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NEWSLETTER/038: Newsletter Bremer Friedensforum 2 vom 1. Februar 2011


Newsletter Bremer Friedensforum 1 vom 5. Januar 2011


Inhalt heute:

01. Wissenschaftler kritisieren Stiftungsprofessuren
02. Militär in der Mitte der Gesellschaft verankern?
03. Offener Brief: Friedensforum rät von Afghanistan-Reise ab
04. Fortsetzung des Krieges ist "intellektuelle Zumutung"
05. Wehrbeauftragtenbericht: Hintergründe der Verfehlungen beachten
06. Der Nächste bitte! Griechenland, Spanien, die Krise und der Euro
07. Veranstaltungsreihe: Aus (welcher) Geschichte Lernen?
08. AStA kritisiert Einrichtung des dualen Studiengangs ISEE
09. Weitere Militarisierung der Musikschau der Nationen
10. Wortmeldung zum letzten Newsletter
11. Geheimes Rüstungsprojekt Spionagesatellit HiROS
12. Der 90. Geburtstag von Otmar Leist
13. Ausstellung Neofaschismus in Deutschland
14. Einweihung Moses-Freudenberg-Weg in Woltmershausen
15. Website gegen Naziaufmarsch online
16. Guantanamo- Mahnwache
17. Vorbereitungstreffen zu bundesweiten Anti-Akw-Aktionen
18. Bremische Bürgerschaft votiert für die Aufnahme von Flüchtlingen
19. Internationale Münchner Friedenskonferenz
20. Konferenz gegen Krieg in Afghanistan
21. IPPNW-Delegationsreise 13. bis 25. März
22. Glückwunsch
23. Ganzheitliches Friedensprojekt
24. Leserbrief: Krokodilstränen
25. Leserbrief: Von der Absicht, Mauern zu bauen
26. Terminkalender
27. In eigener Sache


1. Wissenschaftler kritisieren Stiftungsprofessuren

[Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Der Beitrag wurde nicht in den Schattenblick übernommen.]

Quelle:
http://www.radiobremen.de/wissen/nachrichten/wissenprofessurbremen100.html

Die Erklärung steht zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/erklaerung_stiftungsprofessur022011.pdf


2. Militär in der Mitte der Gesellschaft verankern?

BREMEN. Am Donnerstag, 10. Februar, spricht Horst Bethge, Lehrer a.D. aus Hamburg zum Thema "Militär in der Mitte der Gesellschaft verankern? Gegenwehr gegen die Bundeswehr". Die Veranstaltung findet um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, statt. Immer, wenn die Regierenden Schwierigkeiten haben, Menschen für das Militär zu gewinnen, wie gerade jetzt wieder, setzen sie die Schulen unter Druck. Sie bewerben die Jugendlichen besonders intensiv. Darüber berichtet Horst Bethge. Es werden Hintergründe beleuchtet und Gegenmaßnahmen erörtert.
Veranstalter: Bremer Friedensforum, DFG-VK Bremen und NordbremerbürgerInnen gegen den Krieg

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/Flyer_Bethge_11_01.pdf


3. Offener Brief: Friedensforum rät von Afghanistan-Reise ab

BREMEN. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Renke Brahms, beabsichtigt zusammen mit dem EKD-Ratsvorsitzenden Schneider und Militärbischof Dutzmann den Bundeswehrsoldaten in Afghanistan einen Besuch abzustatten. Aus diesem Anlass richtete das Bremer Friedensforum einen Offenen Brief an Renke Brahms mit der Bitte: "Sagen Sie diese Reise ab!"

Mehr: http://de.indymedia.org/2011/01/298715.shtml


4. Fortsetzung des Krieges ist "intellektuelle Zumutung"

BONN. Vor der Abstimmung zur Verlängerung des Bundeswehrmandats in Afghanistan haben Vertreter der Friedensbewegung bei den Abgeordneten für die Ablehnung der Regierungsvorlage geworben. Eine von 88 Organisationen, darunter vom Bremer Friedensforum getragene Petition an den Bundestag fordert "Krieg beenden! - Zivil unterstützen! - Friedenspolitisch vermitteln!"

