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NEWSLETTER/130: BUKO News vom 31.10.2013


BUKO News vom 31.10.2013



Inhalt:

+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO +++
1) Energiedemokratie, Ernährungssouveränität, Global Justice, Veranstaltung, 1.11., Berlin
2) Erst die Arbeit... und dann? Veranstaltung, 10.11., Hamburg
3) Die Katastrophe verhindern - Manifest für ein egalitäres Europa, Veranstaltung mit Karl-Heinz Roth, 15.11., Hamburg
4) Seminar "Internationalismus und globaler Widerstand", 23.11., Hamburg
5) SAVE THE DATE: Tagung "Schon mal abschalten?!" 8.3.2014 in Hannover mit BUKO AS GesNat

+++ BUKO UNTERSTÜTZT +++
6) Aufruf "No to biodiversity offsetting"
7) Aufruf von Women in Exile

+++ MELDUNGEN +++
8) Lampedusa, Flüchtlingsproteste & antirassistische Kämpfe
9) Energiekämpfe: Volksentscheid in Hamburg und Berlin
10) Brasilien Spezial

+++ TERMINE +++
11) Linke Literaturmesse, 1.-3.11. in Nürnberg
12) Wozu Arbeit? Solidarische Ökonomien & Commons, 6.-7.11., Klagenfurt
13) Veranstaltungen zum 21. Jahrestag des rassistischen Brandanschlages von Mölln, 1.-23.11. in Norddeutschland
14) Fortbildungen: Globales Lernen inklusiv gestalten, 8.11.-14.12.
15) Krieg um die Köpfe- IMI-Kongress, 16.-17.11. in Tübingen
16) Europäische Blockupy-Aktionskonferenz, 22.-24.11. in Frankfurt
17) Workshop: Grundlagen der Radio-Arbeit, 29.11.-1.12. in Berlin

+++ NEUERSCHEINUNGEN +++
18) Neuauflage: "Mit kolonialen Grüßen ...Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet"
19) Black Berlin. Die deutsche Metropole und ihre afrikanische Diaspora in Geschichte und Gegenwart

+++ DAS ALLERLETZTE +++
20) Die deutsche Asyl- und Flüchtlingspolitik


Liebe Leser_innen,

der Oktober steht im Zeichen europäischer Debatten um Asyl- und Immigrationspolitik. Bundesweit und lokal spiegelt sich das in vielfältigen Mobilisierungen von Flüchtlingen und ihren Unterstützer_innen wider. In Hamburg hat die Gruppe Lampedusa in Hamburg neben vielen Repressionen auch ein breites Soli-Bündnis mobilisieren können.Im November geht es weiter mit vielen spannenden BUKO-Veranstaltungen zu Arbeiten in der Stadt, ein egalitäres Europa und Internationalismus reloaded. Die Kongressortsuche für den BUKO 2014 gestaltet sich schwierig und jetzt muss Plan B ausgetüftelt werden, wenn sich nicht doch noch in letzter Minute eine neue BUKO-Stadt findet. Unsere Spendenkampagne steht in den Startlöchern, dazu hört ihr bald mehr.

Viel Spaß beim Lesen!
Internationalistische Grüße,
Eure BUKO

1) Energiedemokratie, Ernährungssouveränität, Global Justice, Veranstaltung des AS Gesellschaftliche Naturverhältnisse, 1.11. in Berlin

Zur Demokratisierung des Gesellschaft-Natur-Verhältnisses als Perspektive für gesellschaftliche Emanzipation: Die Feststellung einer (Vielfach-)Krise gehört zunehmend zum Common-sense, wenn es in der sozial-ökologisch orientierten Linken um die Bewertung des gegenwärtigen Zustands von Gesellschaft geht. In aktuellen Debatten über Emanzipation und globale Gerechtigkeit ist es die Demokratisierung gesellschaftlicher Naturverhältnisse die oftmals als eine Perspektive postuliert wird. Demokratisierung bedeute Selbstbestimmung einerseits und 'sich-verantwortlich-machen' andererseits.

