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MELDUNG/1070: Protest anlässlich des Mordes an George Floyd (Black Lives Matter München)


BlackLivesMatter München - 6. Juni 2020

Protest anlässlich des Mordes an George Floyd +++ Auch in Deutschland wurde bei rassistischen Taten schon viel zu lange weggesehen


München - Anlässlich der fortwährenden Polizeigewalt gegenüber Schwarzen gingen am Samstag 30.000 Menschen auf den Königsplatz, um ihrer Trauer und Wut Ausdruck zu verleihen.

Der Mord an George Floyd ist für schwarze Menschen in Deutschland ein herber Schlag. Erneut, wie schon seit unserer Kindheit, werden wir an die Gefahr erinnert, Opfer rassistisch motivierter Gewalt werden zu können. Wir kennen die Fälle, die Nahe liegen wie Oury Jalloh, doch in den sowieso schon schweren Zeiten von Corona wieder mal an die Grausamkeit, die Rassismus annehmen kann, erinnert zu werden ist, für weiße Menschen unvorstellbar. Das dies auch und nicht als Ausnahme von einer staatlichen Institution ausgeht, erschüttert alle Bedrohten in Deutschland.

Wir leben in einer Zeit des Wandels und des Aufruhrs, in der uns als Community immer mehr bewusst wird, wo die eigentlichen Probleme unserer Gesellschaft liegen. Ein Rechtsruck wird zugelassen, gerade zu bestärkt. Weder Hanau, noch der NSU haben wirkungsvolle politische Folgen nach sich gezogen.

"Wir können also nicht tatenlos zuschauen und uns aufgrund nicht ausreichender Bildung, Sensibilisierung oder Solidarität der restlichen Bevölkerungsgruppen, als Menschen zweiter Klasse behandeln lassen! Es reicht!", so der schwwarze Aktivist J.J..

Seit Jahrzehnten protestieren afro-amerikanische Menschen friedlich in den USA gegen rassistische Morde durch die Polizei. Das sich der angestaute Frust & die Wut nun entlädt, ist für uns mehr als nur verständlich. Wir solidarisieren uns mit unseren Schwestern und Brüdern. Kein Ort auf der Welt ist frei von Rassismus und seit Jahrzehnten wird nichts ernsthaftes unternommen, um diesen endlich zu überwinden.

"Das sich Rassismus nicht von einem auf den anderen Tag überwinden lässt, wissen wir. Doch ein struktureller Wandel muss endlich stattfinden. Hin zu einer gerechteren Gesellschaft. Alle Menschen halten wir dazu an, mitzuwirken. Es müssen neue Strukturen für und mit uns geschaffen werden!", sagt Johnny Parks, Pressesprecher von Ende Gelände.

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Quelle:
BlackLivesMatter München - 6. Juni 2020
E-Mail: blacklivesmattermunich@riseup.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juni 2020

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