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GUTE-NACHT/2536: Celin und das Geheimnis in der Bibliothek (SB)


Celin und das Geheimnis in der Bibliothek

"Heute lese ich dir nur ein Stück aus einer Geschichte vor", sagt Mama zu Celin, "vielleicht findest du ja heraus, von wem die Geschichte handelt."


*


Wenn die Türen bereits geschlossen sind und es in den alten Räumen der Bibliothek dunkel wird, dann läuft sie zielsicher in die erste Etage, genau dorthin, wo die kleinen Bücher mit den Bildern stehen. Hier schappt sie sich eines der kleinsten, zieht es aus dem Regal und zerrt es hinüber zum Fenster, durch das etwas Licht von der Straßenlampe hereinfällt.

Heute hat sie ein rotes Buch gewählt und blättert mit ihren Pfötchen die Seiten um. Als Lesezeichen, wenn sie einmal aufschaut und nachdenkt, nutzt sie ihren langen nackten Schwanz. Ausgiebig schaut sie sich jede Seite an, bis das kleine Buch zu Ende ist. Dann schlüpft sie zurück in ihre Höhle. Doch zuvor bringt sie das kleine Buch noch wieder an den Platz zurück, woher sie es genommen hat. Denn niemand soll wissen, daß sie sich hier in den Räumen am Tag versteckt. Sonst würden die anderen nach ihr suchen und sie verscheuen.


*


"Na", fragt Mama Celin, "hast du herausgefunden, wer das Buch nimmt, darin blättert und es dann wieder zurückbringt, um in der nächsten Nacht, das nächste Buch anzusehen?" Celin weiß es nicht. "Dann lese ich dir morgen noch ein Stückchen aus dem Buch vor." Celin bettelt, ob Mama nicht jetzt noch weiter vorlesen kann. "Heute nicht mehr. Es ist schon spät. Aber morgen geht es weiter. Gute Nacht."

24. Januar 2008

Gute Nacht