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NEWSLETTER/133: BUKO News vom 19.12.2013


BUKO News vom 19.12.2013



Inhalt:

+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO +++
1) Kongressvorbereitung BUKO 36, 2. bundesweites Treffen 10.-11.01. Leipzig
2) Kommt ratschlagen! 11.-12.01. Leipzig
3) BIEM Seminar "Zwischen Antirassismus und Emanzipation" 7.-9.02. Dortmund
4) Spendenkampagne "Still loving BUKO"

+++BUKO UNTERSTÜTZT+++
5) BUKO unterstützt "Lampedusa in Hamburg"
6) Nicht wir müssen Protest unterlassen! Braunkohle unten lassen!

+++MELDUNGEN+++
7) Konsequenzen aus Lampedusa: Fluchtwege öffnen, neokoloniale Zerstörung beenden
8) Filmtipps Migration und Flucht
9) Mandelas Erbe: Zum Tod des Anti-Apartheid-Aktivisten
10) Proteste in Thailand
11) TTIP, Neues aus der Freihandelswelt

+++TERMINE+++
12) Bundesweite Demo Rote Flora 21.12. Hamburg
13) 20 Jahre zapatistischer Aufstand 18.12.-9.01. bundesweit
14) Oury Jalloh- Gedenkdemonstration 7.01. Dessau

+++NEUERSCHEINUNGEN+++
15) Umweltkonflikte: Neue ILA erschienen

+++ZU GUTER LETZT+++
16) Radi Aid- Africa for Norway


Liebe Newsletterleser_innen,

die Feiertage rücken näher und auch das (BUKO)-Jahr nähert sich dem Ende. Ein toller Kongress in München, spannende Seminare, eine Rundreise und ein Buchprojekt mit indischen Aktivist_innen, das waren Highlights 2013. Die BUKO sagt Danke für das gemeinsame Jahr!

Nächstes Jahr soll es weiter gehen. Der Kongress Nr. 36 in Leipzig wird geplant, thematisch mit Antirassismus-, Recht-auf-Stadt- und Klima-Schwerpunkt. Eine Filmreihe zum arabischen Raum, Seminare zu Antirassismus in der Bildungsarbeit und postkolonialer Kritik am Entwicklungsbegriff erwarten Euch 2014. Damit die großen Pläne auch Wirklichkeit werden, möchten wir noch einmal auf unsere Spendekampagne verweisen. Die BUKO freut sich über jedes Weihnachtsgeschenk. Damit es 2014 internationalistisch weitergeht!

Ansonsten hält uns der Dezember mit vielfältigen Ereignissen in Atem: Proteste in Thailand und der Ukraine, der Tod Nelson Mandelas und die Verhandlungen zum EU- USA Freihandelsabkommen.

Ein wichtiges Ereignis steht uns ebenfalls 2014 bevor: 20 Jahre zapatistischer Aufstand! Eine Inspiration für emanzipatorische Bewegungen auf der ganzen Welt, herzlichen Glückwunsch companer at s! Dazu jede Menge Veranstaltungstipps weiter unten.

Soweit von uns, Danke für das schöne Jahr, wir sehen uns 2014!

Transnationale Grüße,
Eure BUKO


1) Kongressvorbereitung BUKO 36, 2. bundesweites Treffen 10.-11.01. Leipzig

Es geht voran mit der Kongressvorbereitung. Das erste bundesweite Vorbereitungstreffen in Leipzig liegt hinter uns mit viel Beteiligung aus der lokalen Vorbereitungsgruppe und Vertreter_innen aus BUKO-Zusammenhängen. Inhaltlich haben sich drei Themenschwerpunkte herauskristallisiert: Recht auf Stadt, Antirassismus/Migration/Flüchtlingskämpfe und Klima/Naturverhältnisse. Nun suchen wir nach Mitstreiter_innen innerhalb und außerhalb der BUKO, die Lust haben, den Kongress mit vorzubereiten.

Die nächsten Treffen der bundesweiten Vorbereitungsgruppe, zu denen wir Euch ganz herzlich einladen möchten, werden am:

10.-11.01.14 (danach offener BUKO-Ratschlag am 11./12.01.), 7.-8.02. und 14.-15.03. stattfinden.

