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MELDUNG/030: Zehn Jahre MATHEON, zehn Jahre exzellente Mathematikforschung (idw)


DFG Forschungszentrum MATHEON Mathematik für Schlüsseltechnologien - 02.05.2012

Zehn Jahre MATHEON, zehn Jahre exzellente Mathematikforschung



Im April 2001 bewarb sich eine Initiativgruppe Angewandter Mathematiker der Berliner Universitäten TU, FU und HU sowie des Zuse-Instituts und des Weierstraß-Instituts bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) um ein Forschungszentrum im Bereich Modellierung und Simulation in den Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften. Im Mai 2002 entschied sich der Hauptausschuss der DFG unter vierzehn Mitbewerbern für das Berliner Konzept. Vor 10 Jahren wurde das "DFG-Forschungszentrum Mathematik für Schlüsseltechnologien, Modellierung, Simulation und Optimierung realer Prozesse", kurz MATHEON genannt, gegründet. Grund genug, den runden Geburtstag zu begehen!

Zehn Jahre exzellente Forschung in der angewandten Mathematik: Dafür steht der Name MATHEON. Das von der deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierte Forschungszentrum hat sich seit seiner Gründung im Jahre 2002 zu einer weltweit beachteten und anerkannten wissenschaftlichen Einrichtung entwickelt. Heute arbeiten rund 200 Mathematikerinnen und Mathematiker in über 60 Projekten am MATHEON. Auch für Berlin hat das von der TU Berlin, der FU Berlin, der HU Berlin, dem Weiherstraß Institut und dem Zuse-Institut getragene MATHEON eine wichtige Bedeutung. Die Initialzündung zur Gründung der Graduiertenschule "Berlin Mathematical School (BMS)" ging vom MATHEON aus. Dem Forschungszentrum ist es auch zu verdanken, dass einige hervorragende Mathematikerinnen und Mathematiker nach Berlin geholt werden konnten oder in der Stadt geblieben sind. Schließlich wäre die Einrichtung eines ersten ständigen Büros der Internationalen Mathematikerunion (IMU) in Berlin ohne das MATHEON sicherlich schwieriger gewesen. Berlin kann sich damit zu Recht als deutsche Hauptstadt der Angewandten Mathematik bezeichnen.

Grund genug, diesen Erfolg anlässlich des 10. Geburtstages gebührend zu feiern. Am 10. Mai wird es im Audimax der TU Berlin eine unterhaltsame Show mit Filmen, Vorträgen und Artistik geben. Da es auch ein Kennzeichnen der Arbeit des MATHEON ist, eine größtmögliche Öffentlichkeit zu erreichen und das Image der Mathematik insgesamt zu verbessern, sind zu diesem Fest alle Interessierten eingeladen; natürlich bei kostenlosem Eintritt. "Ich lade alle Menschen mit einem Faible für die Mathematik, aber auch die, die sich von Schönheit und Bedeutung dieser Wissenschaft überzeugen wollen, herzlich zu diesem Abend ein", so der derzeitige Sprecher des MATHEON, TU-Professor Volker Mehrmann.

10‍ ‍Jahre MATHEON
10.‍ ‍Mai 2012
TU Berlin, Audimax
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin
U-Bahn Ernst-Reuter-Platz
Einlass 18.00 Uhr, Beginn 19.00 Uhr
Eintritt frei

Aus Anlass des Jubiläums hat das MATHEON zwei Preise gestiftet, die künftig jährlich verliehen werden sollen. Mit dem Preis für Nachwuchswissenschaftler sollen junge Forscherinnen und Forscher für ihre herausragenden Arbeiten ausgezeichnet werden. Dieser Preis wird bei der Geburtstagsfeier durch die Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Sandra Scheeres, überreicht werden. Mit dem zweiten Preis wird eine besonders erfolgreiche unternehmerische Ausgründung aus dem MATHEON geehrt. Diesen "Ausgründungspreis" verleiht der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel.

Begonnen hat alles im Jahr 2001 mit der Bewerbung einer Berliner Initiativgruppe Angewandter Mathematiker um die Professoren Martin Grötschel, Peter Deuflhard und Jürgen Sprekels bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) um ein Forschungszentrum im Bereich Modellierung und Simulation in den Natur-, Ingenieur- und Sozialwissenschaften. Ziemlich genau ein Jahr später, im Mai 2002 entschied sich der Hauptausschuss der DFG unter vierzehn Mitbewerbern für das Berliner Konzept. Am 1. Juni 2002 wurde dann das "DFG-Forschungszentrum Mathematik für Schlüsseltechnologien, Modellierung, Simulation und Optimierung realer Prozesse", kurz MATHEON genannt, gegründet.

Das MATHEON sieht seine Aufgabe darin, individuelle Lösungen für moderne Technologien zu entwickeln und verbindet das Know-how von Mathematikern aus allen anwendungsnahen Teilgebieten zu einem effektiven Forscherverbund. Schwerpunkte der Forschungsarbeit sind mathematische Grundlagen für die Schlüsseltechnologien Lebenswissenschaften, Logistik, Verkehr und Telekommunikationsnetze, Produktion, Schaltkreissimulation und optische Komponenten, Finanzen sowie Visualisierung.

Für viele Industriezweige ist das MATHEON heute ein fachkundiger Ansprechpartner. MATHEON-Mitarbeiter finden für die meisten Probleme eine adäquate Lösung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter modellieren, simulieren und optimieren reale Prozesse in den Bereichen Optimierung und Diskrete Mathematik, Numerische Analysis und Scientific Computing sowie Angewandte und Stochastische Analysis.

Auch als Ausbildungsstätte hat das MATHEON einen hervorragenden Ruf. Eine Vielzahl von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern des Forschungszentrums haben einen Ruf auf Professuren im In- und Ausland erhalten. Alleine im den vergangenen eineinhalb Jahren waren es elf junge Mathematikerinnen und Mathematiker, die eine Professur erhalten haben.

Dem ständigen Dialog mit der Öffentlichkeit und den Schulen, sowie der Popularisierung von Mathematik kommt im MATHEON ebenfalls sehr große Bedeutung zu. Deshalb engagiert sich das MATHEON aktiv bei der Nachwuchsförderung an Schulen und Universitäten und im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Wissenschaftspopularisierung. Herausragende Erfolge sind dabei z.B. der mathematische Adventskalender mit etwa 13.000 Teilnehmern weltweit im Jahr 2011 oder die Entwicklung der neuen Sportart MATHEathlON, bei der während eines Laufes Mathematikaufgaben zu lösen sind und die mit 600 Teilnehmern zum ersten Mal im Rahmen der Leichtathletik WM stattfand. Weitere Einrichtungen sind ein mathematisches Schülerlabor, Vorträge in der Berliner Urania oder direkt in den Schulen.

Weitere Informationen unter:
http://www.matheon.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution771

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
DFG Forschungszentrum MATHEON Mathematik für Schlüsseltechnologien,
Rudolf Kellermann, 02.05.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Mai 2012