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MELDUNG/014: Balzan Preisträger 2010 bekannt gegeben (PR&D)


PR&D - Public Relations für Forschung & Bildung - 6. September 2010

Hochdotierter Balzan Preis an deutschen Theaterwissenschaftler & japanischen Stammzellenforscher

Manfred Brauneck und Shinya Yamanaka erhalten je eine Million Schweizer Franken (ca. EUR 750.000)


Mailand, 6. September 2010 - Heute wurden in Mailand die Namen der Balzan Preisträger 2010 bekannt gegeben:

MANFRED BRAUNECK (Deutschland), Universität Hamburg, Zentrum für Theaterforschung, für Geschichte des Theaters in all seinen Ausdrucksformen

SHINYA YAMANAKA (Japan/USA), Universität Kyoto, Institut für Integrierte Zellmaterial-Wissenschaften, für Stammzellen: Biologie und potenzielle Anwendungen

JACOB PALIS (Brasilien), Universität Rio de Janeiro, Institut für reine und angewandte Mathematik (IMPA), für Mathematik (reine oder angewandte)

CARLO GINZBURG (Italien), Scuola Normale Superiore di Pisa, Accademia Nazionale dei Lincei, für Geschichte Europas (1400 -1700)

Das Profil der Preisträger und die Begründungen für die Auszeichnungen, die am 19. November im Quirinalspalast in Rom durch Giorgio Napolitano, Präsident der Italienischen Republik, verliehen werden, wurden von Mitgliedern des Preisverleihungskomitees der Internationalen Balzan Stiftung dargelegt:

Gottfried Scholz(*) begründete die Vergabe des Preises für Geschichte des Theaters in all seinen Ausdrucksformen an Manfred Brauneck folgendermaßen:
"Für seine umfassende Darstellung von zweieinhalb Jahrtausenden europäischer Theatergeschichte sowie für seine Forschungen über Strömungen und Fakten weltweiter Ausprägungen theatralischer Aktivitäten."
(*) Emeritierter Professor für Musikanalytik der Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien; Mitglied der Sudetendeutschen Akademie der Wissenschaften und Künste, München.

Nicole Le Douarin (*) begründete die Vergabe des Preises für Stammzellen: Biologie und potenzielle Anwendungen an Shinya Yamanaka folgendermaßen:
"Für die Entdeckung einer Methode zur Transformation ausdifferenzierter Zellen in solche mit Eigenschaften embryonaler Stammzellen."
(*) Emeritierte Professorin des Collège de France; Mitglied des Institut de France und Ständige Sekretärin ehrenhalber der Académie des Sciences.

Étienne Ghys (*) begründete die Vergabe des Preises für Mathematik (reine oder angewandte) an Jacob Palis folgendermaßen:
"Für seine grundlegenden Beiträge im Bereich der mathematischen Theorie dynamischer Systeme."
(*) Forschungsdirektor am CNRS (Nationales Wissenschaftliches Forschungszentrum), Abteilung für reine und angewandte Mathematik, École Normale Supérieure de Lyon.

Quentin Skinner (*) begründete die Vergabe des Preises für Geschichte Europas (1400-1700) an Carlo Ginzburg folgendermaßen:
"Für seine außerordentliche Fähigkeit, Einbildungskraft, wissenschaftliche Genauigkeit und literarisches Talent zu verbinden, um den Volksglauben des frühneuzeitlichen Europas zu erklären und zu veranschaulichen."
(*) Barber Beaumont Professor of the Humanities, Queen Mary, Universität London; Fellow der British Academy und des Christ's College Cambridge; ausländisches Mitglied der Accademia Nazionale dei Lincei, Rom.

Der Präsident des Preisverleihungskomitees, Professor Salvatore Veca, gab gleichzeitig die Themen für die Preisausschreibung 2011 bekannt: Geschichte des griechisch-römischen Altertums, Die Aufklärung, Theoretische Biologie und Bioinformatik, Das frühe Universum (von der Planckzeit zu den ersten Galaxien).

Die Preissumme der vier Balzan Preise 2011 wird 750.000 Schweizer Franken betragen (ca. EUR 570.000).

Die Preisgebiete der Internationalen Balzan Stiftung variieren jedes Jahr, um besonders innovative Forschung auf den Gebieten der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Kunst sowie den Naturwissenschaften, der Physik, Mathematik und Medizin zu würdigen, die im Gegensatz zu traditionellen Wissenschaftsgebieten oftmals spezieller und interdisziplinärer ausgerichtet sind. Gleichzeitig erinnerte er auch an die Aufforderung der Internationalen Balzan Stiftung, die Hälfte des Preisgeldes, das die Preisträger eines jeden Fachgebietes erhalten, für die Finanzierung von Forschungsprojekten aufzuwenden, die vorzugsweise von jungen Wissenschaftlern und Forschern durchgeführt werden sollen.
Anschließend an die Veranstaltung, die in Mailand unter der Schirmherrschaft der Stadt Mailand stattfand, folgte eine Vorlesung von Paolo Rossi Monti, Balzan Preisträger 2009 für Wissenschaftsgeschichte.


Die Internationale Balzan Stiftung wurde im Jahr 1957 gegründet und hat ihre Sitze in zwei Städten. Die Internationale Balzan Stiftung "Preis" in Mailand, unter dem Vorsitz des Botschafters Bruno Bottai, bestimmt durch das Preisverleihungskomitee die Fachbereiche und wählt die Kandidaten aus. Die Internationale Balzan Stiftung "Fonds" in Zürich, unter dem Vorsitz von Achille Casanova, verwaltet den Nachlass von Eugenio Balzan.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. September 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2010