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NEWSLETTER/154: Bremer Friedensforum 7 vom 25. Juli 2015


Newsletter Bremer Friedensforum 7 vom 25. Juli 2015


Inhalt heute:

01. Bremerinnen und Bremer gedenken des 70. Jahrestages von Hiroshima und Nagasaki
02. Bundesweite Großplakat-Aktion zum 70. Jahrestag
03. Kampagne "atomwaffenfrei.jetzt" beendet - es geht weiter...
04. Iran-Atom-Abkommen
05. Regionale Antikriegskonferenz in Bremen
06. Gegen Bestrebungen der Bremer Rüstungsindustrie und Handelskammer
07. Bremer Friedensforum gegen neue Rüstungsrunde durch MEADS
08. Schallplattenpreis-Nominierung für die Grenzgänger
09. Ausbau der Zusammenarbeit
10. Bremer Friedensforum im Netz
11. Aus dem Terminkalender
12. In eigener Sache


1. Bremerinnen und Bremer gedenken des 70. Jahrestages: Hiroshima und Nagasaki mahnen: Unsere Zukunft atomwaffenfrei!

Bremen. Am 6. und 9. August jähren sich die Atombombenabwürfe der USA auf Hiroshima und Nagasaki zum 70. Mal. An diesem Tag werden auch in Deutschland zahlreiche Veranstaltungen stattfinden, um für eine Welt ohne Atomwaffen und Atomreaktoren zu werben. Mit der traditionellen Mahnwache erinnert das Bremer Friedensforum gemeinsam mit weiteren Organisationen (IPPNW, Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Deutsche Friedensgesellschaft - Vereinigung der Kriegsdienstgegner (DFG-VK), Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen, für gewaltfreie Friedensgestaltung (IALANA), Messstelle für Arbeits- und Umweltschutz (MAUS) e.V., Nordbremer Bürger gegen den Krieg) an den Jahrestag der Atombombenabwürfe.

So wichtig in diesem Jahr das Gedenken an die Verbrechen der Atombombenabwürfe 1945 ist, weit wichtiger ist es in der Öffentlichkeit noch bekannter zu machen: Alle Atomwaffenstaaten planen die Modernisierung ihrer Atomwaffenarsenale. Allein die USA wollen in den nächsten dreißig Jahren 1.000 Milliarden Dollar für atomare Rüstung und neue Atomwaffen ausgeben. Dies betrifft auch die in Büchel/Eifel stationierten Atomwaffen, um sie zielgenauer zu machen - trotz des Beschlusses des deutschen Bundestages im März 2010 über den endgültigen Abzug. Damit wird die Einsatzschwelle dieser neuen Generation von Atomwaffen sinken. Wir setzen uns für das Verbot und die Vernichtung aller Atomwaffen ein!

Die Mahnwache in Bremen findet am Donnerstag, 6. August, in der Zeit von 12 bis 13 Uhr auf dem Marktplatz statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache werden gebeten, Blumen mitzubringen, um das Friedenszeichen auszulegen. Ansprachen halten Reiner Braun (Berlin, Geschäftsführer der Ialana/Juristen und Juristinnen gegen atomare, biologische und chemische Waffen, sowie Fritz Storim von der Messstelle für Arbeits- und Umweltschutz e.V. in Bremen. Texte rezitiert der Schauspieler Dirk Rademacher.

Der Flyer zur Veranstaltung steht zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/Hiroshima_15_Web.pdf


2. Bundesweite Großplakat-Aktion zum 70. Jahrestag

Bremen. Das Bremer Friedensforum beteiligt sich an der bundesweiten Großflächenplakat-Aktion zum Hiroshima-/Nagasakitag 2015, zu sehen vom 31. Juli bis 10. August am Großflächen-Standort der Ströer Kulturmedien GmbH an der Bürgermeister-Smidt-Straße/Beim Handelsmuseum.

Hier das Plakatmotiv:
http://www.atomwaffenfrei.de/fileadmin/user_upload/Content_Bilder/Big/plakat_lg.jpg.