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/PMafghpet_briefmdbs_26012011.pdf


5. Wehrbeauftragtenbericht: Hintergründe der Verfehlungen beachten

BERLIN. "Wer von Fehlentwicklungen in der Bundeswehr redet, darf von Auslandseinsätzen nicht schweigen", kommentiert Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, den Jahresbericht des Wehrbeauftragten und die aktuell diskutierten Vorfälle von Schießunfall bis Gorch Fock. Schäfer erklärt weiter: "Die zunehmende Einsatzorientierung der Bundeswehr und die Einsatzerfahrungen der Verbände und die oft gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit stattfindende Entsendung fördern ein Zusammenrücken der Soldaten, ihre Abschottung nach außen und die Herausbildung allerlei handgestrickter Kriegerkulte mit all ihren unappetitlichen Nebenwirkungen. Initiationsrituale, leichtsinniger Umgang mit Waffen, informelle Hierarchieverschiebungen, unwürdige Ausbildungsmethoden und die schleichende Abkehr von den Idealen der Inneren Führung und des Staatsbürgers in Uniform müssen auch vor diesem Hintergrund betrachtet werden. Angesichts dieser Entwicklungen in der Bundeswehr ist die Arbeit des Wehrbeauftragten und die Zivilcourage von Soldaten, die diese Entwicklung mit Sorge betrachten, sich gegen Vorgesetzte zur Wehr setzen und Beiträge zum Bekanntwerden solcher Vorfälle leisten, nicht hoch genug zu schätzen. Unabhängig davon sollten die Auswirkungen der Auslandseinsätze auf informelle Strukturen und den allgemeinen Umgang innerhalb der Bundeswehr zusätzlich von einer unabhängig besetzten Kommission untersucht und dokumentiert werden."


6. Der Nächste bitte! Griechenland, Spanien, die Krise und der Euro

BREMEN. Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise hat die Schwächen der Europäischen Union und ihrer gemeinsamen Währung Euro schonungslos offenbart. Grundlegende Mängel der Konstruktion der Eurozone wurden erkennbar. Heute rächt sich, dass es in der Europäischen Union wohl eine Währungs-, aber keine Finanz- und Wirtschaftsunion und schon gar keine Politische Union gibt. In der Krise um Griechenland stellt sich die Frage, ob eine Währung ohne Staat auf Dauer überhaupt existieren kann. Andreas Wehr wird in einer Veranstaltung der MASCH (Marxisitische Abendschule. Forum für Politik und Kultur e. V.) am Freitag, 4. Februar, um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4, beschreiben, wie durch das Agieren von nationalen Regierungen, insbesondere der deutschen, von Europäischer Kommission und Europäischer Zentralbank die Spannungen in der Eurozone permanent angewachsen sind. Zwei Auswege sind seiner Ansicht nach möglich: Der Zerfall bzw. die Teilung der Eurozone oder aber der Aufstieg eines Hegemons, der den anderen Euro-Ländern seinen Willen aufzwingt. Dies kann nur Deutschland sein. Damit wäre der alte Konflikt wieder da. In dieser Krise steht daher viel auf dem Spiel. Der Referent Andreas Wehr, Jurist, sammelte seine ersten politischen Erfahrungen als Mitglied der Berliner SPD, u. a. als Leiter des Büros des Regierenden Bürgermeisters Walter Momper. Als Mitarbeiter der "Fraktion der Vereinten Europäischen Linken / Nordische Grüne Linke im Europäischen Parlament" hat er die Vorbereitung einer europäischen Verfassung begleitet.


