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GUTE-NACHT/2988: Hinter der Mauer - Entwicklungen (SB)


Gute Nacht Geschichten


Wenn der Anfang einer Geschichte erzählt wurde, möchte das Ende nicht ausbleiben. Auch Solveig kann es nicht erwarten, was weiter im Waldhaus bei dem Zwerg, Leckermäulchen und dem Zittermann geschieht.


Oma beginnt zu erzählen: "Warme Kleidung und eine nächste Mahlzeit in Sicht, scheint der Dritte im Bunde noch immer nicht vollständig aufgewärmt zu sein, denn er zittert beständig. "Was können wir tun, um dir zu helfen?", fragt der Zwerg. Aber der Zittrige winkt nur ab und erklärt: "Das wird mich wohl mein Leben lang weiter begleiten. Ich war stets unerschrocken und niemals feige. Doch dann eines Tages hatte ich eine Begegnung, die geht mir niemals mehr aus dem Kopf." - "Laß hören!", fordert Leckermäulchen den Zittrigen auf, als ob es etwas zum Naschen gäbe und er nicht fehlen dürfe. Auch der Zwerg möchte von der Begegnung hören, aber der Zittrige findet es besser, nichts zu sagen. "Sonst erschräket ihr genau so wie ich damals. Wer weiß, was dann mit euch geschieht?"

Der Zwerg und Leckermäulchen fragen nicht mehr nach dem schwerwiegenden Erlebnis, fühlen aber mit dem Zittrigen mit und nehmen, wo sie nur können, Rücksicht auf ihn. Was auch im Haus zu tun ist, der Zittrige braucht nicht mit anzufassen. Er könnte zwar, wenn er wollte, doch er will nicht, was er könnte. An manchen Tagen ist die Arbeit für drei schon sehr bedrückend für die Zwei. Dazu hat dann auch Leckermäulchen keine Lust. Deshalb sucht er sich seine liebsten Beschäftigungen aus, geht Beeren sammeln oder Wege erkunden. Dem Zwerg bleibt nichts anderes übrig, als die meiste Arbeit allein zu tun.

Über all die Arbeit hinweg, läßt den Zwerg seine Neugierde jedoch nicht los. Er malt sich bedrohliche Situationen aus, die dem Zittrigen wiederfahren sein könnten. Auf diese Weise meistert der Zwerg von Tag zu Tag immer neue Gefahren, auch wenn sie bloß in seinem Kopf stattfinden, und er wird stärker und mutiger als er jemals zuvor war.

Leckermäulchen dagegen wird nur noch verschnuckter und der Zittrige hört nicht auf zu Zittern. Er achtet geradezu darauf, daß er besonders in Gegenwart der anderen beiden nicht darin nachläßt. Denn sonst würden all die Bequemlichkeiten hier im Waldhaus wohl für ihn enden. So gehen die Tage dahin und jeder der Drei entwickelt sich in seiner Weise fort."

23. Juli 2009

Gute Nacht