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GRASWURZELREVOLUTION/1035: "Der Anarchismus ist ein idealer Entwurf des menschlichen Lebens" - 2


graswurzelrevolution 340, Sommer 2009
für eine gewaltfreie, herrschaftslose gesellschaft

"Der Anarchismus ist ein idealer Entwurf des menschlichen Lebens"
Die Kollektivierungen im Spanischen Bürgerkrieg 1936-1939 (Teil 2)

Von Wolfgang Haug


Fortsetzung aus GWR 340 (*)

Die Praxis der Kollektivierung

Der deutsche Anarchosyndikalist Augustin Souchy (1892-1984) war zu Beginn der Revolution in Barcelona und blieb bis zum Ende; er entkam mit den letzten Flüchtlingen nach Südfrankreich. Von ihm existieren drei Bücher zu den Kollektivierungen. Eine zuerst auf Spanisch publizierte theoretische Abhandlung über die Kollektivierung, später auf Deutsch unter dem Titel "Die Soziale Revolution in Spanien" erschienen, dann das Buch "Nacht über Spanien" mit einem Schwerpunkt zu den Kollektiven und die Publikation "Bauern von Aragon über die landwirtschaftliche Kollektivierung, die bislang auf Spanisch und Englisch erschienen ist. Souchy bereiste Katalonien, Aragon, die Levante, Murcia, Altkastilien die Mancha und die freien Gebiete Andalusiens. Er besuchte - über hundert kollektivierte Instriebetriebe und Colectividades der Landesbevölkerung, notierte, interviewte und nahm an den Betriebsversammlungen teil.

Der französische Anarchosyndikalist Gaston Leval lieferte seinerseits eine detailreiche Darstellung über die Kollektive in seinem Buch "Das libertäre Spanien - Das konstruktive Werk der Spanischen Revolution". Von dem spanischen Anarchosyndikalisten Jose Peirats stammt "Anarchists in the Spanish Revolution", das in einigen Kapiteln die Kollektivierung behandelt. Und der amerikanische Anarchist Sam Dolgoff gab einen Sammelband zur Kollektivierung unter dem Titel "The Anarchist Collectives" heraus. Mit einem zeitlichen Abstand beschäftigte sich der deutsche Historiker Walter L. Bernecker ausführlich mit den Kollektivierungen und edierte 1980 eine Sammlung unter dem Titel "Kollektivismus und Freiheit."

Diese Bücher stehen stellvertretend als Quellen zur ausführlichen Beschäftigung mit diesem Thema, das im deutschsprachigen Raum zuerst 1955 mit Souchys "Nacht über Spanien" bekannt gemacht wurde.


Welchen Umfang hatten die Kollektivierungen?

Sprechen wir von Barcelona und einigen Dörfern Aragons oder sprechen wir von einer wirtschaftlichen Größenordnung, die die spanische Wirtschaft kontrollieren konnte? Bernecker nahm eine vorläufige Bewertung für die Landwirtschaft vor:

"Im Winter 1936/1937 gab es auf republikanischem Territorium über 1.500 landwirtschaftliche Kollektive; 450 davon lagen in Aragonien, wo sie 300.000 Personen und über 70% des bewirtschafteten Bodens umfassten. In Katalonien dürfte es zwischen 200 und 400 (Leval nennt 40), in Andalusien zwischen 250 und 300 Kollektive gegeben haben. Levante zählte Ende 1937 ca. 400 kollektivierte Dörfer; nach anderen Quellen waren es 1938 zwischen 500 und 900 Ortschaften (Leval nennt 900), die sich kollektivwirtschaftlich organisiert hatten. Für Kastilien ist neuerdings die Zahl von 240 Kollektiven genannt worden (Leval nennt 300).

Im August 1938 waren nach Angaben des Instituts für Agrarreform 2.213 Kollektive legalisiert; da Katalonien, Aragonien und die Levante nicht in der Statistik figurierten, muss die absolute Zahl bedeutend höher gelegen haben.

Nach heutigen Angaben (exilierter) spanischer Anarchisten beteiligten sich drei Millionen Menschen an den kollektivwirtschaftlichen Experimenten." Augustin Souchy berichtet aus eigener Anschauung:

"Nach dem 19. Juli übernahm die CNT die Verantwortung für die Produktion und Ernährung. Um die dringende Frage der Ernährung zu lösen, wurden für die Bevölkerung in jedem Bezirk in den Räumen der Gewerkschaften Küchen eingerichtet. Lebensmittelversorgungskomitees holten die Vorräte aus den städtischen Depots oder vom Lande. Diese Lebensmittel wurden gegen Gutscheine, deren Wert die Gewerkschaften garantierten, an Gewerkschaftsmitglieder, Milizsoldaten und auch an die sonstige Bevölkerung ausgegeben."

In der ersten Phase der Kollektivierung übernahmen die ArbeiterInnen Fabriken und Betriebe, Büros, Kaufhäuser und kleinere Läden, die öffentlichen Verkehrsmittel, die Telefongesellschaft oder auch die Friseure.