In unserer Abendveranstaltung wollen wir diese These fundieren. Eingehen wollen wir dabei auch darauf, was eine Demokratisierung gesellschaftlicher Naturverhältnisse im Hier & Jetzt bedeuten kann - seien es die Kämpfe um Energie- und um Ernährungssouveränität oder um Wasserdemokratie.
Referent_innen:
- Markus Wissen (BUKO AS GesNat): Konflikte um Naturaneignung
- Georg Kössler (GegenstromBerlin): lokale Kämpfe um Energie, das Beispiel "Berliner Energietisch"
- Severin (Gartenaktivist-Allmende-Kontor): Urbane Gärten als Orte der Bildung für Allmende und Ernährungssouveränität
Moderation: Sabine Pongratz (BUKO AS GesNat)

Berlin, Freitag, 1.11.2013, 19:30 Uhr, Haus der Demokratie, Greifswalder Straße 4


2) Erst die Arbeit... und dann? Veranstaltung des AS StadtRaum, 10.11. in Hamburg

In der City Nord sollte alles noch schön getrennt sein: Das Ideal war eine nach Funktionen aufgegliederte Stadt. Gearbeitet wird in der Bürostadt, gewohnt in den neu entstandenen Großwohnsiedlungen und erholt wird sich im Umland. Diese Trennung von Funktionsbereichen führe, so das BRD-Wirtschaftswunderland-Ideal, zu mehr Lebensqualität und Zufriedenheit. Was ist von den städteplanerischen Idealen der 1960er übriggeblieben? Wie wird heute an diesen Orten gearbeitet und gelebt? Das neue Ideal heißt "Nutzungsmischung" und die HafenCity soll der Prototyp sein. Alle wichtigen Bereiche des Lebens sollen im eigenen Quartier stattfinden, zumindest gilt dies für diejenigen, die sich das Wohnen und Arbeiten hier leisten können. Wie realisieren sich diese Leitbilder in Hamburg und welche Folgen haben sie für geschlechtliche Arbeitsteilung, Prekarisierung und sozialräumliche Polarisierung? Was verspricht die schöne, neue Arbeitswelt und was heißt das für den urbanen Lebensalltag? Für wen sind diese Räume gedacht und wer profitiert von der neuen Work/Life-Balance? Der BUKO-Arbeitsschwerpunkt StadtRaum Hamburg will diskutieren, wo und wie wir eigentlich leben & arbeiten wollen. City Nord und HafenCity sind unsere Beispiele.

Hamburg, Sonntag, 10.11., 19:00 Uhr, Centro-Sociale, Sternstr. 2, 20357 Hamburg, U-Bahn Feldstraße,


3) Die Katastrophe verhindern - Manifest für ein egalitäres Europa, BUKO-Veranstaltung mit Karl-Heinz Roth, 15.11. in Hamburg

Buch- und Kampagnenvorstellung:
Europa ist durch Massenerwerbslosigkeit, prekäre Arbeitsverhältnisse, soziale Enteignung und den fortschreitenden Abbau demokratischer Rechte verdüstert. EU und Euro-Zone drohen an den zunehmenden Ungleichgewichten auseinanderzubrechen. In der Flugschrift von Karl-Heinz Roth & Zissis Papadimitriou (Juli 2013 bei Nautilus erschienen ) werden die bis in die 1970er Jahre zurückreichenden Ursachen dieser fatalen Entwicklung aufgezeigt. Die Autoren argumentieren, dass vor allem die exportgetriebene Niedriglohnpolitik der deutschen Hegemonialmacht den Niedergang Europas zu verantworten hat.
Und sie stellen sich der Frage, wie eine Alternative aussehen könnte. Ihren handlungsorientierten Bezugspunkt bildet der soziale Widerstand, der sich europaweit zusammen mit Ansätzen zu einer alternativen Ökonomie entwickelt hat. Sie schlagen ein Aktionsprogramm vor, das "entscheidende Reformen" auf allen Ebenen des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens vorsieht. Es geht dabei auch um die Vision einer egalitären Gesellschaft.
Karl Heinz Roth (Bremen), ist Mitbegründer der Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts und Redakteur der Zeitschrift Sozial.Geschichte online / Social History online.

Hamburg, Freitag, 15.11.,19:00 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg, U-Bahn Feldstraße,
Veranstalter_innen: BUKO in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg - Forum für Analyse, Kritik und Utopie e.V.

Link zum Buch:
http://www.edition-nautilus.de/programm/Flugschriften/buch-978-3-89401-785-9.html

Link zur Kampagne:
http://egalitarian-europe.com/wb/pages/de/willkommen.php


4) BUKO-Seminar "Internationalismus und globaler Widerstand", 23.11. in Hamburg

Algerien (1950er), Vietnam (1960er), Chile (1970er) und El Salvador (1980er) weisen als Etappen internationaler Solidarität in der BRD einen exemplarischen Charakter auf und sollen den Rahmen für Karl Rössels Referat darstellen. Diese politisch-historische Auseinandersetzung wird mit Fotografien und Originaltönen angereichert. Im Anschluss werden "Thesen zu den Schwierigkeiten der Solidarität" (1986) diskutiert.

