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STATISTIK/159: Gender Pay Gap 2008 (Destatis)


Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung vom 05.03.2010

Gender Pay Gap 2008: Deutschland weiterhin eines der Schlusslichter in der EU


WIESBADEN - Der Gender Pay Gap, das heißt der prozentuale Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen, lag in Deutschland mit 23,2% auch im Jahr 2008 deutlich über dem Durchschnitt der Europäischen Union (18,0%). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März mitteilt, wiesen von den 27 Ländern der europäischen Union lediglich Estland (letzter Wert für 2007: 30,3%), die Tschechische Republik (26,2%), Österreich (25,5%) und die Niederlande (letzter Wert 2007: 23,6%) einen gegenüber Deutschland höheren geschlechtsspezifischen Verdienstabstand auf.

Das Land mit den europaweit geringsten Unterschieden im Bruttostundenverdienst von Männern und Frauen war im Jahr 2008 Italien (4,9%). Auch Slowenien (8,5%), Rumänien, Belgien (jeweils 9,0%), Malta und Portugal (jeweils 9,2%) verzeichneten einen eher moderaten Gender Pay Gap.

Verglichen mit dem Vorjahr lassen sich insgesamt kaum Veränderungen feststellen. Allerdings fiel der Gender Pay Gap in Zypern und der Slowakei, der im Jahr 2007 noch über dem für Deutschland lag, 2008 mit 21,6% für Zypern beziehungsweise 20,9% für die Slowakei geringer als in Deutschland aus.

Bei der Interpretation der Werte sollte berücksichtigt werden, dass es sich um den unbereinigten Gender Pay Gap handelt. Aussagen zum Unterschied in den Verdiensten von weiblichen und männlichen Beschäftigten mit gleichem Beruf, vergleichbarer Tätigkeit und äquivalentem Bildungsabschluss sind damit nicht möglich.

Der Gender Pay Gap wird auf Basis der nationalen Verdienststrukturerhebungen ermittelt. Da es sich bei dieser Datengrundlage um eine in vierjährigen Abständen durchgeführte Erhebung handelt, die zuletzt für das Jahr 2006 stattfand, werden die Ergebnisse für die Jahre zwischen den Erhebungen jeweils mit nationalen Quellen fortgeschätzt. Für Deutschland wird hierzu die Vierteljährliche Verdiensterhebung genutzt.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr.079 vom 05.03.2010
Herausgeber: Statistisches Bundesamt, Pressestelle
65180 Wiesbaden
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Telefax: (0)611/75-39 76
presse@destatis.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2010