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MARKT/039: EP-Agrarausschuss will in Pflichtverträgen Milchpreise festschreiben (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 28. Juni 2011

EP-Agrarausschuss will in Pflichtverträgen Milchpreise festschreiben

DBV: Unnötige Bürokratie ohne Zusatznutzen


Der Agrarausschuss des Europaparlaments hat sich in seiner Abstimmung am 27. Juni 2011 für verpflichtende Verträge in der Vertragsbeziehung zwischen Milcherzeugern und Molkereien ausgesprochen. Damit wollen die EU-Parlamentarier europaweit einheitliche Eckwerte der Verträge durchsetzen. Nach dem Vorschlag sollen diese Verträge mit den Molkereien zum Beispiel für mindestens ein Jahr einen festen Preis für die zu liefernde Milchmenge der Milcherzeuger festlegen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisiert das Vorhaben des Agrarausschusses ganz entschieden. Die Knebelung der Milchbauern sei vorprogrammiert, weil die Molkereien auf volatilen Märkten immer Risikobegrenzung durch tendenziell zu niedrige Erzeugerpreise betreiben würden. Dafür würde aber erneut eine Bürokratielast durch staatliche Kontrollen entstehen.

Deutsche Milcherzeuger regeln seit Jahren auf freiwilliger Basis durch Verträge die Lieferbeziehungen mit ihrer Molkerei. Meist seien dafür Erzeugergemeinschaften eingeschaltet. Genossenschaftlich organisierte Milchbauern seien aufgrund der Statuten der Genossenschaften mit zum Teil unbefristeten Lieferverträgen ausgestattet. Das Vorhaben des EU-Agrarausschusses passe deshalb überhaupt nicht in die Realität des Milchmarktes. Der DBV empfiehlt dem EU-Parlament deshalb die Ablehnung dieser wenig durchdachten Ideen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 28. Juni 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juli 2011