Hieran knüpft Friederike Habermann an. Nach den Protesten gegen IWF und Weltbank in Berlin 1988 wurde u.a. die Unverbundenheit mit Kämpfen in Ländern des Globalen Südens beklagt. Mit dem "interkontinentalen Netzwerk des Widerstands" wurde 1994 von den Zapatistas ein Vorgehen entfaltet, welches "Unterschiede erkennen und Ähnlichkeiten anerkennen" will. Die "Bewegung der Bewegungen", welche sich in Gipfelprotesten kristallisierte, fand hierin einen Ausgangspunkt. Wie sie entstand, welche Etappen sie erfuhr, wie sie in Genua erstmals gebrochen wurde und wie sie heute zutage tritt - darauf liegt der Schwerpunkt der ihrer Erinnerungen.

Karl Rössel (Journalist, Autor und Aktivist. Recherche International (www.3www2.de) & u.a. BUKO-Mitglied). Friederike Habermann (Freie Wissenschaftlerin, Autorin und Aktivistin. U.a. BUKO-Arbeitsschwerpunkt Gesellschaftliche Naturverhältnisse)

Hamburg, Samstag, 23.11., 10:00- 18:00 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2, 20357 Hamburg, U-Bahn Feldstraße,
Veranstalter_innen: BUKO in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg - Forum für Analyse, Kritik und Utopie e.V.
Anmeldung bis zum 17.11. bei mail at buko.info


5) SAVE THE DATE: Tagung "Schon mal abschalten?!" 8.3.2014 in Hannover mit BUKO AS GesNat

Wie werden schädliche Industriebereiche und Großprojekte beendet, um Klimagerechtigkeit näher zu kommen?

Aus der Einladung:
Wenn wir gemeinsam den sofortigen Ausstieg aus der Atom- und Kohlekraft fordern, weil das zynische, menschenverachtende Technik ist, ausbeutend, unbeherrschbar, demokratisch nicht zu kontrollieren, dann müssen jetzt nicht nur Erneuerbare Energien ausgebaut, sondern muss massiv Energie eingespart werden. Wenn es gleichzeitig stimmt, dass das nicht allein durch Effizienz zu erreichen ist und durch Änderung im individuellen Lebensstil, dann geht es immer um strukturelle Fragen der Konkurrenzwirtschaft, gesellschaftlicher Kräfteverhältnisse und damit der Produktion.

Wir stellen deshalb im ersten Teil dieser Tagung die noch nicht so übliche Frage: Welche unnützen Großprojekte, welche schädlichen Industriebereiche sind ohne weiteres verzichtbar, um Energiewende und Klimagerechtigkeit zu schaffen? "Was schalten wir schon mal ab?"

Und wenn wir diese Frage ernst nehmen, führt das sofort zu völlig berechtigten Nachfragen - das ist der zweite Teil der Tagung: Was ist denn dann mit den Arbeitsplätzen, was nimmt die Angst? Was verhindert eine bloße Auslagerung dreckiger Industrie? Welche Schritte zur Postwachstumsökonomie gehen übers Radieschenpflanzen hinaus, hin zu strukturellen Alternativen? Und wie handeln wir das gesellschaftlich aus, während die Zeit drängt?

Wir erwarten ReferentInnen aus Attac, aus dem Klimagerechtigkeits- und Energiekämpfe-Kontext, aus Wissenschaft, Gewerkschaften und Umweltverbänden.

Veranstalter_innen:
Attac AG Energie,Klima, Umwelt
- http://www.attac-netzwerk.de/ag-eku
Attac AG Jenseits des Wachstums
- http://www.attac-netzwerk.de/jenseits-des-wachstums
PowerShift
- http://power-shift.de
BUKO - Arbeitsschwerpunkt Gesellschaftliche Naturverhältnisse
- http://www.buko.info/buko-projekte/as-ges-naturverhaeltnisse/

Weitere Infos und Kontakt zur Vorbereitungsgruppe unter: eku at attac.de


6) BUKO unterstützt Aufruf "No to biodiversity offsetting"

Die BUKO unterstützt den Aufruf eines breiten Bündnisses gegen die Inwertsetzung der Biodiversität.

Aus dem Aufruf:
"Around the world, ecosystems and the communities that depend on them are harmed by large infrastructure projects, extractive industries and new financial markets. To facilitate these activities, public and private entities are promoting new schemes to allow their environmental impacts to be "offset". This could lead to an increase in damage, but even more concerning is that it commodifies nature. This is why the undersigned organisations are warning the world of the negative impacts of this false solution and saying "No to Biodiversity Offsetting.""