Das Januar-Treffen dient der inhaltlichen Ausarbeitung eines Konzepts für die drei Themenschwerpunkte. Ziel ist es, sich mit anderen Gruppen und Initiativen, die zum Thema arbeiten, zu vernetzen. Es geht Freitag um 18 Uhr los und endet am Samstag um 17 Uhr.

Tagungsort ist die Bäckerei, Josephstr. 12, Leipzig- Lindenau (Anfahrt: Tram 7 nach Böhlitz-Ehrenberg & Tram 15 nach Miltitz, Ausstieg Lindenauer Markt). Der genaue Programmablauf folgt im Januar.

Wenn ihr teilnehmen möchtet, meldet Euch bitte unter mail at buko.info an. Wenn ihr allgemein Interesse an der Vorbereitung des BUKO-Kongress habt, meldet Euch bei uns im Büro unter mail at buko.info. Leitet die Einladung gerne auch an Interessierte & friends weiter. Wir freuen uns auf Euch!


2) Kommt ratschlagen! 11.-12.01. Leipzig

Der erste Ratschlag 2014, wir wollen mit Euch viele wichtige Themen besprechen: Wie läuft die Vorbereitung des BUKO-Kongress in Leipzig, welche Themen sind angedacht? Die Internationalismus Arbeitsgruppe stellt den ersten Entwurf eines neuen Positionspapiers zur Diskussion; die Social-Media-Strategie der BUKO soll diskutiert und eine Entscheidung hinsichtlich der Nutzung verschiedener Medien getroffen werden. Bezüglich der internen Struktur wollen wir über die Funktion und Teilnahme an der Gruppe Interne Kommunikation sprechen. Diesen inhaltlichen und strategischen Fragen werden wir uns bei unserem Januar-Treffen widmen, zu dem wir alle BUKO-Mitglieder und Interessierte herzlich einladen.

Ratschlagsort ist Leipzig. Bitte meldet euch unter mail at buko.info an und bringt Schlafsack und Isomatte mit. Tagungsort ist die "Bäckerei", Josephstr. 12, Leipzig-Lindenau Anfahrt: Tram 7 nach Böhlitz-Ehrenberg & Tram 15 nach Miltitz, Ausstieg Lindenauer Markt.

Wir freuen uns auf Euch!

PS: Am 10.-11.01. wird auch in Leipzig das zweite Treffen der bundesweiten Vorbereitungsgruppe stattfinden, zu dem ebenfalls alle BUKO-Miglieder und Interessierte eingeladen sind.


3) BIEM Seminar "Zwischen Antirassismus und Emanzipation", 7.-9.02. Dortmund

Aus der Einladung:
Wir möchten mit diesem Seminar unsere Diskussion über Bildungsmaterialien stärker auf Materialien und Methoden verlagern, auf die wir uns positiv beziehen können. Dabei möchten wir auch Beispiele mit einbeziehen, die im Globalen Süden entwickelt wurden. Als Beispiel für einen gelungen Süd-Nord-Transfer sei die Südafrika entwickelte und schließlich in Kanada (im Norden) publik gewordene "Power Flower" zu nennen, mit der Menschen ihre eigene Positionierungen im Geflecht der Macht- und Herrschaftsverhältnisse bestimmen können, bevor sie sich daran machen, diese umzustürzen. Wir möchten Materialien sichten und beurteilen, jedoch auch verschiedene Ansätze in der praktischen Umsetzung kennen lernen.

Nach einem theoretischen Input zu antirassistischer Bildungsarbeit in Deutschland werden zwei Referent_innen aus der außerschulischen Bildungsarbeit verschiedene Methoden, wie sie beispielsweise auch in den kritisch überarbeiteten Weltwärts-Programmen mittlerweile auftauchen, vorstellen und mit den Seminarteilnehmer_innen praktisch erproben. In der Abschlussphase des Seminars wird über das Verhältnis zwischen antirassistischen Kämpfen und methodischen Ansätzen in der Bildungsarbeit reflektiert.

