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MELDUNG/135: 1992-2012 - 20 Jahre Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik (Stadt Bonn)


1992 - 2012: 20 Jahre Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn



ib Bonn - Die Idee einer Bundeskunsthalle ist so alt wie die Geschichte der Bundesrepublik lang ist: Am 17. Oktober 1949 diskutierten 120 Künstler die Möglichkeit der Errichtung einer Kunst- und Ausstellungshalle in Bonn. Nach vierzig Jahren zähen Ringens um Gestalt, Standort und Funktion eines solchen Hauses legte Bundeskanzler Helmut Kohl am 17. Oktober 1989 den Grundstein für die von Gustav Peichl entworfene Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland. Seit ihrer Eröffnung am 17. Juni 1992 durch den damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl zeigte die Bundeskunsthalle über 180 Ausstellungen mit mehr als 16,5 Millionen Besucherinnen und Besuchern. Sie entwickelte sich mit ihrem vielfältigen Veranstaltungsprogramm zu einem lebendigen Begegnungsforum für die Bonnerinnen und Bonner wie auch für die Besucher aus dem In- und Ausland.

Die Grundsteinlegung 1989 geschah vor dem Hintergrund politischer Umwälzungen in Mittel- und Osteuropa und wenige Tage vor der Öffnung der Berliner Mauer. Nachdem die Deutsche Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 vollzogen wurde, beschloss der Deutsche Bundestag am 20. Juni 1991 mit denkbar knapper Mehrheit, seinen Sitz von Bonn nach Berlin zu verlegen. Und während nach dem Hauptstadtbeschluss über die Zukunft der Bonner Großbauprojekte debattiert wurde, war auf der Baustelle an der B9 die Erweiterung der so genannten "Säulenallee" von ursprünglich elf auf nunmehr sechzehn Stelen, welche die frisch vereinten Bundesländer als die "Säulen der deutschen Kultur" symbolisieren sollen, längst beschlossene Sache.

Der markante Neubau an der einstigen "Diplomatenrennbahn" wurde nach den Plänen des Wiener Architekten Gustav Peichl errichtet. Es war nicht zuletzt der heitere, poetische Charakter seiner Architektur, der unter den 35 eingereichten Entwürfen des vom Bundesbauminister 1985 ausgelobten Ideenwettbewerbs überzeugte - vor Josef Paul Kleinhues aus Berlin und von Gerkan, Marg + Partner BDA aus Hamburg. Die drei markanten, elegant zugespitzten Lichtkegel, die heute in einer leuchtend blauen Majolikaverkleidung erstrahlen, sollten sich von Beginn an zum Wahrzeichen der Bundeskunsthalle entwickeln. Der Auslobungstext zum Wettbewerb der Bundeskunsthalle fasste die Nutzungsvorgaben in die beiden großen Blöcke "Ausstellung" und "Kommunikation" zusammen.

Mit Pontus Hultén (1924-2006) konnte ein international renommierter Gründungsintendant gewonnen werden. Hultén hatte ab 1960 den internationalen Ruf des Moderna Museet in Stockholm begründet sowie das Centre Pompidou in Paris (1977), das Museum of Contemporary Art in Los Angeles (1981) und den Palazzo Grassi in Venedig (1986) aufgebaut. Hultén hat das internationale Ansehen und die Leitlinien des Hauses bis 1995 geprägt. In der Folge übernahm Wenzel Jacob, der seit den ersten Tagen geschäftsführender Direktor war, auch die Aufgabe des Intendanten. 2007 folgte ihm Christoph Vitali und 2009 erhielt Robert Fleck den Ruf.

Zum Jubiläum erscheint das Buch "20 Jahre Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland" mit Beiträgen von Pierre Rosenberg, Ernst Veen, Martin Roth, Elena Gagarina sowie Interviews mit Pontus Hultén und Gustav Peichl (328 Seiten, zahlreiche farbige Abbildungen) zum Preis von 29 Euro.

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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 15. Juni 2012
Stadt Bonn
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juni 2012