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MELDUNG/229: Grütters eröffnet bislang größte Ausstellung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei (BPA)


Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Pressemitteilung vom 2. April 2014

Kulturstaatsministerin Grütters eröffnet bislang größte Ausstellung des chinesischen Künstlers Ai Weiwei

Kulturstaatsministerin Monika Grütters eröffnet am heutigen Mittwoch die Ausstellung "Evidence" des chinesischen Künstlers Ai Weiwei im Berliner Martin-Gropius-Bau.



Monika Grütters betonte vorab: "Diese Ausstellung von Ai Weiwei wird zu Recht als das Kunstereignis des Jahres bezeichnet. In der Wahl seiner künstlerischen Mittel und in der politischen Relevanz seines Wirkens ist Ai Weiwei der modernste und gegenwärtigste Künstler unserer Zeit - ein universeller Geist und Anstifter, Avantgarde und Tradition zugleich. Ai Weiwei steht mit seiner ganzen Existenz und mit seinem Wirken als Künstler für die Freiheit der Kunst ein. Er ist nicht korrumpierbar und könnte für China so etwas wie nationales Kulturgut sein, der kulturelle Stolz seiner Nation. Stattdessen wird er verhaftet, verhört, verleumdet. Auf eine zugleich subversive und ironische Art lässt er das Ausmaß der Repression Eingang in sein künstlerisches Wirken finden. Was ihm widerfährt, verwandelt er in Kunst. Seine Reaktion auf die totale Überwachung ist die totale Offenheit."

Monika Grütters weiter: "Ai Weiwei kann heute nicht hier sein. Aber: The artist is present. Seine Werke sprechen zu uns, durch sie bleibt Ai Weiwei seit langem mit der ganzen Welt in Kontakt. Deutschland hat aus zwei Diktaturen eine Lehre gezogen: Kunst und Wissenschaft sind frei. Die gewaltige Kraft der Kultur erkennt auch der chinesische Staat, wenn er Künstler wie den Nobelpreisträger Liu Xiaobo einsperrt und mundtot macht. Doch genau so sind Künstler wie Ai Weiwei und Liao Yiwu zum Symbol geworden, zum Symbol für den Widerstandsgeist der Kunst. Ai Weiweis Schaffen zeigt: Man kann einen Menschen seiner physischen, seiner äußeren Freiheit berauben. Damit er seine innere Freiheit, seine Würde behält, können wir viel tun: seinen Geist befreien, indem wir seine Kunst hier zeigen. Ich fordere die chinesische Regierung auf, Ai Weiwei endlich wieder Reisefreiheit zu gewähren. Wir alle versichern diesem unbeugsamen und freien Geist unsere tiefe Solidarität."

Die Ausstellung "Evidence" im Martin-Gropius-Bau (vom 3. April bis 7. Juli) ist die bislang größte Einzelausstellung des chinesischen Konzeptkünstlers. Auf 3000 qm in 18 Räumen und im Lichthof zeigt er Werke und Installationen, die überwiegend für diese Ausstellung im Martin-Gropius-Bau entstanden sind und zum Teil erstmals in Deutschland gezeigt werden. Darunter ist der getreue Nachbau seiner Zelle, in der er 81 Tage inhaftiert war.

Der Martin-Gropius-Bau wird als Ausstellungshalle des Bundes in Berlin aus dem Haushalt der Kulturstaatsministerin mit derzeit jährlich 2,6 Mio. Euro gefördert.

Weitere Informationen unter:
www.martin-gropius-bau.de

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 106 vom 2. April 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2014