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BERICHT/129: Symposium - "Krieg und Frieden im frühneuzeitlichen Europa" (idw)


Universität Augsburg - 26.08.2007

Deutsch-japanisches Symposium über "Krieg und Frieden im frühneuzeitlichen Europa"

Profilierte japanische Europa-Historiker zu Gast am Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg


Drei renommierte japanische Europa-Historiker besuchen vom 27. August bis zum 1. September 2007 das Institut für Europäische Kulturgeschichte (IEK) der Universität Augsburg. Gäste und Gastgeber verbinden mit diesem Besuch die Absicht, eine tragfähige Basis für gemeinsame Forschungen zum Thema "Krieg und Frieden im frühneuzeitlichen Europa" zu schaffen. Diesem Thema ist auch das eintägige Symposium am 30. August gewidmet, das im Mittelpunkt des Besuchsprogramms steht und zu dem die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sowie alle Interessierten herzlich eingeladen sind (Beginn um 10.15 Uhr im Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg, Eichleitnerstraße 30, 86159 Augsburg).

Es ist kaum bekannt, in welchem Umfang außereuropäische Historiker die europäische Geschichte der Frühen Neuzeit in ihrem Blickfeld haben. Insbesondere an japanischen Universitäten lehren Experten für englische oder französische, schwedische oder polnische und nicht zuletzt für deutsche Geschichte. Eine multinational orientierte japanische Forschergruppe, die von der hochrenommierten Japan Society for Promotion of Science gefördert wird, arbeitet daran, das Problem von Krieg und Frieden aus gesamteuropäischer Perspektive zu erschließen. Als Angehörige dieses Teams sind der Deutschland-Experte Prof. Dr. Akira Shibutani und seine Kollegen Prof. Dr. Akihiro Sashi (Englische Geschichte) und Prof. Dr. Makoto Sasaki (Französische Geschichte) vom 27. August bis zum 1. September Gast am IEK der Universität Augsburg, um Augsburg als ein Zentrum der historischen Friedensforschung kennenzulernen.

An der Universität Augsburg lehrt seit fast zwanzig Jahren der Frühneuzeitforscher Prof. Dr. Johannes Burkhardt. Er hat eine historische Theorie und Typologie der Bellizität entwickelt, die - international rezipiert - die kriegstreibenden Sicherheitsrisiken europäischer Staaten in der Neuzeit typologisiert. Weiterhin widmet das am Augsburger Institut für Europäische Kulturgeschichte angesiedelte Graduiertenkolleg "Wissensfelder der Neuzeit" der Darstellung von Krieg und Frieden in den Medien seine besondere Aufmerksamkeit. Die japanischen Experten werden sich während ihrer vom IEK unter Federführung von Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber und Dr. Stefan Paulus organisierten Augsburg-Visite zudem über die "Initiative Friedens- und Konfliktforschung" an der Universität und über das Umfeld der Friedensstadt Augsburg informieren.

Wissenschaftlicher Höhepunkt des Augsburg-Aufenthaltes der japanischen Delegation ist am 30. August ein eintägiges binationales Symposium am Institut für Europäische Kulturgeschichte über "Krieg und Frieden im frühneuzeitlichen Europa". Nach einer Präsentation der gastgebenden Augsburger Institutionen und ihrer bisherigen Forschungsergebnisse und laufenden Projekte werden die japanischen Historiker ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse und Forschungsinteressen vorstellen (detailliertes Programm im Anhang). "Wir gehen davon aus", so Paulus, "dass die Diskussion der deutschen und der japanischen Perspektiven eine solide Grundlage schaffen wird für eine fruchtbare künftige Kooperation zwischen den Experten beider Länder."

Kontakt und weitere Informationen:
Dr. Stefan Paulus
Institut für Europäische Kulturgeschichte
Universität Augsburg
D-86135 Augsburg
Telefon: 0821/598-5843
stefan.paulus@iek.uni-augsburg.de
http://www.uni-augsburg.de/institute/iek/index.htm


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Anhang: Programm des deutsch-japanischen Symposiums "Krieg und Frieden im frühneuzeitlichen Europa" am 30. August 2007 am Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg

- Prof. Dr. Johannes Burkhardt (Universität Augsburg): Begrüßung und Vorstellung der Augsburger Teilnehmer

- Prof. Dr. Wolfgang E. J. Weber (Universität Augsburg): Führung durch das IEK und Vorstellung der laufenden Projekte des Graduiertenkollegs

- Bent Jörgensen (Universität Augsburg): "Friedensschlüsse"

- Flemming Schock (Universität Augsburg): "(Kriegs-)Theater der Frühen Neuzeit und neue Medien des 17. Jahrhunderts"

- Prof. Dr. Rainer Olaf Schultze (Universität Augsburg): Die "Initiative Friedens- u. Konfliktforschung" an der Universität Augsburg

- Mittagspause

- Prof. Dr. Akira Shibutani (Shimane University): Vorstellung der japanischen Teilnehmer

- Prof. Dr. Akihiro Sashi (Kobe City University of Foreign Studies): "The Defeat of the Spanish Armada as a Symbol of National Identity"

- Prof. Dr. Makoto Sasaki (Komazawa University): "La guerre et le pouvouir royal en france sous l'ancien régime"

- Kaffeepause

- Prof. Dr. Johannes Burkhardt (Universität Augsburg): Die europäischen Kriegstypen - Staatsbildung als Synthesekategorie?"

- Prof. Dr. Akira Shibutani (Shimane University): "Synthetische Forschungen über den Krieg des frühneuzeitlichen Europas"

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution58


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Augsburg, Klaus P. Prem, 26.08.2007
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2007