Anmeldung bitte unter mail at buko.info


4) Spendenkampagne "Still loving BUKO"

Wir mal wieder, genau die BUKO, eure alte Liebe. Seit 1977 begleiten wir Euch. Viel haben wir schon zusammen erlebt: 35 Kongresse, unzählige Arbeitsgruppen, Seminare mit großen Debatten und vielen internationalistischen Begegnungen. Danke für die gemeinsame Zeit. Sie war toll. Allerdings: Es soll weitergehen! Wir haben viel vor fürs nächste Jahr, seid ihr dabei?

Das Spendenthermometer steigt und wir sind auf einem guten Weg, das Ziel von 30.000 Euro zu erreichen: 18.500,00 EUR - wenn's so weiter ginge ... sind die fehlenden 11.500,00 EUR auch drin. Wir hoffen weiter auf euch und blicken optimistisch ins kommende Jahr!

Wir danken allen Spender_innen 2013 und hoffen, dass wir auch 2014 gemeinsam Einiges auf die Beine stellen werden. Unterstützt uns durch Spenden, leitet den Aufruf weiter, druckt Anzeigen in eure Medien, wir freuen uns über jede Unterstützung. Mehr Infos zur Kampagne und alle Materialien findet ihr wie immer auf www.buko-braucht-kohle.de.


5) BUKO unterstützt "Lampedusa in Hamburg"

Aus der Selbstdarstellung der Gruppe:

Die Gruppe "Lampedusa in Hamburg" eint ein gemeinsames Schicksal:

Sie sind alle aus verschiedenen Ländern, zu verschiedenen Zeiten und aus verschiedenen existenziellen Gründen nach Libyen gegangen. Dort haben sie gelebt und gearbeitet - auch noch als bereits Kämpfe zwischen Rebellengruppen und Regierungskräften ausgebrochen waren. Mit dem Eintritt der NATO in den Konflikt eskalierte der Krieg im ganzen Land und zwang tausende zur lebensgefährlichen Flucht übers Mittelmeer.

In Italien angekommen wurden sie im Rahmen des EU-Programms "Notstand Nordafrika" (emergenza nordafrica) minimal versorgt. Sie durchliefen den Prozess der Einzelverfahren und erhielten Aufenthalt und italienische Dokumente, die ihren Schutzstatus garantieren. Aber kurz danach wurde das Notprogramm beendet. Die italienischen Behörden setzten sie im Winter 2012 auf die Straße, erklärten, dass es keine Lebensperspektive dort für sie mehr gäbe. Sie wurden aufgefordert in andere Länder der EU zu gehen. Einige erreichten Hamburg und kamen vorübergehend im Winternotprogramm der Stadt unter. Als dieses im April 2013 schloss, wurden die Geflüchteten einfach auf die Straße gesetzt. Dort organisierten sie sich und begannen den Kampf um ihre elementaren Menschenrechte und ein Bleiberecht, dessen Ende Monate später immer noch nicht absehbar ist.

Aufruf zur Unterstützung:

Die Flüchtlings-Gruppe "Lampedusa in Hamburg" möchte noch einmal sichtbar machen, wie breit die Unterstützung für die Gruppe und ihre Forderungen ist. Dafür soll eine Liste von "Freund_innen von Lampedusa" auf der Internetpräsenz der Gruppe veröffentlicht werden. Wir bitten um Euer Einverständnis, dass wir Euren Namen für diesen Zweck verwenden dürfen.

Wir bitten um Rückmeldung von:
Institutionen / Geschäften / Netzwerken / Bündnissen / Verbänden / Vereinen / ...
an: fcsphilftlampedusa at gmx.de

Privatpersonen, die sich solidarisieren möchten, gerne unter:
http://www.wirsindmehr.de/


6) Nicht Wir müssen Protest unterlassen! Braunkohle unten lassen!

Aus dem Aufruf:

Im August 2013 besetzten etwa 200 Aktivist_innen die Hambach-Bahn - den Haupttransportweg für Braunkohle aus dem Tagebau Hambach zu RWEs Kraftwerken. Sie protestierten damit gegen die sozial und ökologisch desaströsen Auswirkungen der Kohleindustrie - den immensen Beitrag zum Klimawandel, die Zerstörung von Dörfern und Natur und die Gesundheitsbeeinträchtigung.

