Europäische Kommission - Brüssel, den 26. August 2008
Bevölkerungsprojektionen 2008-2060
In der EU27 wird die Zahl der Sterbefälle ab 2015 die Zahl der Geburten übersteigen
2060 sind fast dreimal so viele Menschen wie heute 80 Jahre und älter
Es wird vermutet, dass die Bevölkerung der EU27 von 495 Millionen am 1. Januar 2008 auf 521 Millionen im Jahr 2035 ansteigen wird und anschließend bis zum Jahr 2060 schrittweise auf 506 Millionen zurückgeht. Für den Zeitraum 2008-2060 wird ein Rückgang der jährlichen Geburtenzahl vorausgesagt. Gleichzeitig wird vermutet, dass die Zahl der jährlichen Sterbefälle weiter zunimmt. Vermutlich wird die Zahl der Sterbefälle ab 2015 die Zahl der Geburten übersteigen und das Bevölkerungswachstum aufgrund des natürlichen Wachstums somit aufhören. Ab diesem Zeitpunkt wird der positive Wanderungssaldo voraussichtlich der einzige Bevölkerungswachstumsfaktor sein. Ab 2035 dürfte dieser positive Wanderungssaldo jedoch die negative natürliche Veränderung nicht mehr ausgleichen, und es wird vermutlich eine rückläufige Entwicklung in der Bevölkerungszahl geben.
Darüber hinaus dürfte die Bevölkerung der EU27 weiterhin älter werden; der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) wird von 17,1% im Jahr 2008 auf 30,0% im Jahr 2060 steigen, und der Anteil der Menschen, die 80 Jahre und älter sind, wird im gleichen Zeitraum von 4,4% auf 12,1% steigen.
Diese Bevölkerungsprojektionen(1) für den Zeitraum 2008-2060 stammen aus einem Bericht(2) von Eurostat, dem Statistischen Amt der Europäischen Gemeinschaften. Bevölkerungsvorausschätzungen sind "Was wäre wenn"-Szenarien, mit denen versucht wird, Informationen über die voraussichtliche zukünftige Bevölkerungszahl und die Bevölkerungsstruktur zu liefern und die daher mit Vorsicht zu betrachten sind.
Stärkste Bevölkerungszuwächse in Zypern, Irland, Luxemburg und dem Vereinigten Königreich
Es wird vermutet, dass die einzelnen Mitgliedstaaten erhebliche Unterschiede aufweisen werden. Zwischen 2008 und 2060 wird für 13 Mitgliedstaaten ein Bevölkerungsanstieg und für 14 Mitgliedstaaten ein Bevölkerungsrückgang vorausgesagt. Das größte Bevölkerungswachstum wird in Zypern (+66%), Irland (+53%), Luxemburg (+52%), dem Vereinigten Königreich (+25%) und Schweden (+18%) erwartet und die stärksten Rückgänge in Bulgarien (-28%), Lettland (-26%), Litauen (-24%), Rumänien (-21%) und Polen (-18%).
2060 werden wahrscheinlich das Vereinigte Königreich (77 Millionen), Frankreich(3) (72 Millionen), Deutschland (71 Millionen), Italien (59 Millionen) und Spanien (52 Millionen) die Mitgliedstaaten mit den höchsten Bevölkerungszahlen sein.
2060 sind 30% der Bevölkerung der EU27 65 Jahre oder älter
Die Bevölkerung der EU27 wird während des Projektionszeitraums vermutlich älter, insbesondere aufgrund der weiterhin geringen Fertilität und einer steigenden Zahl von älteren Menschen. Dieser Alterungsprozess wird vermutlich in allen Mitgliedstaaten stattfinden. Es wird angenommen, dass der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) im Jahr 2060 zwischen 23,6% in Luxemburg, 24,7% im Vereinigten Königreich und 25,0% in Dänemark bis zu 36,2% in Polen, 36,1% in der Slowakei und 35,0% in Rumänien liegen wird.
Infolgedessen würde der Altersquotient in der EU27, d.h. die Bevölkerung im Alter von 65 Jahren und darüber geteilt durch die Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter, vermutlich von 25% im Jahr 2008 auf 53% im Jahr 2060 ansteigen. Anders ausgedrückt, es wird damit gerechnet, dass 2060 nur zwei Personen im arbeitsfähigen Alter auf jeweils eine Person im Alter von 65 Jahren oder darüber kommen werden; derzeit beträgt dieses Verhältnis 4 zu 1. Es wird vermutet, dass der Altersquotient in Bulgarien, der Tschechischen Republik, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowenien und der Slowakei vermutlich über 60% liegen wird und in Dänemark, Irland, Zypern, Luxemburg und dem Vereinigten Königreich unter 45%.
(1) Das "Konvergenz-Szenario" EUROPOP2008 basiert auf der Bevölkerungszahl am 1. Januar 2008. Es beruht auf der Annahme, dass Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union hinsichtlich der Fruchtbarkeit, Sterblichkeit und des Migrationssaldos langfristig abnehmen werden. Veränderte Annahmen in einem anderen konzeptionellen Rahmen würden zu abweichenden Ergebnissen führen.
(2) Eurostat, Statistik kurz gefasst, 72/2008, "Ageing characterises the demographic perspectives of the European societies" (Demografische Zukunft der europäischen Gesellschaften von der Alterung geprägt), im PDF-Format kostenlos abrufbar von der Eurostat-Website. Nur in englischer Sprache verfügbar.
(3) "France métropolitaine", Frankreich ohne die vier Überseedepartements (französisch Guyana, Guadeloupe, Martinique, Réunion).
