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NEWSLETTER/015: Bundeskoordination Internationalismus - BUKO News vom 09.06.10


BUKO News vom 09.06.10


Inhalt:

+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO & DEN BUKO-MITGLIEDSGRUPPEN +++
1) Nach den Sternen gegriffen: BUKO 33 zum Nachlesen & Nachhören
2) Vom Tübingen nach Madrid - vom BUKO zum Enlazando Alternativas
3) Der BUKO-ASSÖ diskutiert über Climate Justice
4) Seminar "Die Politisierung des Unmöglichen", 11.-12.9. in Nürnberg
5) Nació la Esperanza? Reise nach El Salvador, 14.11.-5.12.

+++ BUKO UNTERSTÜTZT +++
6) Wir zahlen nicht für eure Krise! 12.6. in Berlin & Stuttgart
7) Abschiebungen stoppen, Dublin-II-Verordnungen kippen!
8) Daimler - The star of Apartheid! Entschädigung für Apartheidopfer

+++ BUKO DISKUTIERT MIT +++
9) Veranstaltung: "Bewegung - Macht - Stadt", 10.6. in Berlin
10) attac-Sommerakademie: Arbeitskämpfe in Delhi, 29.7. in Hamburg
11) kritik - macht - handlungsfähigkeit, 24.-28.8. in Berlin

+++ ZU GUTER LETZT +++
12) Ausgeköhlert: Wer einmal die Wahrheit spricht ...
13) Und was machst du am 13. Juni?


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1) Nach den Sternen gegriffen: BUKO 33 zum Nachlesen & Nachhören

Fast einen Monat ist es her, dass der BUKO 33 in Tübingen statt gefunden hat. Schön war der Kongress mit ... rund 500 Teilnehmenden; vielen spannenden Aktivist_innen und Inputs; über 60 Workshops und Veranstaltungen; zwei erfolgreichen Innenstadtaktionen; einem tollen Radiobegleitprogramm, vielen helfenden Händen, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben; noch mehr neuen Eindrücken und Diskussionsstoff im Gepäck. Wir stecken noch mitten in der Auswertung und Nachbereitung. Anbei ein paar Links mit Artikeln, Radio-Beiträgen, Fotos, Filmen und anderen Sternen vom BUKO.

• Radio in Commons: Live-Scream der Wüsten Welle Tübingen mit vielen tollen Interviews und Berichten. Unter anderem gibt es dort ein Interview mit Vadim Damier zur EU-Osterweiterung, Jürgen Wagner informiert über den Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) und Aretha Schwarzbach-Apithy über Bildung und Whiteness. Es gibt auch einige Mitschnitte von Workshops. Ein Klick auf die Seite lohnt sich auf jeden Fall! Tausend Dank an das Radioprojekt Wüste Welle, das das Liveprogramm zusammengestellt hat:
http://buko.wueste-welle.de/

• Berichte rund um den BUKO aus dem Schwäbischen Tagblatt: Die lokale Presse hat vielfältig über den BUKO 33 berichtet und war auch bei den beiden Innenstadtaktionen vor Ort. Hier ist nur eine kleine Auswahl der Artikel. Weitere Links und eine Presseschau finden sich auf unserer Seite unter dem Punkt "Nach den Sternen gegriffen".

• 33. BUKO-Kongress sucht wirtschaftliche und politische Alternativen:
http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-33-Buko-Kongress-suchte-wirtschaftliche-und-politische-Alternativen-_arid,100935.html

• Isidoro Salomão vertritt die brasilianische Landlosen-Bewegung:
http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Isidoro-Salom%C3%A3o-vertritt-die-brasilianische-Landlosen-Bewegung-_arid,100553.html

• Europa schottet sich gegenüber der Welt ab:
http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/jugend_artikel,-Europa-schottet-sich-gegenueber-der-Welt-ab-_arid,101055.html


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2) Vom Tübingen nach Madrid - vom BUKO zum Enlazando Alternativas