Diese Menschen will RWE nun dazu verpflichten, derartige Proteste zukünftig zu unterlassen.

Nicht wir sind es, die unseren Protest unterlassen müssen, sondern RWE muss sein katastrophales Geschäftsmodell einstellen.

Verleiht dieser Forderung Nachdruck. Schickt eine
Unterlassungsverpflichtungserklärung an RWE.

Zeigt damit Eure Solidarität mit den Betroffenen und erzeugt Druck auf Deutschlands größten CO2-Produzenten!

Mehr unter www.nicht-wir.de


7) Konsequenzen aus Lampedusa: Fluchtwege öffnen, neokoloniale Zerstörung beenden

Auszug aus dem Artikel von afrique-europe interact:

Der Widerspruch könnte kaum größer sein: Quer durch Europa haben die Särge von Lampedusa einen längst überfälligen Schrei des Entsetzens ausgelöst. Immer offenkundiger wird, dass der tausendfache Tod auf dem Meer oder in der Wüste unmittelbare Konsequenz der brutalen Migrationskontrolle an den EU-Außengrenzen ist. Um so bemerkenswerter, ja zynischer erscheint es, dass sich die europäische Politik bislang weitgehend unbeeindruckt zeigt - trotz des fast schon historisch anmutenden Stimmungswandels innerhalb beträchtlicher Teile des medialen Mainstreams. Die Toten spielen so gut wie keine Rolle, vielmehr wird unverändert die militärische Hochrüstung der Grenzen vorangetrieben - unter Federführung Deutschlands als dem eigentlichen Nutznießer der Festung Europa.

So hat Italien mit ausdrücklichem Verweis auf die jüngsten Bootstragödien begonnen, Libyen beim Ausbau seiner Südgrenze mitten in der Sahara logistisch und materiell zu unterstützen. Gleichzeitig ist geplant, um ein weiteres Beispiel zu nennen, die nach der Genfer Flüchtlingskonvention verbotenen Rückschiebungen ("Refoulements") zu legalisieren. Das heißt, aus Seenot gerettete Flüchtlinge sollen zukünftig direkt in ihre Abfahrtländer zurückgeschoben werden - ohne die Möglichkeit, einen Asylantrag stellen zu können.

Den kompletten Artikel findet ihr unter:
http://www.afrique-europe-interact.net/files/aei_zeitung_dez_2013_screen-1.pdf


8) Filmtipps Migration und Flucht

Da.sein

Ein Film von Aylin Basaran, Hans-Georg Eberl, Wien/Lagos/Sokodé/München

Im Mittelpunkt des Dokumentarfilms Da.Sein (September 2013) stehen die Schicksale von Menschen, die "da" gelebt haben und abgeschoben wurden. Ihre Geschichten werden in Dialog gesetzt mit denen von Freund_innen und Angehörigen, die "da" geblieben sind.

Die Schauplätze von Da.Sein sind u.a.: Sokodé, zweitgrößte Stadt Togos, in den 1990er-Jahren Widerstandshochburg gegen das repressive Regime von Präsident Gnassingbé Eyadéma. Die 20-Millionen-Metropole Lagos, aus der Perspektive eines Hinterzimmers, eines Fußballplatzes und eines fahrenden Autos. Ein Refugee-Protestcamp in Hamburg. Wien: Ottakring, Favoriten, Westbahnhof, eine Sportanlage. (...)

Die Abschiebung von Menschen aus Europa ist alltägliche institutionelle Praxis. Da.Sein will eine Plattform sein für jene Stimmen, die Teil der europäischen Gesellschaften waren, aber durch das gewaltsame Herausreißen unsichtbar gemacht wurden. Der Film behauptet keinen Anspruch dokumentarischer Neutralität, sondern verschreibt sich einer parteiischen und solidarischen Perspektive, ohne dabei den Blick für die unterschiedlichen Facetten subjektiver Erfahrungen und Handlungsstrategien seiner Protagonist_innen zu verlieren.