Herausgeber: Eurostat-Pressestelle:
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Eurostat-Pressemitteilungen im Internet: http://ec.europa.eu/eurostat
Gesamtbevölkerung (1000 Einwohner)
|
Bevölkerung
zum 1. Januar |
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|
Anstieg
gegenüber dem 1.1.2008 (in %) |
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|
2008
|
2035
|
2060
|
2035
|
2060
|
EU27
|
95 394
|
520 654
|
505 719
|
5,1
|
2,1
|
Belgien
Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich(3) Italien Zypern Lettland Litauen Luxemburg Ungarn Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Slowenien Slowakei Finnland Schweden Vereinigtes Königreich Norwegen Schweiz |
10 656
7 642 10 346 5 476 82 179 1 339 4 415 11 217 45 283 61 876 59 529 795 2 269 3 365 482 10 045 410 16 404 8 334 38 116 10 617 21 423 2 023 5 399 5 300 9 183 61 270 4 737 7 591 |
11 906
6 535 10 288 5 858 79 150 1 243 6 057 11 575 53 027 69 021 61 995 1 121 1 970 2 998 633 9 501 429 17 271 9 075 36 141 11 395 19 619 1 992 5 231 5 557 10 382 70 685 5 634 8 798 |
12 295
5 485 9 514 5 920 70 759 1 132 6 752 11 118 51 913 71 800 59 390 1 320 1 682 2 548 732 8 717 405 16 596 9 037 31 139 11 265 16 921 1 779 4 547 5 402 10 875 76 677 6 037 9 193 |
11,7
-14,5 -0,6 7,0 -3,7 -7,2 37,2 3,2 17,1 11,5 4,1 41,1 -13,2 -10,9 31,3 -5,4 4,5 5,3 8,9 -5,2 7,3 -8,4 -1,5 -3,1 4,9 13,1 15,4 18,9 15,9 |
15,4
-28,2 -8,0 8,1 -13,9 -15,4 52,9 -0,9 14,6 16,0 -0,2 66,2 -25,9 -24,3 51,7 -13,2 -1,4 1,2 8,4 -18,3 6,1 -21,0 -12,1 -15,8 1,9 18,4 25,1 27,4 21,1 |
Ältere Menschen
|
Anteil (%)
der über 65-Jährigen |
|
|
Anteil (%)
der über 80-Jährigen |
|
|
Alters-
quotient (%) |
|
|
2008
|
2035
|
2060
|
2008
|
2035
|
2060
|
2008
|
2060
|
EU27
|
17,1
|
25,4
|
30,0
|
4,4
|
7,9
|
12,1
|
25,4
|
53,5
|
Belgien
Bulgarien Tschechische Republik Dänemark Deutschland Estland Irland Griechenland Spanien Frankreich(3) Italien Zypern Lettland Litauen Luxemburg Ungarn Malta Niederlande Österreich Polen Portugal Rumänien Slowenien Slowakei Finnland Schweden Vereinigtes Königreich Norwegen Schweiz |
17,0
17,3 14,6 15,6 20,1 17,2 11,2 18,6 16,6 16,5 20,1 12,4 17,3 15,8 14,2 16,2 13,8 14,7 17,2 13,5 17,4 14,9 16,1 12,0 16,5 17,5 16,1 14,6 16,4 |
24,2
24,7 24,1 24,1 30,2 22,8 17,6 26,3 24,8 24,4 28,6 19,0 23,7 24,3 21,3 23,1 24,8 25,9 26,1 24,2 24,9 22,9 27,4 23,0 26,4 23,6 21,9 22,6 25,2 |
26,5
34,2 33,4 25,0 32,5 30,7 25,2 31,7 32,3 25,9 32,7 26,2 34,4 34,7 23,6 31,9 32,4 27,3 29,0 36,2 30,9 35,0 33,4 36,1 27,8 26,6 24,7 25,4 28,0 |
4,7
3,6 3,4 4,1 4,7 3,6 2,8 4,1 4,6 5,0 5,5 2,8 3,6 3,3 3,5 3,7 3,2 3,8 4,6 3,0 4,2 2,8 3,5 2,6 4,3 5,3 4,5 4,6 4,7 |
7,4
7,1 7,9 7,7 8,9 6,8 5,0 7,9 7,2 8,5 9,1 5,3 6,7 6,4 5,8 7,6 8,3 8,0 7,2 7,7 7,6 6,2 8,4 6,4 9,4 8,1 6,7 7,1 7,7 |
10,2
12,8 13,4 10,0 13,2 10,7 9,6 13,5 14,5 10,8 14,9 8,6 11,9 12,0 8,9 12,6 11,8 10,9 11,4 13,1 12,8 13,1 13,9 13,2 10,8 10,0 9,0 10,0 11,1 |
25,8
25,0 20,6 23,6 30,3 25,2 16,3 27,8 24,2 25,3 30,5 17,7 25,0 23,0 20,9 23,5 19,8 21,8 25,4 19,0 25,9 21,3 23,0 16,6 24,8 26,7 24,3 22,1 24,1 |
45,8
63,5 61,4 42,7 59,1 55,6 43,6 57,1 59,1 45,2 59,3 44,5 64,5 65,7 39,1 57,6 59,1 47,2 50,6 69,0 54,8 65,3 62,2 68,5 49,3 46,7 42,1 43,9 48,5 |
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/08/119&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en
© Europäische Gemeinschaften, 1995-2008
*
Quelle:
EUROSTAT-Pressemitteilung STAT/08/119, 26.08.2008
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. September 2008