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GUTE-NACHT/3355: Der kleine Nachtwächter auf dem Bauernhof (SB)


Gute Nacht Geschichten von dem kleinen Nachtwächter


Im Heuschuppen des Bauern haben der kleine Nachtwächter und Rebell den Tag verschlafen. Jetzt gegen Abend sind sie putzmunter. Sie schauen dem Bauern beim Melken zu. "Das geht ja alles elektrisch", staunt der kleine Nachtwächter. "Ja, es ist nichts mehr so wie früher", entgegnet der Altbauer, der immer noch mithilft, wo er kann.

"Kann ich auch helfen?", fragt der kleine Nachtwächter. "Du kannst zwei Heuballen von dort oben herunterwerfen und den einen bei den Pferden in der Raufe verteilen. Der andere ist für morgen früh." Der kleine Nächtwächter läßt Rebell Platz nehmen, da wo er nicht im Weg ist und vor allem selbst nicht in Gefahr, dann klettert er die Leiter eine Etage höher. "Vorsicht, die Ballen kommen", ruft er, bevor er die beiden herabfallen läßt.

Wieder die Leiter herab geklettert, verfüttert er den einen Heuballen an die Pferde. Er steckt das Heu in seltsame leuchtenblaue Netze, die an der Boxwand mit Haken angebracht sind. Der kleine Nachtwächter kommt sich ein bißchen wie auf einem Schiff vor. Denn diese Netze erinnern ihn an Taue. Als ob aus Tauen ein ganzes grobmaschiges Netz geflochten wäre. Die Pferde freuen sich über das Heu und ziehen die Halme zwischen den groben Maschen des Netzes heraus. So fällt nicht viel davon zu Boden und die Pferde sind eine Zeitlang beschäftigt.

Nach den Pferden darf der kleine Nachtwächter mit zu den Schweinen. Schon von außerhalb des Stalles ist das rote Licht zu sehen. "Warum brennt bei den Schweinen rotes Licht?", möchte der kleine Nachtwächter wissen. "Nun, siehst du die vielen kleinen Ferkel?" - "Ja, allerdings", staunt der kleine Nachtwächter. "Bei dieser Kälte draußen und hier im Stall brauchen die Ferkel zusätzlich Wärme, sonst gehen sie ein. Das rote Licht gibt Wärme ab. Damit kommen sie gut zurecht."

Nachdem der kleine Nachtwächter bei den Kühen, den Pferden und den Schweinen war, geht es noch zum Stall der Hühner, um ihn zuzusperren. Dann ist Abendbrotzeit. Der Bauer läd den kleinen Nachtwächter ein, sein Gast zu sein. Rebell bleibt währendessen draußen und vergnügt sich mit dem Hund des Bauern. Die beiden tollen über den Hof als veranstalteten sie ein Wettrennen.

Zum Abendbrot gibt es getoastetes Graubrot mit Schmalz und eine saure Gurke. Außerdem bekommt jeder ein Stückchen echte rote Bauernwurst. "Mhm, wie das schmeckt!", freut sich der kleine Nachtwächter und hebt von der Wurst ein Stückchen für Rebell auf.

Bald ist im Bauernhaus Schlafenszeit. Der kleine Nachtwächter allerdings geht noch nicht zur Ruhe. "Ich werde auf eurem Hof Wache halten." Darüber freut sich die Bauersfamilie. In dieser Nacht schlafen sie besonders gut.

Der kleine Nachtwächter steckt seine Laterne an diesem Abend nicht an. "Das ist viel zu gefährlich bei so viel Heu und Stroh. Aber ich habe ja noch meine Taschenlampe!", erklärt er Rebell. Dann zieht er los und bewacht das Bauernhaus und die Ställe. Rebell hilft mit und scheucht die frechen Mäuse in ihre Löcher.

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24. Februar 2011