7. Veranstaltungsreihe: Aus (welcher) Geschichte Lernen?

BREMEN. Der Georg-Elser-Initiative erscheint die Frage, "aus welcher Geschichte lernen", allein unter Berücksichtigung des Zeitraums ab der Reichsgründung 1871 sehr berechtigt. Darüber hinaus interessiert, welche Aspekte aus den "Geschichten" eventuell bis heute überdauert haben und unser aktuelles Handeln beeinflussen. Der Untertitel "1932Heute" ist nicht konkret zu verstehen, sondern bedeutet eine dramaturgische Zuspitzung und Verknüpfung der Verhältnisse in der Weimarer Republik mit unseren heutigen

Mehr zur Veranstaltungsreihe:
http://www.georg-elser.net/; http://www.geibev.de


8. AStA kritisiert Einrichtung des dualen Studiengangs ISEE

BREMEN. In der Sitzung des Akademischen Senats (AS) der Hochschule Bremen vom 25. Januar wurde die Einführung des dualen Studiengangs ISSE (Elektrotechnik - Elektronische Systeme B.Sc.) beschlossen. Dieser Studiengang soll als berufsbegleitender Studiengang konstruiert werden, der in Kooperation mit Unternehmen wie z.B. Atlas, Rheinmetall, OHB etc. durchgeführt wird. Der Hochschulpolitische Referent des AStA, Alexander G. Keckel, verurteilt die Entscheidung des AS: "Die Firmen mit denen eine Kooperation angedacht ist, sind größtenteils solche Unternehmen die Profite mit der Entwicklung und Produktion von Kriegsgeräten machen. Auch wenn die Hochschule versichert, dass Studierende nicht direkt an Rüstungsprojekten beteiligt sein werden - es bleiben Unternehmen die mit dem Leid und dem Töten von Menschen Geld verdienen. Man kann die Augen verschließen - aber die Verantwortung dafür müssen alle Beteiligten tragen." Marc Renken, 2. AStA Vorsitzender, sieht darüber hinaus in der Struktur des Studiengangs ein Problem. "Hier werden indirekt Studiengebühren eingeführt. Neben dem dualen, kostenpflichtigen Studiengang gibt es noch einen grundständigen Elektrotechnik Studiengang. Welcher von beiden die bessere Ausstattung haben wird, ist klar. Es ist doch nur eine Frage der Zeit bis duale Studiengänge die grundständigen und unterfinanzierten Studiengänge ablösen. Die zu befürchtende Abhängigkeit von Sponsoren konterkariert doch die Freiheit von Lehre und Forschung.


9. Weitere Militarisierung der Musikschau der Nationen

BREMEN. Das große Blasmusikfestival, genannt "Musikschau der Nationen", ist populär in Bremen. Es fand vom 27. bis 30. Januar bereits zum 47. Mal in der Bremen Arena statt. Dieses Jahr gab es ein Novum, weil der Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Schirmherrschaft übernommen hatte. Das Bremer Friedensforum hält das für äußerst fragwürdig. Das Blasmusikfestival bleibe damit nicht nur eng mit Militär und Rüstung verwoben, so das Friedensforum, sondern werde eine zynische Begleitung zum Totentanz in Afghanistan. Der Schirmherr Karl Theodor zu Guttenberg habe erst jüngst den Einsatz der Bundeswehr zur Durchsetzung wirtschaftlicher Interessen gepredigt. Das sei "unverantwortlich", denn diese Position missachte das Grundgesetz.

Weiter:
http://www.dielinke-bremen.de/nc/politik/aktuell/detail/browse/1/zurueck/archiv/artikel/militarisierung-der-musikschau-der-nationen/


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10. Wortmeldung zum letzten Newsletter

