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AGRAR/1177: Kürzung der Zuckerrübenquote notwendig (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 15. Februar 2007

Sonnleitner: Kürzung Zuckerrübenquote angesichts der Marktlage notwendig

EU-Kommission muss noch vor der Aussaat entscheiden


Eine Kürzung der Zuckerquote noch vor der diesjährigen Aussaat der Zuckerrüben hat der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, auf dem Landvolktag in Göttingen von der EU-Kommission verlangt. Der DBV werde den Druck auf die EU-Kommission aufrecht erhalten, damit sich ihre eigene Prognose, ein Überhang in Europa von 8 Millionen Tonnen Zucker Ende 2008, nicht realisiere. Angesichts der Mengenentwicklung im Zuckermarkt habe EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel zwar eine Marktrücknahme in Höhe von 12 Prozent angekündigt, was eine nachträgliche Einschränkung der Quotenproduktion um 2 Millionen Tonnen Zucker erst in der Kampagne 2008/09 bedeute. "Diese Maßnahme ist angesichts der Marktlage überhaupt nicht ausreichend, die Produktion muss auf sicherer Basis schon in diesem Jahr zurückgenommen werden können", betonte Sonnleitner.

Die EU-Kommission müsse die Quotenkürzung vor der Aussaat vornehmen und nicht als nachträgliche Maßnahme ankündigen. Mit der Reform der Zuckermarktordnung habe die Politik die Rübenanbauer und die Zuckerindustrie vor große Herausforderungen gestellt und Europa vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur gemacht. Die Zuckerwirtschaft stelle sich diesem schwierigen Anpassungsprozess, der aber auch von der Politik, also der EU-Kommission und den Agrarministern, weiterhin aktiv unterstützt werden müsse. Insbesondere die Inanspruchnahme des Restrukturierungsfonds als einem der wesentlichen Eckpfeiler der Reform sei unzureichend, kritisierte Sonnleitner.

Bislang sei erst eine Quote von rund 2 Millionen Tonnen Zucker von den notwendigen 6 Millionen Tonnen zurückgegeben worden. Wenn es nicht gelinge, durch den Restrukturierungsfonds genügend Zuckerquoten aus dem Markt zu nehmen, drohe eine allgemeine Quotenkürzung ohne jeden finanziellen Ausgleich. Gegen einen solchen Kahlschlag werde der Bauernverband massiv vorgehen. Denn ganz offenkundig seien die Konditionen für die Quotenrückgabe nicht ausgewogen. Die betroffenen Landwirte müssten stärker bei der Umstrukturierung ihrer Betriebe unterstützt, die Restrukturierungsprämie erheblich zu Gunsten der betroffenen Landwirte angehoben werden. Beide Seiten - Landwirte und Zuckerunternehmen - müssten Klarheit über die Konditionen haben, stellte Sonnleitner fest.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Februar 2007
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2007