Mehr Infos und der komplette Auszug unter:
http://no-biodiversity-offsets.makenoise.org/


7) BUKO unterstützt: Aufruf von Women in Exile

'Women in Exile' ist eine Initiative von Flüchtlingsfrauen, die sich 2002 in Brandenburg zusammen gefunden haben, um für ihre Rechte zu kämpfen.

Aus dem Aufruf zu einem Schritt gegen Gewalt gegen Frauen: keine Lager für Frauen!

"In den letzten Monaten haben wir viel Aggression und manchmal sogar Gewalt von Rechtsradikalen gegen Unterkünfte für Flüchtlinge gesehen und wir haben auch gesehen, dass viele Linke und MenschenrechtsaktivistInnen und viele andere Teile der Zivilgesellschaft aktiv waren, um Unterkünfte für Flüchtlinge zu verteidigen und ihre Solidarität mit Flüchtlingen auszudrücken.
Wenn Flüchtlinge in Sammelunterkünften leben müssen, sind sie immer Gewalt ausgesetzt. Denn das bedeutet eine Trennung von anderen Teilen der Gesellschaft und macht Flüchtlinge verwundbar.
Dies ist einer der Gründe, warum wir und viele andere FlüchtlingsaktivistInnen seit vielen Jahren sagen: Kein Lager ! Wir wollen wie alle anderen in Wohnungen leben!"

Mehr zu der Frauenflüchtlingsinitiative und zum Aufruf unter:
women-in-exile.net


8) Lampedusa, Flüchtlingsproteste & antirassistische Kämpfe

Während an den Grenzen Europas tagtäglich Menschen bei dem Versuch einer Einreise sterben, organisiert sich innerhalb Europas und innerhalb Deutschlands immer lautstärker der Protest gegen eine rassistische Asyl- und Immigrationspolitik.

In Hamburg haben der Kampf der Flüchtlingsgruppe "Lampedusa in Hamburg" für eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung und die sture Haltung des SPD-Senats sowie rassistischen Polizeikontrollen im Anschluss für breite Mobilisierungen der Hamburger_innen gesorgt und sogar den Senat zu Gesprächen zwingen können.
Infos über die aktuellen Entwicklungen und Mobilisierungen unter:
http://lampedusa-in-hamburg.tk/

Termine rund um die Proteste:

Samstag, 02. November
Großdemonstration - Anerkennung der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" jetzt!
14:00 Uhr Hauptbahnhof/ Hachmannplatz

Mittwoch, 06. November
Schweigeminute und Gedenken an die auf der Flucht gestorbenen Menschen und Mahnung für die Anerkennung der Gruppe "Lampedusa in Hamburg" an die Hamburger Bürgerschaft
18.30 Uhr Rathausmarkt

Mittwochsdemos
Lampedusa in Hamburg - Wöchentliche Demo - Wir bleiben hier!"
Jeden Mittwoch 16.30 Uhr
Ort: Protest-Zelt (Steindamm 2/ HBF)

Einen Überblick über die Hamburger Protest versuchte der "Kaviar-Sonder-Express zu Lampedusa in Hamburg"
https://listi.jpberlin.de/pipermail/kaviar-express/2013-October/000191.html

In Berlin haben die Non-Citizens aus bayrischen Flüchtlingslagern ihren Hungerstreik im Protestcamp am Brandenburger Tor vorläufig beendet und bis Januar ausgesetzt, sie halten jedoch an ihren Forderungen fest: Anerkennung ihrer Asylanträge und Arbeitserlaubnis, Abschaffung der Residenzpflicht und die Umwandlung von Kettenduldungen in ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht.
http://www.rbb-online.de/politik/thema/streit-um-fluechtlingsheime/beitraege/loesung-fuer-fluechtlinge-am-brandenburger-tor-in-sicht.html

Aktuelle bundesweite News zum Thema findet ihr bei:
Karawane - Für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen:
http://thecaravan.org/
The Voice Refugee Forum Germany- Flüchtlinge und Asyl in Deutschland:
http://thevoiceforum.org/
Kein Mensch ist illegal:
http://www.kmii-koeln.de/
Berlin Refugee Strike
http://asylstrikeberlin.wordpress.com/


9) Energiekämpfe: Volksentscheid in Hamburg und Berlin

Die Hamburger_innen haben sich am 22.09. beim Volksentscheid schon für einen Rückkauf der Energienetze und der Fernwärmeversorgung entschieden, am 3.11. steht jetzt die Entscheidung in Berlin an.