EUTIN. Sehr geehrte Damen und Herren, Ihr Hinweis auf die "Musikschau der Nationen 2011" "mit Trachten-Militärkapellen" aus etlichen NATO-Ländern in Bremen unter der Schirmherrschaft unseres schönen Verteidigungsminsters - hoffentlich doch an der Seite seiner aparten Frau Gemahlin ?! - hat mich s e h r  gefreut! Der Friedenskreis Eutin plädiert seit langem dafür, aus der Rettbergkaserne Eutin eine Holsteinische Akademie für Militärmusik zu machen und auch sonst in allen Bundesländern Kasernen in Bildungsinstitute umzuwandeln, die ihre Aufgabe darin sehen, deutschen Bürgern und Neubürgern (!) Freude an Literatur (Tucholsky, Mühsam, Kästner, W. Busch usw.), Musik (Lindenberg, Johann Strauss, Neunte von Beethoven usw.) und Tanz (Charlston, Bauchtanz, Walzer, Rock'nRoll) zu vermitteln. So würde das Niveau wahrer Bildung gehoben, wir kämen endlich einem ausgeglichenen Bundeshaushalt näher, vor allem aber würden viele Kriegstote und Kriegskrüppel auf etlichen Kontinenten vermieden werden.
Mit freundlichen Grüßen Dr. Peter Bethke, Friedenskreis Eutin


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11. Wikileaks enthüllt Bremer Spionage-Satelliten-Pläne

BREMEN. Das Netz quillt über aufgrund der Wikileaks-Enthüllung betreffend Depeschen der US-Botschaft zu einem milliardenschweren geheimen und "zivil" getarnten deutsch-amerikanischen Rüstungsprojekt. Die inhaltliche Schlüsselpassage der Originalveröffentlichung ( http://www.aftenposten.no/nyheter/uriks/wikileaks/article3969990.ece ) lautet in meiner google-unterstützten Version: "Derzeitiger Plan ist es, dass OHB-Systems (Bremen) und ASTRIUM Friedrichshafen für Bau und Nutzlast der HiROS-Satelliten zuständig wären... Innerhalb und außerhalb der Universität sollten unter Berufung auf die durch Senatsbeschlüsse bekräftigte Zivilklausel die Trennung der universitären Verflechtungen mit OHB-Systems und die Freiheit von jeglicher Rüstungsforschung auf die Tagesordnung gesetzt werden. Die vom AStA und dem Bremer Friedensforum begonnene Gegenwehr kann so zu einem bundesweiten Beispiel von Zivilcourage werden. Obendrein der bestmögliche Beitrag zum 40. Jubiläum der Uni in diesem Jahr. Eine nachhaltige Ergänzung wäre die geforderte Einrichtung eines Lehrstuhls für Rüstungskonversion.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Deutschland/bnd.html



12. Friedensgedichte gegen Heuchelei und Krieg

BREMEN. Mit einer öffentlichen Lesung eigener Gedichte in der Stadtbibliothek feierte der Bremer Schriftsteller und Friedenspoet Otmar Leist seinen 90. Geburtstag. Mehr als 200 Menschen lauschten seinem Vortrag in dem übervollen Saal.

Mehr:
http://www.bremerfriedensforum.de/kampagnen.php?num=1084&kat=1084



13. Ausstellung Neofaschismus in Deutschland

BREMEN. Bis 4. Februar wird die Ausstellung "Neofaschismus in Deutschland" im Foyer des DGB-Hauses, Bahnhofsplatz 22-28, gezeigt. Gruppenspezifische Führungen durch die Ausstellung können vereinbart werden unter maren.hauck@dgb.de oder 0421/3357621.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung sowie die Öffnungszeiten finden sich im Netz unter:
http://www.bremen.vvn-bda.de/termine.


14. Einweihung Moses-Freudenberg-Weg in Woltmershausen

BREMEN. Kürzlich wurde der Moses-Freudenberg-Weg in Woltmershausen eingeweiht. Der bislang namenlose Fußweg zwischen dem Kamphofer Damm und Auf dem Grünen wird damit an den jüdischen Kaufmann Moses Freudenberg erinnern, der ein Geschäft an der Woltmershauser Straße betrieb und mit seiner Tochter Anfang 1939 nach Großbritannien auswanderte. Nachdem auch die zuständige Deputation der Bürgerschaft ihr Einverständnis erklärt hat, konnten die Namensschilder installiert werden. Die Pusdorfer Friedensgruppe freute sich sehr, dass der Weg an einen jüdischen Kaufmann erinnert. "Wir sehen darin auch ein Zeichen gegen Neofaschismus und Fremdenfeindlichkeit", erklärt Joachim Fischer, der Sprecher der Friedensinitiative.