Weitere Infos:
http://afrique-europe-interact.net/index.php?article_id=1106&clang=0


AKABA. Masken und die Festung Europa

Ein Dokumentarfilm zum Karawane-Festival 2010 in Jena von Mehrandokht Feizi

"Vereint gegen koloniales Unrecht - in Erinnerung an die Toten der Festung Europa" - unter diesem Slogan fand im Juni 2010 ein dreitägiges politisches Festival in Jena statt, initiiert von The VOICE Refugee Forum und organisiert gemeinsam mit der KARAWANE für die Rechte der Flüchtlinge und Migrant_innen. AKABA begleitet den langwierigen Vorbereitungsprozess, bildet die politischen Diskussionen ab, aus denen Idee und Ausgestaltung des Festivals hervorgingen sowie die Konzerte, Diskussionen, Workshops und Demonstrationen, die an jenem heißen Juniwochenende die Jenaer Innenstadt in Beschlag nahmen. Im Mittelpunkt steht dabei die Maskerade, die gemäß eines nigerianischen Brauchs jene Verstorbenen zurück zum Leben erweckt, deren Todesumstände ungeklärt sind. In Gestalt der Masken, die eigens für das Festival angefertigt wurden, erhielten somit all jene Einzug in Jenas Straßen, die der tödlichen europäischen Abschottungspolitik zum Opfer gefallen waren.

Der Film vermittelt einen Eindruck von der Vielfalt der beteiligten Personen und den Schwierigkeiten, die ein nicht-kommerzielles Festival in dieser Größenordnung mit sich bringt. Viele der beteiligten Aktivist_innen von der KARAWANE und The VOICE kommen zu Wort und erläutern ihre Sicht auf das Festival und die künstlerischen Darbietungen von Gesellschaftskritik und politischem Kampf.

Zur Premiere am 18.12.2013 im Kino im Schillerhof wird die Regisseurin Mehrandokht Feizi anwesend sein. Es besteht die Möglichkeit zum Austausch mit ihr und weiteren Protagonist_innen des Films.

Weitere Infos: http://thevoiceforum.org/node/3399


Lampedusa auf St.Pauli

Ein Dokumentarfilm von Rasmus Gerlach

Die Story: Dokumentarfilm über die Flüchtlings-Selbstorganisation in der St. Pauli-Kirche und über einen Stadtteil, der anpackt, um das Flüchtlingscamp zu einem Ort der Hoffnung - zur "Embassy of Hope" - zu machen.

Seit dem Tag gedreht, an dem die Flüchtlinge in der Kirche Zuflucht fanden, reflektiert der Film die Arbeit mit den Flüchtlingen und schafft Raum, über das Projekt nachzudenken.

Den Trailer und weitere Infos zum Film findet ihr unter:
https://krautreporter.de/de/Lampedusanktpauli


9) Mandelas Erbe: Zum Tod des Anti-Apartheid-Aktivisten

Auszug aus dem Labournet Newsletter vom 11.12.:

Am Dienstag fand die Trauerfeier für Nelson Mandela statt. Alle waren betroffen, selbst jene, die einst in dem allerselbstverständlichsten Prinzip "ein Mensch, eine Stimme" den Untergang von was auch immer kommen sahen. Und natürlich am allermeisten die Bevölkerung Südafrikas. Und der ANC. Die Pfiffe für den Staatspräsidenten Zuma waren ein Verweis darauf, dass das politische Ende der Apartheid noch lange nicht das Ende von Armut und Ausbeutung bedeutet - und dabei sich die Frage stellt, welche Rolle der ANC in dieser gesellschaftlichen Etappe spielt, spielen kann - und will. Eine kleine Materialsammlung "Mandelas Erbe" vom 11. Dezember 2013 fokussiert auf die Stellungnahmen sozialer Bewegungen und linker Gruppierungen.

Zum Weiterlesen:
http://www.labournet.de/?p=49667


10) Proteste in Thailand: Hintergründe und Informationen

Artikel von Oliver Pye in Asienhaus-Hintergrundinformationen 3/2013: Straßenkämpfe in Bangkok: Wer gegen Wen?