Am 2.11. gibt es dazu eine Mobilisierung unter dem Slogan "Unsere Miete, unsere Energie, unsere Stadt" zu dem der Berliner Energietisch mit anderen Gruppen im Bereich Recht auf Stadt aufruft.

Aus dem Aufruf:
"Warum können eigentlich andere über uns bestimmen? Entscheiden, dass wir zu wenig Geld haben um in Kreuzberg leben zu dürfen? Entscheiden, dass uns der Strom abgedreht wird oder dass irgendein Kohlekraftwerk die Zukunft verpestet? Wir haben genug von ständig steigenden Mieten und Stromrechnungen, genug von Zwangsräumungen und Stromabklemmungen. Wir fordern unser Recht auf Stadt und auf existenzielle Güter des alltäglichen Lebens! Ob Energie oder Mieten: Wir sind hier und wir wollen entscheiden!"

Berlin, Samstag 2.11., 14: 30, Kottbusser Tor
Demo mit Lichtquellen und Lärm

Weitere Infos und der komplette Aufruf:
http://berliner-energietisch.net/termine
Zum Hamburger Volksentscheid:
http://unser-netz-hamburg.de/


10) Brasilien Spezial

Brasilien ist in aller Munde, sei's wegen der neuen Protestbewegungen, spannenden Schrifsteller_innen oder wegen der Fußball-WM. Hier einige Lesetipps, die verschiedene Aspekte der brasilianischen Gesellschaft beleuchten:

Gelber Kuchen, gelbe Kekse
Lateinamerikas einzige Uranmine sorgt für Angst in der Bevölkerung:
http://ln-berlin.de/index.php?/artikel/4616.html

Nächste Chance 2014
Organisationen aus Brasilien und Deutschland fordern die Kündigung des deutsch-brasilianischen Atomvertrags:
http://ln-berlin.de/index.php?/artikel/4617.html
Auf der Todesliste: Nicinha. Eine Aktivistin erzählt, warum allein Frauen die Landarbeitergewerkschaft leiten:
http://www.npla.de/de/poonal/4466-auf-der-todesliste-nicinha-eine-aktivistin-erzaehlt-warum-allein-frauen-die-landarbeitergewerkschaft-leiten
Folter mit Todesfolge - Polizeiskandal stellt Sicherheitskonzept in Rio de Janeiro in Frage:
http://www.npla.de/de/poonal/4451
Großdemonstration für bessere Bildung in Rio
http://www.npla.de/de/poonal/4458

Buchtipp:
Shadia Husseini de Araújo, Lisa Tschorn, Tobias Schmitt (Hg.):
Widerständigkeiten im 'Land der Zukunft'. Andere Blicke auf und aus Brasilien.
Unrast-Verlag, 18,00 Euro
In den Fokus genommen werden die Bewegung der Landlosen, das Movimiento Negro, queere Konstellationen sowie indigener und befreiungstheologischer Widerstand.
Infos:
http://www.unrast-verlag.de/vorankuendigungen/widerstaendigkeiten-im-land-der-zukunft-412-detail

Termine:

Die größte Brasilien-Fachtagung im deutschsprachigen Raum widmet sich in diesem Jahr den Themen Medien, Proteste und Gewalt. Zu Gast aus Brasilien sind u.a. Leonardo Sakamoto (Réporter Brasil), Itamar Silva (Ibase), Frei Luciano Bruxel (OFM) und Tainã Mansani (Revista Forum) Veranstalter_in: KoBra, Bundesweiter Zusammenschluß Brasiliensolidarität

Runder Tisch Brasilien 2013: Gewaltiges Brasilien und seine mediale Inszenierung, Weimar, 22.- 24.11. Ort: Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte EJB Weimar, Jenaer Straße 2/4, 99425 Weimar

Anmeldung und Programm:
http://www.kooperation-brasilien.org/de/kick-for-one-world/kampagnen-termine/runder-tisch-brasilien-2013


11) Linke Literaturmesse, 1.-3.11. in Nürnberg

An drei Tagen werden linke Bücherwürmer auf ihre Kosten kommen. Von A wie Antifaschismus bis Z wie Zwangsräumungen werden eine große Bandbreite linker Neuerscheinungen vorgestellt.

