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FREE GAZA/080: medico International verurteilt das israelische Eingreifen (medico International)


medico international - Pressemitteilung vom 31. Mai 2010

Die Blockade des Gazastreifens beenden

medico International verurteilt das israelische Eingreifen


Frankfurt am Main, 31.05.2010 - Die Frankfurter Hilfsorganisation medico international verurteilt die israelische Militäraktion, mit der eine Solidaritätsflotte auf dem Weg in den Gaza-Streifen gestoppt wurde. "Das schockierende und blutige Kapern von Hilfsschiffen auf hoher See zeigt", so Tsafrir Cohen von medico international, "dass die israelische Regierung im Rahmen ihrer Sicherheitsdoktrin bereit ist, jedes militärische Mittel anzuwenden und sich über internationales Recht hinwegzusetzen." Dies sei eine dramatische und gefährliche Entwicklung, so Cohen, die nur durch internationale Maßnahmen gestoppt werden könne. Dass mit Sicherheitsbegründungen humanitäre Hilfe angegriffen werden kann, stellt eine Zäsur im Umgang mit internationaler Hilfe dar. Eine solche dramatische Eskalation hätte nicht stattgefunden, gäbe es nicht die israelische Blockade des Gaza-Streifens, über deren Folgen immer weniger nach außen dringt.

Die israelische Abriegelung des Gaza-Streifens geht im Juni 2010 ins dritte Jahr. Seitdem hat die Armut in Gaza sprunghaft zugenommen. Mittlerweile sind 80% der Menschen von der internationalen Hilfe abhängig. Unternehmen und Farmen mussten ihren Betrieb einstellen und Arbeiter entlassen. Das Ausfuhrverbot hat die Bauern hart getroffen. Zugleich blockiert Israel die Einfuhr von Baumaterialien, Zement, Stahl, Glas und Haushaltswaren. "Das was in Gaza passiert ist eine Ent-Entwicklung. Die Bevölkerung von Gaza wird durch die israelische Blockade systematisch verarmt", so Tsafrir Cohen. Angesichts der jüngsten Toten auf hoher See fordert medico international die internationale Staatengemeinschaft auf, die Blockade von Gaza endlich zu beenden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 31. Mai 2010
Herausgeber: medico international
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2010