Carlos Aguilar hielt beim BUKO 33 einen Input zum Neokolonialismus der EU in Lateinamerika. Die Freihandelspolitik zielt auf so genannte Assoziierungsabkommen, sie will den politischen Dialog oder auch Entwicklungszusammenarbeit. Doch hinter all diesen schönen Begriffen verbergen sich Weltmachtinteressen, deren Durchsetzung das zentrale Motiv der EU ist. Aguilar reiste vom BUKO in Tübingen weiter nach Madrid zum Gegengipfel Enlazando Alternativas, der parallel zum Gipfel der Regierungen aus Europa und Lateinamerika tagte. Die Wüste Welle hat Aguilar interviewt:

http://buko.wueste-welle.de/350/interview-mit-carlos-aguilar-zum-gegengipfel-enlazando-alternativas/

Vom BUKO ausgehend wurden solidarische Grüße nach Madrid übermittelt: "Unser gerade stattfindender Kongress beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der Außenpolitik der EU und der Verteidigung der Commons als Alternative zum neoliberalen Modell. Wir stimmen mit der Orientierung von Enlazando Alternativas überein, dass die Aufgabe internationalistischer Bewegungen in Europa heute weniger in der Unterstützung von Befreiungsbewegungen im Süden, sondern in einem gemeinsamen, weltweit vernetzten Kampf um eine andere Welt geht. Wir wünschen eurem Kongress, dem Tribunal de los Pueblos und den Protesten gegen den Gipfel EU-Lateinamerika viel Erfolg."

http://www.enlazandoalternativas.org/


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3) Der BUKO-ASSÖ diskutiert über Climate Justice

Der BUKO Arbeitsschwerpunkt Soziale Ökologie (ASSÖ) hat sich während seines letzten Seminars mit dem Begriff der "Klimagerechtigkeit" bzw. "climate justice" befasst. Da es innerhalb des ASSÖ unterschiedliche Positionen dazu gibt, ob sich soziale Bewegungen auf den Begriff positiv beziehen sollten, hat sich der ASSÖ entschlossen, seine Kontroverse im Rahmen einer Artikelserie in der Zeitschrift analyse und kritik (ak) öffentlich zu machen. Phillip Bedall und Martina Austen haben in der ak 549 "Climate Justice" als einem Begriff beschrieben, der inhaltlich unbestimmt bleibt und deswegen von verschiedenen Akteuren unterschiedlich gefüllt werden kann und dies - je nach gesellschaftlichen Machtverhältnissen - auch wird. Till Seidensticker, Niels Spilker und Wasilis von Rauch haben daran in ak 550 angeknüpft. Sie sind der Auffassung, dass "Klimagerechtigkeit" ähnlich wie vor einigen Jahren "Nachhaltigkeit" derzeit von staatlichen Akteuren und größeren Nichtregierungsorganisationen mit Bedeutungsinhalten gefüllt wird, die aus emanzipatorischer Sicht abzulehnen sind. Deswegen sollten soziale Bewegungen sich nicht auf den Begriff beziehen. In der Juni-Ausgabe der ak wird die Reihe mit einem Artikel von Christiane Gerstetter und Ilana Krause fortgesetzt. Die Verfasserinnen sind - im Gegensatz zur denjenigen der anderen Beiträgen - der Ansicht, dass soziale Bewegungen aus Nord und Süd sich positiv auf Klimagerechtigkeit beziehen können und sollten. Die Offenheit des Begriffs sehen sie dabei als eine Stärke. Die Texte sind auf der Website der BUKO unter http://www.buko.info/buko-projekte/as-soziale-oekologie/ abrufbar.

Siehe auch: www.akweb.de


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4) Seminar "Die Politisierung des Unmöglichen", 11.-12.9. in Nürnberg

Es ist offensichtlich, dass die Krise in den Metropolen keine Entsprechung auf der subjektiven Seite hat. Zwar ist überall ein Donnergrollen zu vernehmen. Aber ansonsten geht alles seinen Gang. Offensichtlich ist außerdem, dass ökonomistische Argumentationsfiguren nicht weit genug tragen - insbesondere dann, wenn sie auch noch eine stark nationalstaatliche Schlagseite haben. Ebenso auffällig ist, dass es auch auf theoretischer Ebene und der Ebene des politischen Aktivismus keinen Aufbruch gibt. Gerade in der Sozialforumsbewegung, - aber auch bei ATTAC und anderen Organisationen - ist eher ein Rückgang des Aktivismus festzustellen. Nirgends ein Aufbruch, nirgends ein Versprechen. Der Glaube etwas verändern zu können, ist weitgehend abhanden gekommen. Oder?