3. Kampagne "atomwaffenfrei.jetzt" beendet - es geht weiter...

Stuttgart. Ende Mai ging die Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag ohne Konsens zu Ende - trotz zäher vierwöchiger Verhandlungen und weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit. In diesem Jahr stand nicht etwa die Vertragstreue Irans oder Nordkoreas auf dem Prüfstand, sondern die Einhaltung der Abrüstungsverpflichtung der fünf im Vertrag anerkannten Atomwaffenstaaten USA, Russland, Großbritannien, Frankreich und China. Statt abzurüsten, investieren alle Atomwaffenstaaten Milliarden Dollar in die Modernisierung ihrer Arsenale. Das betrifft auch die US-Atombomben des Typs B-61, die im rheinland-pfälzischen Büchel gelagert werden und deren Abwurf unter Nato-Befehl von deutschen Kampfjetpiloten geübt wird.

Weitere Informationen:
http://www.atomwaffenfrei.de/


4. Iran-Atom-Abkommen

Atomwaffen: Weiterverbreitung verhindern, Abrüstung vorantreiben

Stuttgart/Bremen. Der deutsche Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen", dem das Bremer Friedensforum angehört, begrüßt das abgeschlossene »Iran-Atom-Abkommen«. Nun müssen die von allen Mitgliedsländern des Atomwaffensperrvertrages im Jahr 2010 vereinbarten Bemühungen um einen massenvernichtungswaffenfreien Nahen Osten unter Einbeziehung Israels baldmöglichst wieder aufgenommen werden.

Pressemitteilung:
http://www.bremerfriedensforum.de/543/press/atomwaffen-weiterverbreitung-verhindern-abruestung-vorantreiben/


5. Regionale Antikriegskonferenz in Bremen

Bremen. Die Regionale Antikriegskonferenz (RAKK) am Samstag, 5. September, in der Zionsgemeinde, Kornstraße 31, in Bremen ist eine Fortsetzungsveranstaltung der Antikriegskonferenz (AKK) Berlin2014. Sie wurde von der "Initiative Antikriegskonferenz" ins Leben gerufen. Die Initiative ist ein freies Forum von Frauen und Männern aus Wissenschaft und Publizistik: interdisziplinär, kritisch, antimilitaristisch.[1] Anliegen der Antikriegskonferenzen ist es, der militarismusskeptischen Bevölkerungsmehrheit in der Bundesrepublik Gesicht und Stimme zu verleihen und ihr zusätzliche Argumente gegen das verantwortungslose Kriegstreiben in Politik, Wirtschaft und Medien an die Hand zu geben - jener Mehrheit, die jede Art von Überwachung und Krieg, Waffengewalt und Vertreibung, Rüstung und Militäreinsätze im In- und Ausland ablehnt und die der Militarisierung und der Volksverhetzung in Europa ein bewusstes "Nein" entgegen setzt.

Die RAKK Bremen2015 (11 bis 17 Uhr) dient der Information durch kurze Referate (15-20 Minuten), der gemeinsamen Diskussion und der Erörterung von praktischen Konsequenzen zum Handeln.

Bitte jetzt anmelden unter:
info@bremerfriedensforum.de

Hier der aktualisierte Flyer zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/RAKK_Flyer2015_web2.pdf


6. Gegen Bestrebungen der Bremer Rüstungsindustrie und Handelskammer

Bremen. Das Bremer Friedensforum ruft die Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft dazu auf, die Friedenskomponente in die bremische Politik ausdrücklich aufzunehmen. Das bedeutet konkret unter anderem: Beibehaltung der gesetzlich verankerten Zivilklausel für die Hochschulen, eine Strategie zur Förderung der Konversion in der Rüstung und eine Verstärkung der Friedenserziehung im Bildungsbereich. Damit tritt das Bremer Friedensforum den Aussagen des derzeitigen Präses der Bremer Handelskammer, Christoph Weiss, entgegen. Er beklagte kürzlich, dass die Bremer Rüstungsindustrie im Bereich der Luft- und Raumfahrttechnologie durch die Zivilklausel im neuen Hochschulreformgesetz "behindert" werde. Er machte damit deutlich, dass bestimmte Wirtschaftskreise keine Skrupel haben, "die Industrie des Todes" - so hat Papst Franziskus kürzlich die Rüstungsindustrie bezeichnet - um des Mehrwerts willen energisch zu betreiben und die Hochschulen dafür in Anspruch zu nehmen. Solche Tendenzen werden stärker. Sie bedrohen den Frieden und fördern Kriege.


