Schattenblick →INFOPOOL →GEISTESWISSENSCHAFTEN → FAKTEN

MELDUNG/031: Anglistik und Amerikanistik in Deutschland - forschungsstark, international... (idw)


Wissenschaftsrat - 07.12.2012

Anglistik und Amerikanistik in Deutschland - forschungsstark, international, interdisziplinär

Ergebnisse des ersten Forschungsratings in einem geisteswissenschaftlichen Fach liegen vor



Mit der Anglistik und Amerikanistik hat der Wissenschaftsrat sein Forschungsrating erstmals in den Geisteswissenschaften erprobt. Die Ergebnisse liefern einen aussagekräftigen Einblick in die anglistische und amerikanistische Forschungslandschaft in Deutschland. Insgesamt haben sich 60 Hochschulen am Forschungsrating des Wissenschaftsrats beteiligt, davon sechs Pädagogische Hochschulen, und somit knapp 90 Prozent aller in diesem Fach forschenden Einrichtungen.

Das Fach Anglistik und Amerikanistik ist in Deutschland breit aufgestellt: An den meisten teilnehmenden Einrichtungen sind mindestens drei der vier Teilbereiche vorhanden. Die Ergebnisse belegen, dass die Anglistik und Amerikanistik in Deutschland insgesamt ein forschungsstarkes Fach ist und dass sich diese Forschungsstärke in allen bewerteten Teilbereichen (Englische Sprachwissenschaft, Anglistik: Literatur- und Kulturwissenschaft, Amerikastudien und Fachdidaktik Englisch) zeigt. "Über alle bewerteten Teilbereiche hinweg entfielen die Bewertungen der vier Kriterien - Forschungsqualität, Reputation, Forschungsermöglichung und Transfer an außeruniversitäre Adressaten - in 30 Prozent der Fälle auf ?sehr gut? bis ?herausragend?. An 17 von 190 Teilbereichen wurde die Forschungsqualität als ?herausragend? bewertet", erläuterte der Vorsitzende der Bewertungsgruppe, der Mainzer Professor Alfred Hornung.

"Das Fach beteiligt sich an theoretisch-konzeptionellen Diskussionen in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Es verfügt über ein hohes Innovationspotenzial und wirkt als Impulsgeber für zahlreiche andere Disziplinen", so Hornung weiter.

Ein besonderes Merkmal der Anglistik und Amerikanistik ist die starke internationale Ausrichtung. Dies zeigt sich beispielsweise an der sehr hohen Zahl englischsprachiger Publikationen (71 Prozent der zur Begutachtung eingereichten exemplarischen Publikationen waren in englischer Sprache verfasst) und der Vielzahl von transatlantischen Austauschprogrammen für Studierende und Dozenten, Gastaufenthalten und internationalen Drittmittelprojekten.

Die Interdisziplinarität ist eine weitere Stärke des Fachs. Rund ein Drittel der gemeldeten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beteiligen sich maßgeblich an bedeutenden nationalen und internationalen Forschungsverbünden und Netzwerken. Dieser Befund ist insofern bemerkenswert, als in der Anglistik und Amerikanistik in großem Ausmaß Individualforschung stattfindet: 45 Prozent der Teilbereiche nahmen mit nur einer Professur am Forschungsrating teil.

Mit Blick auf das Forschungsrating insgesamt fasste der Vorsitzende der Steuerungsgruppe, Professor Reinhard Hüttl, zusammen: "Das Forschungsrating in den vier Fächern Chemie, Soziologie, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Anglistik und Amerikanistik zeigt beispielhaft, dass eine wissenschaftsgeleitete, methodisch anspruchsvolle vergleichende Bewertung von Forschungsleistungen machbar ist und zu wertvollen Erkenntnissen führt."

Nachdem mit der Anglistik und Amerikanistik nun auch die vierte Pilotstudie des Forschungsratings abgeschlossen ist, wird der Wissenschaftsrat voraussichtlich auf seinen Januarsitzungen 2013 über die Zukunft des Verfahrens beraten.

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/pm_2612.pdf
- Pressemitteilung

http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2756-12.pdf
- Ergebnisbericht

http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2757-12.pdf
- Darstellung der Einzelergebnisse

http://www.wissenschaftsrat.de/nc/arbeitsbereiche-arbeitsprogramm/forschungsrating/anglistikamerikanistik.html
- Datenbank mit den Einzelergebnissen

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution415

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Wissenschaftsrat, Dr. Christiane Kling-Mathey, 07.12.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2012