Wie ist diese Situation zu denken? Vor allem: Wie ist die Krise anders zu denken? Was sagen uns theoretische Ansätze, die etwas abseits vom Mainstream sind. Weltsystemtheorie (Arrighi, Wallerstein, Amin und Frank), Poststrukturalismus (Deleuze/Guattari, Foucault), Postoperaismus (Negri, Virno) sowie Postmarxismus (Zizek, Badiou, Agamben). Dies ist u.E. der Rahmen, in dem die Krise heute gedacht werden muss. Können sie in eine produktive Debatte gebracht werden oder ist dies auf Grund ihrer Differenzen illusorisch? Gibt es Fingerzeige aus der Geschichte? Zu denken ist da v.a. an die Konstellation Brecht-Benjamin-Bataille mit ihren Interventionen im Vorfeld des II. Weltkrieges.

Referate:
Christian Frings: Die globale Krise. Erklärungsansätze der Weltsystemtheorie (Arrighi und Wallerstein)
Moe Hierlmeier: Zwischen Humanismus und Volksfrontpolitik. Linke Interventionen in der Krise der 30er Jahre. Die Konstellation Bataille - Benjamin - Brecht.
Katja Diefenbach: Politik der Potentialität. Eine Auseinandersetzung zwischen Negri, Agamben und Deleuze
Thomas Seibert: Politik der Wahrheit. Krise und Ereignis bei Negri, Badiou und Zizek

BUKO-Seminar: Die Politisierung des Unmöglichen - Die Krise und ihre Horizonte;
11.9., 13 Uhr; bis 12. 9., ca. 15 Uhr; Ort: Nürnberg,
Kosten: 20 Euro, Anmeldung: mail@buko.info


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5) Nació la Esperanza? Reise nach El Salvador, 14.11.-5.12.

Im März 2009 hat Mauricio Funes, mit Unterstützung der ehemaligen Guerrillabewegung FMLN, die Präsidentschaftswahlen in El Salvador gewonnen. Nach 20 Jahren Regierung durch die ultra-rechte Partei ARENA (Republikanisch-nationalistische Allianz) und nach einem Jahrhundert der Militärdiktaturen ist er der erste Präsident El Salvadors, der zur Linken gezählt wird. Am Abend des Wahlsieges waren die Straßen der Hauptstadt ein rotes Fahnenmeer. Der Wahlsieg wurde von großen Teilen der Bevölkerung euphorisch gefeiert. (...)

Wir wollen das "neue" El Salvador nach gut einem Jahr Präsidentschaft Funes' erkunden und uns mit Aktivist_innen der sozialen Bewegungen darüber austauschen, was sich seit dem Regierungswechsel verändert hat und vor allem auch darüber, was noch zu tun bleibt. Vorgesehen sind ein ca. 2wöchiger Aufenthalt bei unserer Partnerorganisation OIKOS Solidaridad im Osten des Landes in einer ländlichen Gemeinde und eine Woche Informationsprogramm in der Hauptstadt, bei der wir uns mit Frauen-, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen sowie Vertreter_innen des Widerstandes gegen die Freihandelsverträge und Megainvestitionsprojekte treffen wollen.