7. Bremer Friedensforum gegen neue Rüstungsrunde durch MEADS

Bremen. Das Bremer Friedensforum verurteilt die Entscheidung des Verteidigungsministeriums, das "Patriot"-System durch das von den USA, Deutschland und Italien entwickelte "Medium extended Air Defense System" (MEADS) zu ersetzen. Damit werden nicht nur erneut Milliarden Euro verschleudert. Auch die Aufrüstungsspirale wird in eine neue Runde gebracht und die zurzeit schwierigen Beziehungen zu Russland werden in unverantwortlicher Weise weiter belastet. Denn gegen kein anderes Land kann dieses Waffensystem gerichtet sein. Schon vor zehn Jahren forderte der Bremer Rechtsanwalt Volker Kröning, damals Bundestagsabgeordneter der SPD, sich dem Druck der Rüstungsindustrie und der USA nicht zu beugen. Kröning nannte damals die vom Bundesrechnungshof geschätzten Kosten in Höhe von sechs bis sieben Milliarden Euro, fast das Doppelte der jetzt genannten Summe des Verteidigungsministeriums. Dabei ist die seinerzeit vom Bundesrechnungshof kalkulierte Summe nach allen Erfahrungen von Rüstungsprojekten als realistischer anzusehen. Kröning machte damals für seine Ablehnung die hohen Kosten geltend und auch die Tatsache, dass das "Patriot"-System ausreiche. Die auch in Bremen ansässige Firma Airbus, damals EADS, ist an dem Luftabwehrsystem MEADS durch die Produktion der Sende-/Empfangs-Module (sogenannte T/R-Module) mit der dazugehörigen Elektronikausrüstung für das multifunktionale MEADS-Feuerleitradar MFCR (Multifunction Fire Control Radar) beteiligt.


8. Schallplattenpreis-Nominierung für die Grenzgänger

Bremen. Der Weser-Kurier berichtet in einem großen Artikel über das neue Album "Und weil der Mensch ein Mensch ist" der Bremer Gruppe "Die Grenzgänger". Herzlichen Glückwunsch zur erneuten Nominierung für den Preis der deutschen Schallplattenkritik!

http://www.weser-kurier.de/startseite_artikel,-Die-Lieder-der-Gefangenen-_arid,1167720.html


9. Ausbau der Zusammenarbeit

Kassel/Bonn. Bei einem kürzlich erfolgten Abstimmungsgespräch vereinbarten "Bundesausschuss Friedensratschlag" und "Kooperation für den Frieden", auf vier Themenfeldern mit gemeinsamen Erklärungen und Aktionsvorschlägen die Zusammenarbeit auszubauen:
http://www.friedensratschlag.de/userfiles/downloads/PM_2015-06-05_Zusammenarbeit_KoFrie_BAF.pdf


10. Bremer Friedensforum im Netz

Bremen. Viel mehr als der Newsletter bringt die Internetseite des Bremer Friedensforums: www.bremerfriedensforum.de. Wir empfehlen auch die täglich mehrfach aktualisierte Facebook-Seite des Bremer Friedensforums. Sie kann auch gelesen werden, ohne Mitglied in dem sozialen Netzwerk zu sein (einfach das "f" von www.bremerfriedensforum.de anklicken!). Wer bei Facebook ist, bitte dort ruhig öfter mal den Daumen hoch (Gefällt mir). Auch für Kommentare sind die Redakteure und LeserInnen der Facebook-Seite dankbar.

http://www.facebook.com/bremerfriedensforum


11. Aus dem Terminkalender:

• Treffen Bremer Friedensforum: jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

• Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache Bremer Friedensforum, Marktplatz

• Jeden dritten Freitag im Monat, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8")

• Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße

• 26. Juli bis 3. August, WAR-STARTS-HERE-CAMP am Gefechtsübungszentrum (GÜZ) bei Magdeburg,
https://www.dfg-vk.de/aktuelles/informationen-der-friedensbewegung/2015/1037

Donnerstag, 6. August, 12 Uhr, Marktplatz Bremen, Mahnwache zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagsaki,
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/Hiroshima_15_Web.pdf

Montag, 24. August, tagsüber, Oldenburg, Protestaktionen gegen Militärpropaganda: Am 24. August findet zum fünften Mal ein Propagandatag der Bundeswehr auf dem Rathausmarkt statt. Tagsüber wirbt der "Karriere-Truck", abends gibt es warme Worte für die Truppe, begleitet von uniformem Big Band Sound.