15. Website gegen Naziaufmarsch online

BREMEN. Die Website gegen den geplanten Naziaufmarsch in Bremen am 1. Mai ist jetzt online erreichbar:
http://keinen-meter.org/



16. Guantanamo- Mahnwache

BREMEN. Am 11. Januar bestand das Lager Guantanamo neun Jahre(!). Dort sind noch immer 174 Gefangene ohne Urteil, d.h. ohne Beweise von Schuld oder Unschuld in Haft. Deshalb führt Amnesty International Bremen die Guantanamo-Mahnwachen 14-täglich fort, immer am 2. und 4. Samstag im Monat von 12-13 Uhr vor dem Dom (also wieder am 12.2., 26.2 ...). Eine Petition geht an den republikanischen Mehrheitsführer im US Repräsentantenhaus, weil die republikanische Mehrheit eine Schließung des Lagers/Überführung der Häftlinge in die USA (zu einem zivilen Prozess) verhindert.


17. Vorbereitungstreffen zu bundesweiten Anti-Akw-Aktionen

RODENKIRCHEN. Nach den Protesten in Gorleben gegen den Castor-Transport gab es ein bundesweites Treffen von Anti-Akwler/innen in Hannover. Dort kamen die Beteiligten überein, am Ostermontag, 25. April, an allen Akw-Standorten zeitgleich (zumindest am gleichen Tag) Aktionen durchzuführen. Die "aktion Z" (die örtliche Bürgerinitiative gegen Zwischenlager und Akw Esenshamm) möchte sich gerne an diesen Protesten beteiligen. Ein erstes Vorbereitungstreffen findet am Mittwoch, 9. Februar, um 20 Uhr im Friesenheim in Rodenkirchen statt.


18. Bremische Bürgerschaft votiert für die Aufnahme von Flüchtlingen

BREMEN. Einstimmig votierte die Bremische Bürgerschaft (Landtag) in der Sitzung am 27. Januar für eine Unterstützung der Kampagne "Save me - Flüchtlinge aufnehmen". Somit hat sich auch Bremen grundsätzlich bereit erklärt, Flüchtlinge im Rahmen eines Resettlement-Programms des UNHCR und der Bundesregierung aufzunehmen und bestmöglich zu integrieren. Der Antrag wurde von den Fraktionen der SPD und Bündnis 90/Die Grünen gestellt und von allen Fraktionen und Gruppen der Bürgerschaft befürwortet.
"Wir freuen uns riesig über das Ergebnis der Abstimmung", erläutert Britta Ratsch-Menke, Mitglied der Bremer Kampagne, und ergänzt: "Mit dem Beschluss in der Bürgerschaft haben wir unser erstes Etappenziel erreicht. Nun geht es hier vor Ort sowie bundesweit weiter darum, dass eine menschlichere Flüchtlingspolitik zu einer Selbstverständlichkeit in diesem Land wird. Denn Deutschland ist bislang kein Neuansiedlungsland, trotz der konstant hohen Flüchtlingszahlen weltweit."

Weitere Informationen: http://www.save-me-bremen.de



19. Internationale Münchner Friedenskonferenz

MÜNCHEN. Vom 3. bis 6. Februar findet die Münchner Friedenskonferenz statt, die inhaltliche Alternativveranstaltung zur sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz. Andauernde Kriege, Krisen und immer höhere Rüstungsausgaben sind die Folgen der "Sicherheitspolitik", die auf dieser Konferenz diskutiert wird. Mehr dazu im aktuellen Positionspapier:
http://www.friedenskonferenz.info/index.php?ID=4
Der Trägerkreis der Münchner Friedenskonferenz will mit einem breiten Programm alternative Konzepte zur militärischen Machtpolitik in die Öffentlichkeit bringen.