Nació la Esperanza? - Einladung zu einer Delegationsreise nach El Salvador, 14.11-5.12.,
Kontakt: Eva Bahl, Oeku-Büro München, elsal@oeku-buero.de, Tel.: 089-448 5945

http://www.oeku-buero.de/solidaritaetsbrigaden.html


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6) Wir zahlen nicht für eure Krise! 12.6. in Berlin & Stuttgart

Die NRW-Wahl ist vorbei, nun liegen die schwarz-gelben Haushaltskürzungen auf dem Tisch und übertreffen in ihrer sozialen Ungerechtigkeit die schlimmsten Erwartungen. Eine aggressive Klientelpolitik und massive Umverteilung von Unten nach Oben finden hier statt. Dies nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Die BUKO unterstützt die bundesweiten Demonstrationen "Wir zahlen nicht für eure Krise" am 12. Juni in Stuttgart und Berlin. Die Krise ist global, der Widerstand aus den sozialen Bewegungen heraus und unsere Solidarität sind ebenfalls global.

Im bundesweiten Demoaufruf heißt es: "Die Krise hat Staaten wie Griechenland und Spanien an den Rand des Staatsbankrotts geführt. Schuld daran sind nicht die Menschen, die angeblich über ihre Verhältnisse gelebt hätten! Schuld sind die kapitalistische Weltmarktkonkurrenz um Löhne und Arbeitsbedingungen, und die chaotischen Effekte der Spekulationen an den internationalen Finanzmärkten. Die Generalstreiks in Griechenland zeigen, dass wir das nicht tatenlos hinnehmen müssen. Entschlossener Widerstand ist möglich."

Auf die Straße am 12. Juni in Berlin und Stuttgart! Stoppen wir das unsoziale Kürzungspaket der Bundesregierung. Von Athen bis Berlin - Banken und Konzerne sollen für die Krise zahlen!

http://www.kapitalismuskrise.org/


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7) Abschiebungen stoppen, Dublin-II-Verordnungen kippen!

Dem Dublin II - Abkommen und den Verantwortlichen für die Praxis der "Rücküberstellungen" von Flüchtlingen nach Griechenland auf die Pelle rücken, wollen die Initiatoren der "Kampagne gegen Dublin II". Mit lokalen Aktionen soll auf das Abschiebesystem aufmerksam gemacht werden, den 'objektiven' Kriterien der Dublin-II-Verordnung sollen dabei die subjektiven Kriterien der Flüchtlinge entgegengesetzt werden.

Zum Kampagnen-Auftakt ist eine Zeitung erschienen, die die Problematik der Dublin II-Regulation beleuchtet. Eine Protestaktion gab es am 13.4. in Hamburg, als Innensenator Aalhaus in einer PR-Veranstaltung zu "Neuen Gefahren und neuer Sicherheit" diskutieren wollte. Eingeladen war mit Staatssekretär Ole Schröder zudem einer der Hauptverantwortlichen im Bundesinnenministerium für den harten Kurs bei den Rückschiebungen nach Griechenland. Bei der Aktion waren deshalb auch Transparente gegen Dublin II im Saal. Am 28.5. wurde vor dem Bundesamt für Migration in Dortmund gegen die Rückschiebungen nach Griechenland demonstriert und in Hamburg wurde, im Rahmen der Proteste zur Innenministerkonferenz, Dublin II zum Thema gemacht.

Die Kampagne gegen Dublin II ruft nun dazu auf, mit e-Mails und Fax den Verantwortlichen in Berlin, Nürnberg und Dortmund die Meinung zu sagen. Das Bundesinnenministerium (BMI) in Berlin trägt die politische Verantwortung für die Dublin II Abschiebungen, denn von hier kommen die zentralen Weisungen. Was hier entschieden wird, setzen Bundesamt und -polizei um. Hauptverantwortlich sind somit Bundesinnenminister Thomas de Mazière und der zuständige Staatssekretär Ole Schröder. Das Nürnberger Bundesamt für Migration führt die Oberaufsicht über Dublin II und bearbeitet Fälle mit grundsätzlicher Bedeutung. Verantwortlich sind hier einerseits der Bundesamtseiter Albert Schmid, aber auch die Dublin-Referatsleiterin Iris Escherle. Die konkreten Übernahmeersuchen organisiert in der Dortmunder Außenstelle das Referat 431 unter dem Leiter Axel Christof, der als Hardliner bekannt ist. In einer Mailkampagne sollen diesen fünf Personen deutlich gemacht werden, dass die Dublin II-Abschiebungen insbesondere nach Griechenland nicht widerspruchslos hingenommen werden. Zwei Musterbriefe gibt es hier:
http://dublin2.info/faxkampagne/bamf
http://dublin2.info/faxkampagne/bmi

