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BUCHTIP/044: Erste Bände des Nietzsche-Kommentars der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (idw)


Heidelberger Akademie der Wissenschaften - 25.01.2013

Erste Bände des Nietzsche-Kommentars der Heidelberger Akademie der Wissenschaften veröffentlicht

Jüngst sind im Verlag Walter de Gruyter (Berlin / Boston) die ersten Bände des Nietzsche-Kommentars der Heidelberger Akademie der Wissenschaften zu Nietzsches berühmtem Erstling Die Geburt der Tragödie (1872) sowie zur Götzen-Dämmerung und zum Fall Wagner (beide 1888) erschienen.



Seit 2008 entsteht an der Akademie-Forschungsstelle in Freiburg der erste umfassende historische und kritische Kommentar zum Werk Friedrich Nietzsches. Obwohl er zu den wirkungsmächtigsten Denkern der Moderne gehört, fehlte bisher ein übergreifender Kommentar zu seinem Gesamtwerk, der die philosophischen, historischen und literarischen Voraussetzungen und Kontexte erschließt. Der Nietzsche-Kommentar führt Ergebnisse der bisherigen Forschung zusammen und erweitert den Kenntnisstand zugleich erheblich. Einleitende Überblickskommentare stellen Nietzsches Schriften in den konzeptionellen Zusammenhang, erläutern ihre Struktur und bieten Informationen zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte. Umfangreiche Stellenkommentare gehen auf einzelne Textpartien und ihre Quellen ein. So entsteht ein neuer Zugang zu Nietzsches Werken. Für die künftige Nietzsche-Forschung bildet dieser Kommentar eine unentbehrliche Grundlage.


Im November 2012 sind erschienen:

Jochen Schmidt: Kommentar zu Nietzsches Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik = Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hg.): Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken, Bd. 1/1. XX + 456 Seiten. Berlin / Boston: Walter de Gruyter 2012 (ISBN 978-3-11-028683-0).

Mazzino Montinari nannte Die Geburt der Tragödie "Nietzsches schwierigstes Werk". Es greift auf antike Traditionen zurück und orientiert sich weltanschaulich an Schopenhauer und Wagner, dessen 'Musikdrama' Nietzsche als "Wiedergeburt der Tragödie" darstellt. Bei Nietzsche selbst und in der Kulturkritik wirkte vor allem das Konzept des Dionysischen nach. Gegen die Décadence gerichtet, wurde es zum Ideogramm eines rauschhaften Lebenskults.

Andreas Urs Sommer: Kommentar zu Nietzsches Der Fall Wagner. Götzen-Dämmerung = Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Hg.): Historischer und kritischer Kommentar zu Friedrich Nietzsches Werken, Bd. 6/1. XVII + 698 Seiten. Berlin / Boston: Walter de Gruyter 2012 (ISBN 978-3-11-028683-0).

Mit der Kampfschrift Der Fall Wagner ist es Nietzsche nach Jahren völliger Nichtbeachtung 1888 gelungen, die Aufmerksamkeit des Lesepublikums wieder zu gewinnen. In der Rezeptionsgeschichte hat die radikale Kritik an Wagner eine wichtige Rolle gespielt. Die Götzen-Dämmerung bietet Nietzsches Spätphilosophie "in nuce". Das Werk zeigt Nietzsche auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft und führt die Experimentalphilosophie in der Praxis vor Augen.

Weitere Informationen unter:
http://www.haw.uni-heidelberg.de/forschung/forschungsstellen/nietzsche/index.html
- Internetauftritt der Forschungsstelle

http://www.haw.baden-wuerttemberg.de
- Internetpräsenz der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution298

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Dr. Herbert von Bose, 25.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2013