20. Konferenz gegen Krieg in Afghanistan

HANNOVER. Am 19. und 20. Februar wird in Hannover eine Arbeitskonferenz durchgeführt. "Stoppt den Krieg in Afghanistan - Perspektiven für Frieden und Entwicklung", so lautet das Motto einer eher ungewöhnlichen Konferenz zur deutschen Afghanistanpolitik. Personen und Organisationen aus der Friedensbewegung und dem entwicklungspolitischen Zusammenschluss VENRO haben den Dialog der beiden unterschiedlichen Perspektiven gestartet. Auf der Konferenz in Hannover wollen sie Unterschiede und Gemeinsamkeiten für eine friedliche Lösung in Afghanistan kontrovers diskutieren. Danach sind Kooperationen und gemeinsame Aktionen auf der Basis der Gemeinsamkeiten geplant. Veranstalter der Konferenz sind der "Verband Entwicklungspolitik Deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V." - VENRO, die "Kooperation für den Frieden" sowie der "Bundesausschuss Friedensratschlag".



21. IPPNW-Delegationsreise 13. bis 25. März

BERLIN. Die Nachrichten aus der Türkei sind widersprüchlich. Auf der einen Seite wird öffentlich über den Kurdenkonflikt und andere Tabus gesprochen. Die Regierung verhandelt mit kurdischen Politikern und sogar mit Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali. Die PKK hat erneut einen einseitigen Waffenstillstand erklärt. Trotzdem kommt es insbesondere in Hakkari und Dersim jede Woche zu Kämpfen. Demonstrationen werden von Polizei und Militär gewaltsam aufgelöst, Menschen, auch Kinder, verhaftet und verletzt. Kurdische Politiker, Menschenrechtler und Journalisten werden inhaftiert und in absurden Prozessen zu langen Haftstrafen verurteilt. Istanbul, Kars, von dort an der iranischen Grenze entlang nach Van, Hakkari, Diyarbakir, Mardin, Midyat, Urfa, Nuseybin, Sirnak und Hasankeyf sind die Stationen der IPPNW-Delegationsreise vom 13. bis 25. März.
Interessierte sollten sich schnell anmelden, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.
Kontakt: Dr. Gisela Penteker, Penteker@t-online.de



22. Glückwunsch

Sehr geehrter Herr Lentz, sehr geehrte Damen und Herren, heute kommt außerhalb der üblichen Friedenstunnel-Post [http://www.rembertitunnel.de] einmal eine private Mail von mir. Ich möchte Ihnen allen für Ihre Arbeit und auch persönlich alles Gute und viel Erfolg im neuen Jahr wünschen. Und dann möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich Ihre neue Web-Seite gelungen finde! Hier kommt ein Glückwunsch dazu. Herzliche Grüße Regina Heygster (Bremen setzt ein Zeichen der Verbindung zwischen den Religionsgemeinschaften e.V.)



23. Ganzheitliches Friedensprojekt

BREMEN. Engagierte MitstreiterInnen für ein längerfristig geplantes Friedensprojekt zum Thema Israel/Palästina gesucht: Die Vorstellung des Projektes und Diskussion ist geplant freitags um 18 Uhr im Gustav-Heinemann-Bürgerhaus Bremen-Vegesack.
Kontakt per mail: Petra.Klatte@gmx.de, Telefon 0421-54 87 951 oder Iris Piechaczek-Moustafa, Telefon 0421-62 78 37



