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MELDUNG/079: Wolfgang-Hahn-Preis KÖLN 2011 geht an John Miller (Museum Ludwig)


Museum Ludwig

Wolfgang-Hahn-Preis KÖLN 2011 an John Miller

John Miller - Untitled (12-20-01), 2001 - C-Print - 20,2 x 25,3 cm / 8 x 10 in - Unikat und 1 Artist's Proof - © John Miller

John Miller
Untitled (12-20-01), 2001
C-Print
20,2 x 25,3 cm / 8 x 10 in
Unikat und 1 Artist's Proof
© John Miller

Datum der Preisverleihung
Die Preisverleihung findet am Vorabend der Eröffnung der Art Cologne am Montag, 11. April 2011, 19 Uhr, im Museum Ludwig statt.

Die Gesellschaft für Moderne Kunst am Museum Ludwig verleiht den Wolfgang-Hahn-Preis 2011 an John Miller, geb. 1954 in Cleveland, USA.

Aus den jährlichen Mitgliederspenden gelingt der Gesellschaft für Moderne Kunst die Erwerbung einer neuen zweiteiligen Skulptur, die John Miller eigens für das Museum Ludwig schafft, sowie der Ankauf eines Konvoluts von Fotografien der "Middle of the Day"-Serie.

Mit der Bank Julius Bär Europe AG, Niederlassung Düsseldorf, geht die Gesellschaft für Moderne Kunst zudem erstmalig eine Kooperation für den Abend der Preisverleihung und die Publikation anlässlich des Wolfgang-Hahn-Preises ein. Das auf drei Jahre angelegte Sponsoring unterstreicht das Anliegen des Bankhauses, sich für die Präsentation zeitgenössischer Kunst und öffentliche Institutionen einzusetzen.


Zur Wahl von John Miller

Die Jury - bestehend aus Ann Goldstein, Direktorin des Stedelijk Museum in Amsterdam und Gastjurorin für den Wolfgang-Hahn-Preis 2011, Kasper König, Direktor des Museum Ludwig, sowie den Vorstandsmitgliedern Dr. Wolfgang Bornheim (Vorstandsvorsitzender), Gabriele Bierbaum, Sabine DuMont Schütte, Robert Müller-Grünow und Enno Scholma - wählte John Miller gemäß den Statuten des Wolfgang-Hahn-Preises KÖLN aus den rund 50 eingereichten Vorschlägen der Mitglieder aus.

Ann Goldstein begründet die Wahl John Millers: "Mit Empathie, Humor und verständnisvoller Beobachtung stürzt sich John Miller in den Wirbel des Alltagslebens. Daraus destilliert er die Allgemeinplätze, das so genannt "Normale", und schafft Bilder von kultureller Praxis und deren Wirkung auf Individuen, die kritisch und poetisch zugleich sind. Seit mehr als dreißig Jahren schafft John Miller ein bemerkenswertes Oeuvre an Malerei, Skulptur, Photographie und Video. Verehrt von seinen Künstler-Kollegen und hochgeachtet als einer der bedeutendsten Künstler seiner Generation, werden Millers Arbeiten in Europa umfassend gesammelt."

Mit der Entscheidung hat sich die Jury für einen Künstler und Autor entschieden, der sich auf einer Spurensuche der alltäglichen Bilder befindet und sich dabei unter anderem an linguistischen und psycho-analytischen Theorien orientiert: Will heissen, dass er in seinen Arbeiten darauf abzielt, im Betrachter unterschiedliche Assoziationen auszulösen und an sein individuelles kulturelles und visuelles Vokabular anzuknüpfen. John Miller lotet mit den unterschiedlichsten Medien Möglichkeiten aus, Artefakte zu schaffen, die erst in der Rezeption durch den Betrachter mit Bedeutung aufgeladen werden. So arbeitet John Miller zum Beispiel seit 1994 an der "Middle of the Day"-Series, bei der er jeweils zwischen 12 und 2 Uhr nachmittags Fotos von den Orten, Plätzen oder Situationen schiesst, an denen er sich gerade befindet. Es entstehen so Fotografien, die den Betrachter an eigene, kaum noch wahrgenommene, da alltägliche Impressionen erinnern und gerade deswegen seltsam vertraut und zugleich fremd erscheinen.

