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MELDUNG/033: Die "Kunstfähre" vermittelt zwischen Schule und Kunst (Unversität Trier)


UNIVERSITÄT TRIER - Pressemitteilung 21.07.2010

Bühnengerechte Kooperation zwischen "Tufa", Gymnasium Konz und Universität

Die "Kunstfähre" bringt ästhetische Bildung in Ganztagsklassen
- Rheinland-Pfalz bald als Modell-Bundesland für Projekte auf Bundesebene?


Im Mai war es endlich soweit: Zahlreiche, fest in den Stundenplan integrierte AG's und die tatkräftige Unterstützung einiger Künstler der "Kunstfähre" Trier sorgten durch ein Jahr gemeinsame Arbeit dafür, dass die Zuschauer von den Schülern auf ihrem Schulhof einen Abend lang in das Mittelalter zurückversetzt wurden und die Abenteuer des "armen Ritters" von Peter Hack verfolgen konnten. Mit einer solch ungewöhnlichen Gemeinschaftsarbeit beschritt das Gymnasium neue Wege in der Gestaltung des Ganztagsklassenunterrichts und stellte ein interessantes Beispiel vor, wie "ästhetische Bildung" in den Schulunterricht eingebunden werden kann.

Für die Universität bot diese Kooperation eine attraktive Möglichkeit, derartige Öffnungen des Schulalltags genauer zu untersuchen. So wurde, unter der Leitung von Prof. Birgit Althans und Dipl. Päd. Juliane Lamprecht, nicht nur die Möglichkeit ergriffen, sowohl mit den Projektgestaltern als auch mit nicht beteiligten Lehrern und Schülern spannende und erkenntnisreiche Diskussionen zu führen, sondern zugleich zusammen mit Studierenden ein neues Konzept der Prozessevaluation zu etablieren. Von besonderem Interesse erwies sich dabei die Frage danach, inwiefern sich neue Lern- und Erfahrungsräume eröffnen, wenn Schüler, Studierende, Lehrer und Künstler gemeinsam an Fragen der eigenen professionellen Rolle, der professionellen Beziehungen sowie dem Gestalten von Lernräumen arbeiten. Dabei stellte sich heraus, dass dieses neuartige Unterrichtsangebot den Schulalltag in Konz ordentlich durcheinander wirbelte.

Das GTS-Gymnasium hat mit einer derartigen alternativen Gestaltung des Unterrichts in Ganztagsklassen nicht nur einen interessanten Aspekt pädagogisch konzeptioneller Ganztagsschulentwicklung aufgezeigt, sondern zusammen mit der "Kunstfähre" einen Schritt gewagt, der eine große Zukunft zu haben scheint. So ist geplant das Modell "Kunstfähre" mit seiner Vermittlerfunktion zwischen Schule und Kunst bzw. Kultur im Großraum Trier, für das Programm "Agenten" des Bundes zu bewerben. Bei diesem Programm sind Bundesländer gesucht, die sich mit Modellen zur Verankerung von Kunst und Kultur als zusätzliches Angebot im Lehrplan beweisen dürfen. Wird die Bewerbung des rheinland-pfälzischen Vorzeigeprojekts "Kunstfähre", das mittlerweile bereits seit zwei Jahren in genau solcher Arbeit glänzt, angenommen, können sich die "Trierer" bald auf Landesebene auszeichnen.

Birgit Althans/Marc Tull/Juliane Lamprecht


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Quelle:
Pressemitteilung 137/2010, 21.7.2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Juli 2010