24. Leserbrief: Krokodilstränen

Das finde ich infam: Die Reeder fordern mehr Schutz von dem Staat, an den sie keine Steuern zahlen, indem sie ihre Schiffe größtenteils unter Billigflagge mit ausländischen Besatzungen zu Dumping-Heuern fahren lassen. Das gilt leider auch für den hiesigen, als vielfältiger Spender beliebten, Reeder Nils Stolberg und seine Beluga-Reederei. Hartmut Stinton



25. Leserbrief: Von der Absicht, Mauern zu bauen

Bis zum Fall der Berliner Mauer benutzten westliche Politiker den Begriff der Freizügigkeit, um die DDR als "riesiges Gefängnis" zu brandmarken. Die Mauertoten waren der Beweis, dass die DDR ein "Unrechtsstaat" war; diejenigen, denen die Flucht gelang, wurden als "Helden" gefeiert. Heute gibt es schon längst wieder neue Mauern und Grenzzäune, nur verlaufen sie nicht mehr zwischen Ost und West, sondern zwischen Nord und Süd. Der "freie" Westen wurde zur Festung, dem die Freizügigkeit nichts mehr bedeutet. Allein zwischen Spanien und Marokko, auf den Seewegen zwischen den Nachbarländern und an den Außengrenzen der spanischen Exklaven Ceuta und Melilla in Nordafrika starben von 1995 bis 2005 mehr als 6000 Menschen. An der seit 2006 verstärkt ausgebauten Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko sterben nach Schätzungen jährlich 250 bis 500 Menschen bei dem Versuch, die Grenze illegal zu überschreiten. In jüngster Zeit gibt es Pläne der griechischen Regierung, einen Grenzzaun zwischen der Türkei und Griechenland zu errichten, um so Menschen aus Afrika, Asien und dem Nahen Osten daran zu hindern, sich im wohlhabenden Westeuropa niederzulassen. Fazit: Westliche Staaten wollen Grenzen nicht überwinden - sie haben die Absicht, Mauern zu bauen. Ferdinand Krogmann



26. Terminkalender

> Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4;

> Jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8");

> Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße;

> Mittwoch, 2. Februar, 19 Uhr, Gewerkschaftshaus Bremen, Tivoli-Saal, Carsten Neumann (Standpunkt Bremen): "Viele Kameraden eine Partei";

> Sonntag, 6. Februar, Bremer Räterepublik, Gedenkveranstaltung um 11:00 Uhr auf dem Waller Friedhof. Es sprechen: Frederick Langer (BAL), sowie Wolfgang Meyer (SALZ), Musik: Michael Henk und der Buchtstaßen-Chor: Im Anschluss ab 12:00 Uhr Kulturprogramm im Westend mit Jannis, Jens Volker, Volker Schmidt, Theaterlabor

> Montag, 7. Februar, 19:30 Uhr, Buchhandlung Leuwer, Am Wall 171, Buchpremiere "Heinrich Buchholz - "Na, Lütten?" - Briefe aus dem Konzentrationslager und Zuchthaus 1933-1937" Einführung: Dr. Heinrich Hannover, Lore Buchholz, Dr. Heinrich Hannover und Helmut Donat stellen das neue Buch vor

> Mittwoch, 9. Februar, 19 Uhr, Gewerkschaftshaus Bremen, Tivoli-Saal, Eberhard Seidel, Journalist und Geschäftsführer des Netzwerkes Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage: "Enthemmte Integrationsdebatten. Wie eine neue rassistische Mitte entsteht";

> Donnerstag, 10. Februar 2011, 20 Uhr, Villa Ichon, Horst Bethge: "Militär in der Mitte der Gesellschaft verankern?", Veranstalter: Bremer Friedensforum;
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/Flyer_Bethge_11_01.pdf

> Ostersamstag, 23. April, 11 Uhr, Ziegenmarkt, Ostermarsch zum Marktplatz (12 Uhr Kundgebung);



27. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de.
Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.
Unser Spendenkonto lautet: Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum) bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen

Ekkehard Lentz


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Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 2 vom 1. Februar 2011
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Februar 2011