John Miller absolvierte nach seiner Ausbildung an der Rhode Island School of Design im Jahr 1978 das Whitney Museum of American Art Independent Study Program und schloss sein Kunststudium 1979 am California Institute of the Arts ab. Millers Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, darunter 2009 in der Kunsthalle Zürich, 2008 im Neuen Berliner Kunstverein und 2007 und 1998 im P.S.1 Contemporary Art Center in New York. Mit Deutschland verbindet ihn eine langjährige Beziehung: Seit seinem ersten Aufenthalt 1991 in Berlin im Rahmen des Stipendiums des DAAD-Künstlerprogramms ist es ihm und seiner Familie eine zweite Heimat geworden.


Unterstützung durch die Bank Julius Bär für Preisverleihung

"Wir freuen uns, dass wir 2011 zum ersten Mal und als erster Sponsor überhaupt die Preisverleihung des Wolfgang-Hahn-Preis unterstützen. Schön, dass der Preis an John Miller geht, als Privatbank legen wir bei unserer Sammlung ebenfalls einen Schwerpunkt auf zeitgenössische Künstler", so Hanspeter Sauter, Leiter der Niederlassung in Düsseldorf und selbst langjähriges Mitglied der Gesellschaft für Moderne Kunst. Die Bank Bär ist durch ihre eigene Kunstsammlung seit den 1930er Jahren mit der zeitgenössischen Kunst eng verbunden. Der Schwerpunkt der Sammeltätigkeit liegt dabei auf zeitgenössischer Kunst der Schweiz.

Die Förderung durch Julius Bär ermöglicht die Gestaltung der Preisverleihung im Museum Ludwig und einen begleitenden Katalog.


Zum Wolfgang-Hahn-Preis Köln

Mit dem Wolfgang-Hahn-Preis KÖLN würdigt die Gesellschaft für Moderne Kunst das Schaffen zeitgenössischer Künstler und erwirbt deren Werk für das Museum Ludwig. Der Ankaufs-Preis erinnert an Wolfgang Hahn (1924 - 1987), Chefrestaurator des Wallraf-Richartz-Museum / Museum Ludwig und weitsichtiger Kölner Sammler.

Die konsequente Weiterentwicklung des künstlerischen Schaffens des Künstlers oder der Künstlerin, die internationale Anerkennung in der Fachwelt sind ebenso Anforderungen des Preises wie die Voraussetzung, dass das Werk noch nicht adäquat im Museum Ludwig vertreten, jedoch für die Fortführung der Sammlung wichtig ist. Der Etat für den Preis beläuft sich auf bis maximal 100.000 Euro im Jahr.

2011 wird der Wolfgang-Hahn-Preis KÖLN zum 17. Mal in Folge vergeben.


Seit 1994 wurden mit dem Wolfgang-Hahn-Preis Köln ausgezeichnet:
James Lee Byars (1994),
Lawrence Weiner (1995),
Günther Förg (1996),
Cindy Sherman (1997)
Franz West (1998),
Pipilotti Rist (1999),
Hubert Kiecol (2000),
Raymond Pettibon (2001)
, Isa Genzken (2002),
Niele Toroni (2003),
Rosemarie Trockel (2004),
Richard Artschwager (2005),
Mike Kelley (2006),
Peter Doig (2008),
Christopher Wool (2009),
Fischli Weiss (2010).


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Quelle:
Pressemitteilung "Wolfgang-Hahn-Preis"
März 2011
Presseservice der Museen der Stadt Köln
Internet: www.museenkoeln.de
Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz, 50667 Köln
Telefon: +49 221 221 26165, Fax: +49 221 221 24114
E-Mail: info@museum-ludwig.de
Internet: www.museum-ludwig.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2011