Worum geht es bei den Auseinandersetzungen in Thailand? Wer kämpft gegen wen? Und welche Ziele verfolgen die Kontrahenten?

Erstaunliches passiert gerade in Thailand. Nach wochenlangen, gewalttätigen Protesten und der Besetzung von wichtigen Ministerien und öffentlichen Nachrichtensender durch die so genannte Trillerpfeifenbewegung räumt die Polizei ihre Barrikaden und lässt die Demonstranten einfach in den Sitz der Regierung spazieren. Warum knüppelt die Polizei die Protestierenden nicht nieder, kesselt sie ein, und verhaftet sie en masse, so wie sie das in Deutschland oder sonst wo in Asien tun würden? Es liegt nicht daran, dass die Protestbewegung zu stark ist oder die Polizei zu schlecht ausgerüstet - einige zehntausend Demonstranten, auch gewalttätige, könnten auch die thailändischen Beamten gut wegstecken. Die Gewalt der Demonstranten und die Zurückhaltung der Regierung und der Polizeikräfte offenbaren das Verhältnis zwischen parlamentarischer Demokratie, kapitalistischer Ökonomie und umkämpfter Staatsmacht in Thailand.

Zum kompletten Artikel hier:
http://www.asienhaus.de/publikationen/detail/strassenkaempfe-in-bangkok-wer-gegen-wen/


11) TTIP, Neues aus der Freihandelswelt

Zwei spannende Artikel zum geplanten Freihandelsabkommen EU-USA:

Schöne neue Freihandelswelt.
Zu den Auswirkungen des Freihandelsabkommens zwischen EU und USA

Den Weltmarkt nennt Marx in den »Grundrissen« das »Übergreifen der bürgerlichen Gesellschaft über den Staat«. Mit dem Transatlantischen Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) planen die beiden Seiten genau dieses: ein Abkommen, das die jeweiligen Kapitale dies- und jenseits des Atlantik befreit von staatlichen Fesseln. Anfang Juli wurde die erste Verhandlungsrunde zu dieser größten Freihandelszone der Welt eingeläutet, zwei weitere Runden folgen noch bis Ende des Jahres, denn es soll 2015 in Kraft treten.
Schon jetzt ist aber der transatlantische Handel weder sehr beschränkt durch Zölle noch vom Umfang her klein: Immerhin werden jeden Tag Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,8 Milliarden Dollar über den Großen Teich geliefert, das sind 30 Prozent des gesamten Welthandels. Es könnte jedoch noch viel mehr sein, behaupten die Wirtschaftslobbyisten von der »US Chamber of Commerce« bis zum mächtigen EU-Wirtschaftsverband »Business Europe«. Noch immer gibt es eine Fülle unterschiedlicher Vorschriften in beiden Wirtschaftsräumen, und was immer die Unternehmen verkaufen, sie müssen zwei oder mehr Genehmigungen dafür einholen. Außerdem gibt es viele Auflagen, um die Bürger vor Ausspähung, Betrug, Gesundheitsschäden oder ähnlichem zu schützen. Auch behalten sich viele EU-Länder vor, ihre staatlichen Aufträge an Bedingungen zu knüpfen, wie etwa an die Tarifbindung der Löhne. Und dann betreiben sie auch noch die allgemeine Daseinsvorsorge - von der Bildung bis zur Gesundheitsversorgung - in staatlicher bzw. nicht-profitorientierter Regie, anstatt dies dem Markt zu überlassen. Dies soll das TTIP ändern und so einen »Konjunkturschwung in Milliardenhöhe« bringen - so das Versprechen von Cameron über Obama bis Merkel.

Übersetzung von Nadja Rakowitz, erschienen in, express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11/2013, siehe:
http://www.labournet.de/politik/eu-politik/wipo-eu/schone-neue-freihandelswelt-zu-den-auswirkungen-des-freihandelsabkommens-zwischen-eu-und-usa/

EU-US-Freihandelsabkommen: Von Transparenz keine Spur

Von Patrick Schreiner

Die Lobby-kritische Organisation Corporate Europe Observatory (CEO) hat jüngst ein vertrauliches EU-Dokument veröffentlicht, in dem die EU-Kommission Vorschläge für die Koordination und die Inhalte der Öffentlichkeitsarbeit von EU und Mitgliedstaaten zum geplanten EU-USA-Freihandelsabkommen (TTIP) macht. Der Text wurde im November auf einem Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern von Kommission und Mitgliedstaaten diskutiert.
Mit "Communicating on TTIP" ist das Dokument überschrieben. Es macht einmal mehr deutlich, dass Offenheit, Transparenz und eine ergebnisoffene Debatte nicht die Ziele der Freihandelsfreundinnen und -freunde sind.