Nürnberg, Fr.1.11., 19:00- 22:00, Samstag 2.11., 10:00- 22:00 Uhr und Sonntag 3.11. 10:00- 15:00
Künstlerhaus im KunstKulturQuartier, Königstr. 93, Nürnberg
Zum Programm: http://www.linke-literaturmesse.org/


12) Wozu Arbeit? Solidarische Ökonomien und Commons, 6.-7.11. in Klagenfurt

Aus der Einladung:
Neue Formen des Tuns für ein Gutes Leben
Arbeit in Frage zu stellen, bedeutet nicht, die Freizeitgesellschaft auszurufen. Doch der jahrhundertelange Disziplinierungsprozess, dessen es in Europa und später in den Kolonien bedurfte, um die Menschen erst zur Arbeit zu zwingen (bevor diese uns sogar zum Lebenszweck wurde), zeigt, dass Arbeit weder natürlich noch notwendig ist. Freizeit wird heute definiert als "jener Teil der Lebenszeit, der sich durch einen hohen bis sehr hohen Grad an individueller Entscheidungs- und Handlungsfreiheit auszeichnet". Ist dies wirklich nicht zu vereinbaren mit dem menschlichen Bedürfnis, uns in dieser Welt zu verwirklichen? Neben bestehenden Ansätzen solchen Tätigwerdens im Hier & Jetzt soll dessen Potential für ein ganz anderes Wirtschaften in den Blick genommen werden.
Im Rahmen von Vorträgen, Diskussionen und in vertiefenden Gesprächsrunden werden sich die Teilnehmer_innen u.a. mit dem Themen "Solidarische Ökonomien, Kritik am Arbeitsbegriff aus feministischer Perspektive, Arbeit und Migration" auseinandersetzen.

Klagenfurt, Freitag 8.11.- Samstag 9.11. Alpen-Adria-Universität
Klagenfurt, Mensagebäude, HS 8, u. HS
Mehr Infos: ÖIE-Kärnten / Bündnis für Eine Welt http://www.kaernoel.at


13) Veranstaltungen zum 21. Jahrestag des rassistischen Brandanschlages von Mölln, 1.-23.11. in Norddeutschland

Aus dem Aufruf vom "Freundeskreis im Gedenken an den rassistischen Brandanschlag von Mölln 1992"

anilari canli tutma mücadelesi
das erinnern erkämpfen
reclaim and remember

Die Erinnerung zurück zu erkämpfen - das machen die Überlebenden des Brandanschlages von Mölln nach wie vor, ebenso wie die Angehörigen der NSU-Ermordeten und viele andere Betroffene rassistischer Gewalt: vor Gericht, in der Gesellschaft, in ihrem Alltag.
Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayse Yilmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. In diesem Jahr wollen die Stadt Mölln und ein neuer Vorbereitungskreis die Gedenkveranstaltung wieder nach ihren Vorstellungen gestalten. Vorbei an den Interessen der Überlebenden. Und wieder bestimmen, wer wann und wo spricht und wer überhaupt eingeladen wird. Die Überlebenden rassistischer und faschistischer Gewalt sind keine Statisten. Sie mundtot zu machen, ist ein Angriff gegen sie als Zeugen des Geschehenen und gegen ihr Erinnern. Dem Angriff treten wir gemeinsam entgegen - für eine antifaschistische und antirassistische Gesellschaft.

Lüneburg, Freitag, 01.11. 19.30 Uhr - Infocafe Anna & Arthur, Katzenstr. 2, Mobilisierungsveranstaltung

Hamburg, Freitag, 01.11. 19.00 Uhr - Centro Sociale, Sternstr. 2, Mobilisierungsveranstaltung

Hamburg, Sonntag, 03.11. 12.00 Uhr - Polittbüro, Steindamm 37
"Nach dem Brand", Dokumentarfilm von Malou Berlin
Diskussion und Information mit Angehörigen der Familie Arslan mit Support von Credo-Film

Bremen, Mittwoch, 06.11. 20.00 Uhr - Infoladen, St.-Pauli-Str. 10-12, Mobilisierungsveranstaltung

Lübeck, Donnerstag, 07.11. 19.00 Uhr - Café Brazil, Willi-Brandt-Allee 9, Mobilisierungsveranstaltung

Samstag 16.11. 11.00 Uhr - Bauhof in Mölln Demonstration "reclaim and remember" im Gedenken an Bahide und Yeliz Arslan und Ayse Yilmaz mit Support von Johnny Mauser und Microphone Mafia

Freitag, 22.11. 19.00 Uhr - Kaisersaal, Rathaus Hamburg, Eingang Hauptportal Rathausmarkt
"Möllner Rede" im Exil auf Einladung der Linksfraktion Hamburg
Es spricht: Kutlu Yurtseven - Musiker

Mölln, Samstag, 23.11. 15.00 Uhr vor dem Bahide-Arslan-Haus, Mühlenstraße 9 Gedenken

