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AGRAR/1241: Ringen um die EU-Weinmarktreform (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 6. Dezember 2007

Schindler: EU-Weinmarktreform darf auf Zielgeraden nicht verunglücken

Ohne Erfüllung der Kernforderungen keine Zustimmung


"Wenn die Mehrheit der Mitgliedsstaaten den jetzigen Entwurf zur Weinmarktreform der EU-Kommission ablehnt, dann muss EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel ihre Vorschläge entsprechend ändern." Dies erklärte der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Norbert Schindler. Nicht ohne Grund würden Deutschland, Frankreich, Österreich, Luxemburg und mehrere osteuropäische Mitgliedsstaaten die Weinmarktreform in weiten Teilen ablehnen. Faule Kompromisse, wie sie die EU-Kommission derzeit in Einzelgesprächen mit verschiedenen Ländern zu erzielen suche, seien genauso unakzeptabel wie der von der portugiesischen Präsidentschaft aufgebaute Zeitdruck, noch im Dezember 2007 einen Beschluss herbeiführen. Die Stellungnahmen des Agrarausschusses im EU-Parlament und des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses bewertete Schindler als positiv. Da diese aber nur empfehlenden Charakter hätten, käme es jetzt auf der Zielgeraden auf den entscheidenden Ministerrat an.

Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer habe versprochen, dass er keinem Vorschlag zustimmen werde, der die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Weinwirtschaft schwäche, erinnerte Schindler. Dies würden die Weinbauverbände in Deutschland und der DBV erwarten. Für zustimmungsfähig hält Schindler eine Reform nur dann, wenn der Status Quo bei der traditionellen Anreicherung beibehalten wird, das deutsche Qualitätsweinsystem auf gleicher Augenhöhe mit dem romantischen Bezeichnungsrecht erhalten bleibt, das Verbot der Neuanpflanzungen weitergeführt wird und es für die Mitgliedsstaaten mehr Gestaltungsspielraum beim nationalen Finanzrahmen gibt.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. Dezember 2007
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2007