Kompletter Artikel unter:
http://www.annotazioni.de/post/1277


12) Bundesweite Demo Rote Flora, 21.12. Hamburg

Aus dem Demo- Aufruf:

Rote Flora verteidigen - Esso-Häuser durchsetzen!

Gegen rassistische Zustände - Bleiberecht für alle!

Mit einer bundesweiten und internationalen Demonstration am 21. Dezember in Hamburg wollen wir deutlich machen, dass mit massivem Widerstand zu rechnen ist, sollte versucht werden, die Rote Flora zu räumen. Inhaltliche Schwerpunkte sind die aktuellen Kämpfe um den Erhalt der Esso-Häuser, das Bleiberecht der Flüchtlinge und die radikale Kritik an Repression und Gefahrengebieten.

Auftakt der Demo
21.12. 14:00 Uhr, Rote Flora, Achidi-John-Platz 1

Weitere Infos: http://florableibt.blogsport.de/


13) 20 Jahre zapatistischer Aufstand 18.12.- 9.01. bundesweit

DÜSSELDORF

Zapatistas - Chronik einer Rebellion / Crónica de una Rebelión, Film (spanisch mit dt. Untertiteln) & Diskussion,
26.12. ab 19.30 Uhr Kneipe, ab 20.30 Uhr Film, Ort: Linkes Zentrum "Hinterhof", Corneliusstr. 108

Happy Birthday, Zapatistischer Aufstand! / ¡Feliz Cumpleaños, Rebelión Zapatista! (Silvesterparty)
31.12. ab 22.00 Uhr, Ort: Linkes Zentrum "Hinterhof", Corneliusstr. 108

¡Otro Mundo es posible! / Eine andere Welt ist möglich! - 20 Jahre erfolgreicher Kampf der Zapatistas und wir (Workshop),
12.01., 13-19 Uhr Workshop mit Inputs, Filmausschnitte, Geschichten, Texten, Diskussionen, Pausen und Vokü, Ort: Linkes Zentrum "Hinterhof", Corneliusstr. 108

KÖLN

»Toda Música es política - Jede Musik ist Politik«: Zapatismus und Musik.
Vortrag mit Gabriela Gorjon, danach: Zapatistische Sounds und mehr von Plancha Sistem,
9.01. Einlass 20.00 Uhr, Ort: King Georg, Sudermanstr. 2, 50670 Köln

BERLIN

Zapatistische Autonomie: Alternativen weg von der parlamentarischen Demokratie hin zu einer direkt-demokratischen Gesellschaft
Mit Leuten von der Gruppe B.A.S.T.A. & dem Kaffeekollektiv Aroma Zapatista,
18.12. 20 Uhr, Ort: New Yorck im Bethanien, Mariannenplatz 2a

¡resistencia! Südmexiko: Umweltzerstörung, Marginalisierung und indigener Widerstand, Buchvorstellung mit dem Autor Luz Kerkeling,
0.12.2013 20:00 - 22:30, Ort: New Yorck im Bethanien, Mariannenplatz 2a

"Wenn das Land zur Ware wird" - Die Zerstörung der Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung in Südmexiko
Veranstaltung mit dem gleichnamigen Film "Wenn das Land zur Ware wird" (BRD/MEX 2013, 71 Minuten).
23.12.2013 20:00 - 23:00, Ort: New Yorck im Bethanien, Mariannenplatz 2a

20 Jahre Aufstand der Würde. Einführende Veranstaltung zur zapatistischen Bewegung in Chiapas mit dem Film "Der Aufstand der Würde" und aktuellen Infos
27.12.2013 20:00 - 22:30, Ort: La Casa, Wurzener Str. 6, Hellersdorf

