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AGRAR/1338: 700 Schäfer fuhren für wirksamen Bürokratieabbau nach Luxemburg (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 25. Juni 2009

700 Schäfer fuhren für wirksamen Bürokratieabbau nach Luxemburg

Bundesministerin Aigner nahm sich Zeit für die Anliegen der Schäfer


Über 700 Schäfer aus dem gesamten Bundesgebiet demonstrierten anlässlich der Agrarratssitzung am 22. Juni 2009 in Luxemburg gegen die tierquälerische Kennzeichnungspflicht von Schafen und Ziegen. Unter Leitung der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) schlossen sie sich damit an die Demonstration des europäischen Bauernverbandes COPA mit rund 5.000 Bauern und Schäfern im Kampf gegen die Benachteiligung der Landwirtschaft gegenüber anderen krisengeschüttelten Berufsgruppen an. Die deutschen Schafhalter beeindruckten durch die stattliche Teilnehmerzahl, ihre traditionelle Schäferkleidung und eine aufgetriebene Schafherde.

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Gerd Sonnleitner, forderte im Hinblick auf die aktuellen Sorgen der Schafhalter einen raschen Bürokratieabbau in Zusammenhang mit der Kennzeichnungsregelung. Statt der verpflichtenden Einführung der elektronischen Kennzeichnung sei es aus Verbraucherschutz- wie auch Tierschutzgründen unbedingt notwendig, wieder zur Bestandskennzeichnung zum Zeitpunkt des Eigentumswechsels zurückzukehren. Dies forderten die Schafhalter auch gegen Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner ein, die sich am Rande der Kundgebung mit rund 150 Schafhaltern zum Meinungsaustausch traf. Der VDL-Vorsitzende Carl Lauenstein appellierte an Aigner, sich nachdrücklich für die Lösung der Sorgen der Schäfer gegenüber den Ministerkollegen auf europäischer Ebene einzusetzen. Diese sagte zu, sich gerne dem vorliegenden Antrag zur Erleichterung der Vorschriften durch die Kennzeichnung erst zum Zeitpunkt des Besitzerwechsels anzuschließen. Für eine Abwendung der elektronischen Kennzeichnung bedürfe es jedoch der absoluten Mehrheit und damit der Einstimmigkeit aller Mitgliedsländer. Doch auch hier sei sie gesprächsbereit, um mit dem VDL gemeinsam nach Kompromissen zu suchen.

Während vor Jahren noch eine Kennzeichnung der Schafe erst dann erforderlich wurde, wenn diese den Betrieb verließen, müssen sie nunmehr bereits im Betrieb gekennzeichnet werden. Hierfür ist eine Einzeltierkennzeichnung erforderlich und zum Jahreswechsel ist sogar eine Kennzeichnung aller Tiere ab neun Monaten mit einem elektronischen Chip Pflicht. Mit dieser Kennzeichnungspflicht im Aufzuchtbetrieb reißen sich jedoch unweigerlich tausende Schafe alljährlich die Ohrmarken bei der Weidehaltung und ihrem Einsatz in der Landschaftspflege aus.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 25. Juni 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2009