Mehr Infos siehe:
http://gedenkenmoelln1992.wordpress.com/


14) Fortbildungen: Globales Lernen inklusiv gestalten, 8.11.-14.12. bundesweit

Aus der Ankündigung:
Das Globale Lernen versteht sich als ein Bildungskonzept, das für alle Lern- und Lebensbereiche sowie für alle Menschen von Bedeutung ist. Doch wie kann Globales Lernen inklusiv umgesetzt werden? Die Fortbildung Globales Lernen inklusiv gestaltet beschäftigt sich mit dieser Frage und gibt Anregungen zur Umsetzung von inklusivem Globalen Lernen. Die Fortbildung Globales Lernen inklusiv gestaltet richtet sich an LehrerInnen, Kinder- und JugendgruppenleiterInnen sowie Akteure und Interessierte der Bildungsarbeit. Dabei wird die klare Werteorientierung im Hinblick auf soziale Gerechtigkeit und Gleichberechtigung des inklusiven Globalen Lernens vermittelt.

Frankfurt, 8.- 9. 11.
Berlin, 22.- 23.11.
Köln, 6.-7. 12.
Dortmund, 13.- 14. 12

Veranstalterin: Behinderung und Entwicklungszusammenarbeit e.V. (bezev)
Infos und Anmeldung: www.bezev.de


15) Krieg um die Köpfe - IMI-Kongress, 16.-17.11. in Tübingen

Aus der Einladung:
Über die Mobilisierung von Zustimmung und die Demobilisierung von Protest. Erfreulicherweise regt sich mittlerweile an vielen Stellen Widerstand gegen die fortschreitende Militarisierung der deutschen Außenpolitik (und der Verhältnisse im Inneren). Es ist aber auffällig, dass diese Proteste trotz einer mehrheitlich kritisch-pazifistischen Grundstimmung in der Bevölkerung (noch) nicht die Breite und Stärke erreicht haben, die notwendig wäre, um sie auch zu stoppen. Dies wirft Fragen auf, mit denen wir uns auf dem diesjährigen IMI-Kongress beschäftigen wollen. Zuvorderst natürlich die, wie es der Regierung und dem Militär gelingt, die notwendige Zustimmung gegenüber der deutschen Kriegspolitik zu erzeugen oder zumindest die Passivität in der Bevölkerung gegenüber Fragen von Krieg und Frieden zu erhalten.

Tübingen, Samstag, 16.- Sonntag, 17.11. Schlatterhaus, Österbergstr. 2
Das Programm findet ihr unter:
www.imi-online.de/2013/10/07/imi-kongress-16-17-november-2013/


16) Europäische Blockupy- Aktionskonferenz, 22.-24.11. in Frankfurt

Aus der Einladung:
Tausende Aktivist_innen haben am 31. Mai und 1. Juni die Europäische Zentralbank aus Protest gehen die Politik der Troika erfolgreich blockiert. Blockupy wird 2014 wieder da sein, um gegen die Eröffnung der neuen EZB-Zentrale zu protestieren.

Blockupy 2013 war auch ein weiterer Schritt auf dem Weg, Teil einer großen, gemeinsamen europäischen und globalen Bewegung zu werden. Diesen Weg wollen wir mit euch weitergehen und laden euch, die Freund_innen, Kolleg_innen und Genoss_innen aus ganz Europa und drüber hinaus ein, am Wochenende vom 22. bis 24. November 2013 zu einer europäischen Blockupy Aktionskonferenz nach Frankfurt zu kommen.

Mehr Infos: http://blockupy-frankfurt.org/


17) Workshop: Grundlagen der Radio-Arbeit, 29.11.-1.12. in Berlin

Aus der Einladung:
Der Nachrichten Pool Lateinamerika (NPLA) bietet euch auch in diesem Jahr wieder einen Kompakt-Workshop zu den Grundlagen der Radioarbeit an.
Programm:
Community Radios in Lateinamerika und Deutschland, Recherche, Schreiben fürs Radio, Sprechen fürs Radio, Interviewführung und Aufnahmetechnik, Digitaler Schnitt
In der Kabine in unseren Kreuzberger Büroräumen werden Interviews geführt, Moderationen aufgenommen und Kreuzblenden geschnitten. Alle zwei Wochen entsteht hier das onda-info. Mal berichten wir über Konflikte um den Bau einer Trasse in einem indigenen Schutzgebiet in Bolivien, mal laden wir Menschenrechtler_innen aus Mexiko ins Studio ein oder suchen nach den neuesten Beats aus Kolumbien.