El Mundo es de nadie y por eso es de todos.
Lesung mit Verpflegung (in dt. und span. Sprache): El Mundo es de nadie y por eso es de todos. "Geschichten vom Alten Antonio" aufgeschrieben von Subcomandante Marcos., 03.01.2014 20:00 - 22:30, Ort: TheaterSpielRaum im Bethanien/Südflügel, Mariannenplatz 2b

"Toda Musica es politica" - Musik und Zapatismus
Vortrag und Diskussion mit Gabriela Gorjon, die zu diesem Thema forschte, danach fiesta zapatista mit Livemusik, 04.01.2014 20:00 - 22:00 , Ort: Clash, Gneisenaustr. 2a


14) Oury Jalloh-Gedenkdemonstration, 7.01. Dessau

Aus dem Aufruf:

Am siebten Januar 2014 wollen wir unserem Bruder Oury Jalloh gedenken und 9 Jahre nach seiner Ermordung zur jährlichen Erinnerungsdemo gemeinsam nach Dessau fahren.

Oury Jalloh verbrannte im Dessauer Polizeigewahrsam in Zelle N°5, auf einer feuerfesten Matratze liegend, gefesselt an Armen und Beinen. Die Polizei behauptete von Anfang an, er habe sich selbst angezündet. Doch die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache. Auch das vor kurzem von der "Initiative in Gedenken an Oury Jalloh" vorgestellte unabhängige Brandgutachten beweist, dass eine große Menge Brandbeschleuniger benutzt werden musste, um Oury Jalloh bei lebendigem Leib und bis zur Unkenntlichkeit zu verbrennen.

Frieden und Gerechtigkeit für Oury Jalloh und alle anderen Opfer kolonialer Gewalt!

Dessau-Roßlau, Hauptbahnhof, 14:00 Uhr

Mehr Infos: http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/


15) Umweltkonflikte: Neue ILA erschienen

Aus dem Editorial:

Im Spanischen macht in letzter Zeit der Begriff conflictos socioambientales die Runde - auf Deutsch etwas sperrig übersetzt mit "soziale Umweltkonflikte". Bei diesen Konflikten geht es um den Zugang zu und die Kontrolle über natürliche Ressourcen sowie darum, wie sie genutzt werden und welche Rückstände und Zerstörungen dabei entstehen. Unterschiedliche Vorstellungen von "Entwicklung" und Konzepte davon, was Natur ist und wie mit ihr umgegangen werden soll, stehen dabei im Widerstreit. Eigentlich ein Jahrhunderte altes Thema, ein Dauerbrenner, seitdem die europäischen Kolonialmächte damit begannen, sich Lateinamerika unter den Nagel zu reißen. Aber auch ein hochaktuelles Thema, denn die Auswirkungen der kapitalistischen Nutzung und Ausbeutung von Naturressourcen auf Mensch und Natur sind mittlerweile so verhängnisvoll, dass sie auf immer stärkeren Widerstand stoßen. (...)

Der als "Öko-Fundamentalismus" diffamierte Widerstand gegen Bergbau, Großprojekte und Agroindustrie scheint der neue Lieblingsfeind vieler - rechter und leider auch linker - Regierungen zu sein. Trotz zunehmenden politischen Drucks engagieren sich immer mehr Umweltnetzwerke auf regionaler und landesweiter Ebene gegen die Umweltkatastrophen, in Brasilien etwa das "Brasilianische Netzwerk für Umweltgerechtigkeit" oder in Peru der "Nationale Verband der von Bergbau betroffenen Gemeinden" (CONACAMI), um nur einige wenige Beispiele zu nennen und um zu zeigen, dass diese Konflikte tatsächlich eine neue Qualität erreicht haben.

Mehr Infos unter:
http://www.ila-web.de/lateinamerika/home.htm


16) Zu guter Letzt: Radi Aid - Africa for Norway

Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Radi Aid for Norway liefert Wärmendes für Herz und Hirn:
http://www.africafornorway.no/

*

Quelle:
BUKO News vom 19.12.2013
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Dezember 2013