Donnerstag, 27. August, 20 Uhr, Oldenburg, IBIS - Interkulturelle Arbeitsstelle, Klävemannstraße 16, 2.Oldenburger Filmtag gegen den Krieg, gezeigt wird der Film: "Ausgedient", D 2014, 80 Min., Regie: Michael Richter; "Ausgedient" ist die Geschichte von deutschen Soldaten, die aus dem Krieg kommen und so traumatisiert sind, dass sie weder ihren Einsatz fortführen noch so weiterleben können wie vorher. Eintritt: 6 Euro, erm. 4 Euro

• Samstag, 29. August, 10 Uhr, Sommerausfahrt der VVN-Bund der AntifaschistInnen in die Gedenkstätte Esterwegen. Geplant ist Fahrgemeinschaften zu bilden. Abfahrt ab Linkstreff West, Gröpelingeer Heerstraße/Ecke Moorstraße, Begrüßung um 11:45 Uhr durch Kurt Buck, Leiter der Gedenkstätte Esterwegen. Fahrzeit ab Bremen ca. 90 Minuten. Anmeldungen erbeten bei Raimund Gaebelein unter (0421) 6163215, 0176/4986 5184, E-Mail: raygaeb@web.de; bitte angeben, ob PKW zur Verfügung steht und Möglichkeit der Mitnahme besteht. Dauer Vortrag und Besichtigung: ca. 3 Stunden. Möglichkeit zum Kaffeetrinken nach Anmeldung gegeben.

• Dienstag, 1. September, 17 Uhr, Marktplatz, Veranstaltung zum Antikriegstag in Bremen

• Samstag, 5. September, 11 Uhr, Gemeindezentrum Zion, Kornstraße 31, Bremen-Neustadt, Regionale Antikriegskonferenz Bremen 2015, weitere Informationen:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/RAKK_Flyer2015_web2.pdf

• Sonntag, 13. September, 11.30 Uhr, Osterholzer Friedhof (Feld K), Gedenkveranstaltung für die Opfer von Faschismus und Krieg mit Prof. Dr. Jörg Wollenberg zur "Kampfgemeinschaft gegen den Faschismus" und Ausschnitten aus ihrer Zeitung "Der Aufbau". Musikalisch wird die Veranstaltung unterstützt von Aline Barthélémy.

• Freitag, 2. Oktober, 16 Uhr bis Sonntag, 4. Oktober, 12.30 Uhr, Frankfurt/Main, Saalbau Gallus, "Unser Rezept für Frieden: Prävention" | IPPNW-Konferenz

• Vorankündigung: Mittwoch, 7. Oktober, Bremen, Überseemuseum, Vortragsveranstaltung mit Jürgen Rose; der ehemalige Oberstleutnant der Bundeswehr wurde öffentlich bekannt Anfang 2007 durch sein erfolgreiches Ersuchen, aus Gewissensgründen von seinen Aufgaben hinsichtlich des Afghanistankrieges entbunden zu werden. Er veröffentlicht vor allem politisch motivierte, oft zugespitzte und kontroverse Beiträge und ist als Vorstandsmitglied des der Friedensbewegung nahestehenden Arbeitskreises "Darmstädter Signal" tätig (Details später!).

• Vorankündigung: Mittwoch, 18. November, Bremen, Überseemuseum, Vortragsveranstaltung mit Michael Lüders, bekannt aus den Medien als Nah-Ost-Experte (Details später!)

• Freitag, 27. November 2015 ab 19.30 Uhr, Bremen, Zionsgemeinde, Kornstr. 31, Internationaler Bremer Solidaritätsbasar, es spricht Karin Leukefeld.


12. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen an: info@bremerfriedensforum.de. Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.
Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.


Anmerkung:
[1] http://www.bremerfriedensforum.de/523/event/regionale-antikriegskonferenz-rakk-bremen2015/

*

Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 7 vom 25. Juli 2015
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Telefon: 0049- (0) 421-3 96 18 92
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de
www.facebook.com/pages/Bremer-Friedensforum/265831246795398


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2015

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