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MARKT/021: Getreide - Mit Marktinstrumenten Marktlage entschärfen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 1. April 2010

Mit Marktinstrumenten Marktlage entschärfen

Copa-Cogeca veröffentlicht neueste EU-Getreide-Vorhersagen


Um die EU-Getreidepreise anzuheben, die einen Tiefstand erreicht haben, müsse die EU-Kommission alle Marktinstrumente umfassend nutzen, um auf diese Weise die Marktlage zu entschärfen. Dies forderte die Arbeitsgruppe "Getreide" des europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbandes Copa-Cogeca im Rahmen ihrer letzten Sitzung. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe, Paul Temple, mahnte: "Die Landwirte befinden sich im Spagat zwischen hohen Produktionskosten und geringen Marktpreisen. Die Betriebskosten sind explodiert und haben 130 Euro pro Tonne erreicht, was weit über dem Marktpreis liegt. Der Zugang zu Krediten wird problematisch". Diese ernste Lage sei zum Teil auf zwei außergewöhnlich gute Ernten zurückzuführen, die die Lagerbestände weltweit wieder aufgestockt haben. Nach Einschätzung von Temple dürfte im Wirtschaftsjahr 2010/2011 die EU-Weizenproduktion leicht ansteigen, mit einer Zunahme der geschätzten EU-Anbaufläche von 2 Prozent. Dies werde erneuten Druck auf die Preise ausüben, während die EU-Landwirte gleichzeitig neuen Herausforderungen, wie dem Klimawandel und extremer Preisvolatilität, gegenüberstünden, auf die sie keinen Einfluss hätten.

Des Weiteren sei der Erhalt der Getreideproduktion überall in der EU mit Blick auf die Voraussagen der FAO - nach denen die weltweite Lebensmittelproduktion zur Befriedigung der steigenden Nachfrage mehr als verdoppelt werden muss - wichtiger denn je. "Unsere Produktion ist ein zentraler Teil der globalen Ernährungssicherheit und gewährleistet erschwingliche Lebensmittel", betonte Temple. Folglich dränge Copa-Cogeca die EU-Kommission darauf, alle Marktverwaltungsmaßnahmen voll auszuschöpfen, um die Lage auf dem Getreidemarkt zu entschärfen und sicherzustellen, dass die Landwirte es sich leisten könnten, adäquat in die Zukunft zu investieren und auf nachhaltige Weise Getreide zu produzieren.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 1. April 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. April 2010