf Aktionstour durch Süddeutschland (23.07.-05.08)

Die Darstellung der Situation von geflüchteten Frauen ist auch aktuell wieder ein wenig beachtetes Thema. Zeit, das zu ändern.


Vom 23. Juli bis 05. August 2018 machen sich mehr als 50 Flüchtlingsfrauen und deren Kinder aus ganz Deutschland im Rahmen der dritten "Women Breaking Borders Tour" auf den Weg, um laut zu werden gegen Rassismus und diskriminierende Asylgesetze. Es ist bereits ihre dritte bundesweite Tour. Von Potsdam aus geht es über mehrere Bundesländer nach Bayern und schlussendlich an die Schweizer Grenze. Bayern steht dieses Jahr aufgrund der aktuellen Entwicklungen besonders im Fokus der Tour:

26. und 28. Juli 2018: Besuch der Abschiebelager Bamberg, Regensburg und Deggendorf

"Dieses Jahr haben wir uns entschieden, speziell in den Süden zu fahren, da die Situation für Flüchtlinge dort besonders schlimm ist und Bayern ja schließlich das "Heimat"-Land des Neuen "Heimat"- Ministers Seehoofer ist. Spezielle Abschiebelager, ANKeR-Zentren, brutalste Abschiebungen, Kriminalisierung von Flüchtlingen und Menschen, die Flüchtlingen helfen, werden dort ausprobiert und dann bundesweit implementiert", sagt Elizabeth Ngari, Gründungsmitglied von Women in Exile.

Die Initiative "Women in Exile" wurde 2002 von Flüchtlingsfrauen in Brandenburg gestartet und kämpft für die Rechte von geflüchteten Frauen und Kindern. Seit über 15 Jahren besteht eine zentrale Forderung der Gruppe in der Abschaffung von Lagern und Gemeinschaftsunterkünften.

"Als Flüchtlingsfrauen mit und ohne Kinder sind wir doppelt betroffen, wie wir am Beispiel der ANKeR-Zentren sehen: Allmächtiges Security-Personal, brutale Polizeieinsätze mitten in der Nacht, keine Schule oder Arbeitserlaubnis, Gutscheine statt Bargeld, gefängnisartige Zustände und ein Ausharren mit ungewissem Ende; all dies bietet Nährboden für sexualisierte Gewalt", so Elizabeth Ngari.

Das Ziel der Unterbringung in sogenannten Gemeinschaftsunterkünften sei, Geflüchtete von der Gesellschaft zu isolieren. Zudem wird ihre Arbeitskraft massiv ausgebeutet: Für 80 Cent pro Stunde sollen sie in den Unterkünften schuften.

Mit zahlreichen Aktionen, Vernetzungstreffen, Pressekonferenzen und Demonstrationen werden die geflüchteten Frauen und ihre Unterstützerinnen auf der Tour ihren Forderungen Gehör verschaffen.


Weitere Informationen:
https://www.women-in-exile.net

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Quelle:
Women in Exile
E-Mail: info@women-in-exile.net
Internet: www.women-in-exile.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juli 2018

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