Die BUKO unterstützt die Aktionen gegen die Dublin-II-Verordnungen.
Weitere Infos: http://dublin2.info


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8) Daimler - The star of Apartheid! Entschädigung für Apartheidopfer

"Daimler unterstützte die Apartheid in Südafrika. Die Opfer fordern Gerechtigkeit. Unterzeichnen Sie unseren Aufruf! Wir fordern von Daimler die Aufarbeitung seiner Vergangenheit und angemessene Entschädigung!

Der Auftritt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika steht unter keinem guten Stern. Das Problem ist nicht das DFB-Team, sondern dessen Hauptsponsor: Mercedes-Benz. Bei SüdafrikanerInnen die ihr Leben im Kampf gegen das rassistische Apartheidregime riskierten, ruft das Daimler-Logo schlechte Erinnerungen wach.

Bereits 1966 wurde das Apartheidsystem in Südafrika von der Vollversammlung der UN als 'Verbrechen gegen die Menschheit' bezeichnet. Trotzdem verkaufte Daimler Fahrzeuge und Maschinen an Polizei und Militär des Apartheidregimes. Fahrzeuge, mit denen die Sicherheitskräfte den politischen Protest bekämpften.

Im April 2009 hat ein US-Bundesbezirksgericht in New York eine Sammelklage wegen Beihilfe zu schweren Menschenrechtsverletzungen während der Apartheid gegen Daimler und vier weitere Konzerne zugelassen. Die Vorwürfe gegen Daimler: Die Lieferung von mindestens 2.500 Unimogs, die als Truppentransporter oder Raketenwerfer genutzt wurden. Außerdem Dieselmotoren für Panzer und Hubschrauber zur Überwachung von Demonstrationen. (...)"

Die BUKO unterstützt die Kampagne gegen Daimler und für die Entschädigung der Apartheidopfer. Der komplette Aufruf, weitere Infos und die Möglichkeit, online zu unterzeichnen:
http://www.medico.de/apartheid/


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9) Veranstaltung: "Bewegung - Macht - Stadt", 10.6. in Berlin

Manche Initiativen haben es geschafft, alternative Wohn- und Lebensformen in ganze Stadtteile zu bringen. Andere scheitern bereits kurz nach ihrer Gründung. Wie schaffen es also Projekte von unten, erfolgreich politisch aktiv zu sein? Welche Rahmenbedingungen braucht es dafür und welche Aktionen? Was passiert danach mit den Kiezen, in denen Initiativen sich erfolgreich Räume für Leben und politische Aktionen geschaffen haben? Dies wollen wir mit euch an Beispielen aus Hamburg und Berlin diskutieren; zusammen mit:

Centro Sociale, Hamburg (http://centrosociale.breitaufgestellt.de/)
Mediaspree Versenken, Berlin (http://www.ms-versenken.org/)
BUKO Arbeitsschwerpunkt Stadt Raum (ASSR), Über Vergleiche von Hausprojekten als Teil stadtpolitischer Auseinandersetzungen

Veranstaltung: Bewegung - Macht - Stadt. Erfolge und Scheitern stadtpolitischer Kämpfe.
Berlin, 10.6., 19.30 Uhr, Größenwahn, Kinzigstr. 9, U-Bhf. Samariterstraße

http://www.kinzig9.de/programm.html


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10) attac-Sommerakademie: Arbeitskämpfe in Delhi, 29.7. in Hamburg

Im Film "Die Strategie der Strohhalme" berichten Arbeiterinnen und Arbeiter aus dem Industriegürtel von Delhi/Indien über ihren Alltag und ihre Kämpfen. Die Region Delhi ist in den letzten 20 Jahren zu einem der größten Industriezentren der Welt aufgestiegen. Die nötige Arbeitskraft kommt aus den ärmeren Regionen Indiens, wo der ländlichen Bevölkerung das Überleben immer schwerer gemacht wird. So kommt es, dass im Industriegürtel von Delhi vier bis fünf Millionen Industriearbeiterinnen und Industriearbeiter bereit sind, ihre Gesundheit zu ruinieren für Löhne, die kaum das Überleben ihrer Familien sichern. Die Menschen sind dieser Situation fast ohnmächtig ausgeliefert, dennoch suchen sie nach erfolgreichen Formen kollektiven Widerstands.