Berlin, Freitag 29.11., 16 bis 19 Uhr
Samstag, 30.11. und Sonntag, 1.12. jeweils von 10 bis 18 Uhr
Freitag + Samstag: Tagungsraum der Stiftung Nord-Süd-Brücken, Greifswalder Str. 33a, 10405 Berlin,
Sonntag: in den Räumen des Nachrichtenpool Lateinamerika e.V. Köpenickerstr. 187/188 10997 Berlin

Anmeldung und weitere Infos bei Kristin Gebhardt: gebhardt at npla.de


18) Neuauflage: "Mit kolonialen Grüßen ... Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet"

Zum Inhalt:
Wenn wir auf Reisen oder sogar für eine längere Zeit in den Globalen Süden gehen, erleben wir ungemein viel und möchten gerne unseren Freund_innen und Verwandten zuhause berichten und sie an unseren Erlebnissen, Erfahrungen und Eindrücken teilhaben lassen. Ganz egal, ob wir als Tourist_innen, z. B. als Rucksackreisende, unterwegs sind, dort einen Job, einen Freiwilligendienst oder ein Praktikum absolvieren - wir fotografieren und erzählen in E-Mails, Social Media, (Rund-)Briefen oder einem eigenen Blog, wie es uns geht, was uns bewegt, überrascht, glücklich macht oder irritiert. Wieder zurück, gehen das Erzählen und Zeigen von Fotos meist erst richtig los.

Die vollständig überarbeite Broschüre bietet einen Einstieg für Menschen, die sich Gedanken darüber machen wollen, inwiefern ihre Wahrnehmungen und Berichte über den Globalen Süden in rassistische und koloniale Strukturen verwickelt sind. Sie führt in zentrale Themen wie Kolonialismus und Rassismus ein und beschäftigt sich mit Fragen der eigenen gesellschaftlichen Positionierung. Sie verdeutlicht die Wirkungsmacht von Sprache und Bildern und zeigt einige der häufig in Berichten auftauchenden Erzählmuster auf. Leitfragen und Anregungen ermöglichen es den Leser_innen, eigene Vorstellungen, Sprechweisen und Bilder selbstkritisch unter die Lupe zu nehmen und davon ausgehend alternative Handlungsoptionen zu entwickeln.

In der überarbeiteten Auflage werden die Themen Geschlechterverhältnisse sowie Kapitalismus intensiver behandelt und insgesamt stärker unterschiedliche Herrschaftsverhältnisse und deren Zusammenspiel berücksichtigt. Die Broschüre wurde zudem um ein Kapitel erweitert, welches die Komplexität des Reisens in den Globalen Süden aus einer Perspektive of Color verdeutlicht. Darüber hinaus ist die Broschüre nun mit besser leserlicher Schrift und online als barrierefreies Dokument zugänglich.

"Mit kolonialen Grüßen ... Berichte und Erzählungen von
Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet"

Zu bestellen unter: broschuere at glokal.org oder zum Downloaden unter:
http://www.glokal.org/publikationen/mit-kolonialen-gruessen/


19) Black Berlin. Die deutsche Metropole und ihre afrikanische Diaspora in Geschichte und Gegenwart

Menschen afrikanischer Herkunft leben seit vielen Generationen in Berlin und prägen die Metropole an der Spree und ihre Transkulturalität. Der Titel des Buches - "Black Berlin" - verweist auf die Rückwirkungen, die das Jahrhunderte währende koloniale Projekt Europas auch auf Deutschland ausgeübt hat. Die Beiträge des Sammelbandes befassen sich mit den verschiedenen Phasen der afrikanischen Migration in den vergangenen rund drei Jahrhunderten. Sie spüren dem Leben von Afrikanerinnen und Afrikanern, Schwarzen Deutschen, People of Color oder Afro-Amerikanern nach und erzählen von ihrem Ringen um Emanzipation und soziale Gleichstellung. Zur Sprache kommen neben Fragen der Integrationspolitik auch der (latente) Rassismus und Diskriminierungen von seiten der weißen Mehrheitsgesellschaft. Schließlich werden wichtige Initiativen der Diaspora-Gemeinschaften und ihre politischen Aktivitäten im heutigen Berlin vorgestellt.

Black Berlin. Die deutsche Metropole und ihre afrikanische Diaspora in Geschichte und Gegenwart, hrsg. v. Oumar Diallo / Joachim Zeller, Metropol, Berlin 2013, Metropol- Verlag, 22 Euro

Zum Verlag: http://www.metropol-verlag.de/


20) Die deutsche Asyl- und Flüchtlingspolitik

Gut auf den Punkt gebracht von Extra 3:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/extra6151.html

*

Quelle:
BUKO News vom 30.10.2013
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. November 2013