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GUTE-NACHT/3465: Der kleine Nachtwächter unter dem Sternenhimmel (SB)


Gute Nacht Geschichten vom kleinen Nachtwächter

Der kleine Nachtwächter unter dem Sternenhimmel



Der kleine Nachtwächter und sein Hund Rebell sind die letzten beiden Tage bei dem alten Mann und seiner Frau auf dem Land geblieben. Jetzt am späten Abend ist der kleine Nachtwächter etwas nachdenklich geworden. Er hat Sorge, wie es um seine Arbeit bestellt ist. Ob er beim Zoo anfangen kann zu arbeiten, wird sich erst noch zeigen. In seinem Kummer tritt er vor die Tür des kleinen Hauses und atmet tief durch.

Hier draußen fühlt er sich gleich viel wohler, besonders da jetzt seine Zeit wäre, seiner Arbeit nachzugehen und aufzupassen, ob alles in Ordnung ist bei den Menschen in der Stadt, auf dem Land oder wo der kleine Nachtwächter auch sonst Acht gibt, damit alle ruhig schlafen können.

Ein Blick an den Himmel erfreut das Herz des kleinen Nachtwächters noch mehr. Zwar ist es in dieser Nacht dunkel, umso heller leuchten aber die Sterne, und ihre Versammlung scheint um so zahlreicher zu sein. Auch das Band der Milchstraße ist zu erkennen.

"Da werde ich doch gleich einmal Rebell holen. Bestimmt freut er sich ebenso an dem prächtigen Himmel und seinen Geheimnissen." Der kleine Nachtwächter öffnet die Tür und pfeift.

Rebell liegt am warmen Ofen und hebt gemächlich den Kopf, rührt sich sonst aber keinen Zentimeter. Beim zweiten Pfiff gähnt er nur und streckt sich gemächlich in die Länge. Da kommt der kleine Nachtwächter wieder ins Haus und schaut nach, wo Rebell bleibt.

"Hast es dir wohl am Ofen gemütlich gemacht?" - "Ja", antwortet die Frau anstelle von Rebell, "und er wärmt mir die Füße so schön!" Der kleine Nachtwächter läßt nicht locker. Er will Rebell die Freiheit des Sternenhimmels zeigen.

Als die beiden dann endlich vor die Tür treten, ist der kleine Nachtwächter enttäuscht. Nicht etwa weil Rebell den Himmel keines Blickes würdigt und lieber am Boden nach Hasen und Igeln und sonstigen Gerüchen schnüffelt, sondern weil in so kurzer Zeit lauter Wattewölkchen den Himmel überzogen und die Sterne fast vollständig verdeckt haben.

"Naja", sagt der kleine Nachtwächter zu sich selber, "die Sterne haben mir vorhin bei meinem Kummer eine so große Freude nur durch ihr Dasein bereitet. Nun, da ich weiß, daß sie alle noch immer hinter der Wolkendecke da sind, werde ich mich nicht krämen. Komm Rebell, wir gehen ins Haus zurück und wollen unseren beiden lieben Alten, bevor sie zu Bett gehen, noch etwas wünschen, nämlich eine

Gute Nacht."

Laterne - Buntstiftzeichnung: © 2011 by Schattenblick

zum 30. August 2011