Bärbel Schönafinger (KanalB) und Jürgen Weber (BUKO), bieten anschließend eine Diskussion darüber an, ob und wie die Kämpfe in den Sonderentwicklungszonen in Indien in den weltweiten Widerstand gegen die konzerngetriebene Globalisierung eingebettet sind und welche nicht-kapitalistische (linke) Alternativen sich entwickeln.

"Die Strategie der Strohhalme - Proletarische Unruhe im Industriegürtel von Delhi" (Indien/BRD 2010, 56 min, hindi/deutsch mit dt. UT); eine Kooperation von KanalB & BUKO; 29.7., 21 Uhr

attac-Sommerakademie, 28.Juli bis 1. August in Hamburg
http://www.attac.de/aktuell/soak/startseite/


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11) kritik - macht - handlungsfähigkeit, 24.-28.8. in Berlin

Fernuni Kritische Psychologie
kritik - macht - handlungsfähigkeit, 24.-28.8. in Berlin
Ferienuniversität Kritische Psychologie bedeutet 5 Tage Ferien, um sich Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu nehmen: Nachdenken, Diskutieren, Lesen, Streiten für ein besseres Leben und Ausspannen. Wir wollen Entwicklungsmöglichkeiten und -behinderungen von Menschen im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Verhältnissen analysieren und die Überwindbarkeit von Beschränkungen denkbar machen. Perspektive ist "alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist" (Marx). Es werden auch Leute vom BUKO-Arbeitsschwerpunkt Bildung (BiEm) bei der Fernuni sein und dort den Block Bildung mitgestalten.
Kontakt zum Arbeitsschwerpunkt: mail@buko.info

http://www.ferienuni.de/


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12) Ausgeköhlert: Wer einmal die Wahrheit spricht ...

"Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen." Horst Köhler im Deutschlandfunk, 22. Mai 2010

Zum Weiterlesen empfohlen:

- IMI-Broschüre (9.5.2010): Krisenmanagement: "Sicherheitsarchitektur" im globalen Ausnahmezustand. Obwohl die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise innerhalb linker Diskussionen eine zentrale Rolle einnehmen, spielen ihre Auswirkungen auf die Frage von Krieg und Frieden eine eher untergeordnete Rolle. Genau deshalb haben wir dieses Thema in den Mittelpunkt des IMI-Kongresses 2009 wie auch dieser Broschüre gestellt:
http://www.imi-online.de/2010.php?id=2107

- Jan Pehrke im ND (8.4.2010): Bayer & Co. rüsten auf. Die Rohstoffquellen der Konzerne versiegen - neue Strategien müssen her. Den großen Konzernen drohen schon bald die Rohstoffe auszugehen. Darum nehmen sie für die Nachschubsicherung zunehmend auch das Militär in die Pflicht:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/168614.bayer-a-co-ruesten-auf.html

- Peter Bürger bei heise.de (17.5.2006): Deutsche Kriege für das "nationale Interesse"? Verteidigungsminister Jung will im Weißbuch den Auftrag der Bundeswehr neu definieren. Wegmarken einer Abkehr von der im Grundgesetz verankerten Friedensstaatlichkeit:
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22686/1.html


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13) Und was machst du am 13. Juni?

World Cup 2010: Kick Daimler!
http://vimeo.com/12106849


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Quelle:
BUKO News vom 9. Juni 2010
Geschäftsstelle der BUKO (Bundeskoordination Internationalismus)
Nernstweg 32-34, 22765 Hamburg
Telefon: 040/393 156, Fax 040/280 55 122
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2010