In der ersten Phase der Kollektivierung übernahmen die ArbeiterInnen Fabriken und Betriebe, Büros, Kaufhäuser und kleinere Läden, die öffentlichen Verkehrsmittel, die Telefongesellschaft oder auch die Friseure.

In jedem Unternehmen ernannten die MitarbeiterInnen Gewerkschaftsdelegierte zu neuen Leitern. Eine Vollversammlung der MitarbeiterInnen wählte den Betriebsrat aus allen Abteilungen. Die gewählten Gewerkschaftsvertreter stellten die Zusammenarbeit mit der übrigen Industrie sicher.

In Großbetrieben wurde ein "Direktor" gewählt, diese Wahl war durch den Generalrat zustimmungspflichtig. Manchmal blieb der alte Besitzer oder Geschäftsführer in dieser Funktion, wenn er sich den Betriebsräten zur Mitarbeit anbot.

Souchy erlebte die erste Phase der Kollektivierung als schöpferisch kreative Zeit, in der die Begeisterung manche Mängel milderte, in der Schwierigkeiten bewältigt wurden und fehlendes wirtschaftliches Wissen bisweilen an den eigenen Bedürfnissen ausgerichtet wurde und zu positiven Ergebnissen führte. Er übermittelt ein Beispiel wie kalkuliert wurde: "Wir haben in den Unterlagen der Fabrik den Preis der Rohstoffe gesucht, dann die laufenden Kosten errechnet, eine Zulage für den Reservefonds hinzugenommen, dann die Lohnsumme kalkuliert und eine Zulage um die 10% für das antifaschistische Milizkomitee noch dazu addiert - und der Preis stand fest."

Souchy merkt an, die Ware "war billiger als zuvor, die Löhne höher als vorher und die Gewinnspanne - die heilige Kuh der bürgerlichen Ökonomie - wurde zugunsten des Kampfes gegen den Faschismus verwendet".


Wo blieben die früheren Unternehmer? Was geschah mit faschistischen Arbeitern in Katalonien?

Manche flohen, andere wurden hinausgeworfen, andere konnten als einfache Mitarbeiter, als Einkaufsleiter oder Techniker dabeibleiben und erhielten den gleichen Lohn wie die anderen. In Zahlen ausgedrückt weist eine Statistik ca. 20.000 Mitglieder des gehobenen Bürgertums aus. 10% waren geblieben und arbeiteten mit gleichem Lohn in ihren Fabriken etc, weiterhin mit; 40% waren auf ihre Landgüter und 50% ins Ausland geflüchtet. 30% aller Fabrikdirektoren wurden zwangsweise aus ihren Funktionen entfernt, 12 bis 14% der ArbeiterInnen wurden wegen faschistischer Gesinnung oder Aktionen entlassen.


Welche Schwierigkeiten tauchten auf?

Zunächst weniger Schwierigkeiten politischer Art; das erste Problem war das Zur Neige Gehen und baldige Fehlen von Rohstoffen, das zum Import zwang. Die gekauften Rohstoffe verteuerten die Fertigprodukte. Das Fehlen von Rohstoffen produzierte Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit, die Menschen wurden von der CNT weiterbezahlt. Souchy schreibt: "Als das Benzin knapp wurde, bedeutete das Arbeitslosigkeit für 4.000 Taxifahrer. Ihren Lohn zahlte die Gewerkschaft weiter. In der Textilindustrie mussten die Arbeitsstunden wegen des Rohstoffmangels reduziert werden, und viele Fabriken arbeiteten nur noch an drei Tagen in der Woche. Dennoch mussten die Arbeiter entlohnt werden, und da die Textilgewerkschaft nicht über genügend finanzielle Mittel verfügte, leistete die Allgemeinheit der Arbeiter die notwendige Unterstützung." Aber es gab auch die andere Seite, die ein Gegengewicht schaffen konnte.

Souchy: "Die Autobusgesellschaft von Barcelona, ein rentables Unternehmen, von den Arbeitern verwaltet, hat Einnahmeüberschüsse. Ein Teil dieser Überschüsse wird einem Reservefonds für den Kauf von Rohstoffen im Ausland übergeben, ein anderer Teil soll die Straßenbahngesellschaft unterstützen, deren finanzielle Lage schlechter ist."

Um einen kollektiven Kapitalismus zu verhindern, in dem besser gelegene Fabriken, Cafés, Kaufhäuser etc, mehr erwirtschafteten als andere der gleichen Branche und dadurch für ihre Mitglieder mehr verdienten, beschloss die CNT über die Industrieföderationen eine Koordinierung der verschiedenen Betriebe und schuf eine Ausgleichskasse zur gerechten Verteilung der Geldmittel. Eine andere Schwierigkeit bedeutete der Verlust von Absatzmärkten für die Industrie Kataloniens durch die von den Falangisten besetzten unerreichbaren Gebiete. Vor allem die Textilindustrie verlor ihren Absatz in der Extremadura, Asturien, im nördlichen Spanien und in Teilen Kastiliens und Andalusiens. Neue Märkte waren nicht zu erschließen, lediglich die Armee fing durch ihren Bedarf den Verlust ein wenig auf.

Souchy: "In Sabadell, einer Stadt der Textilindustrie mit 60.000 Einwohnern, sind nunmehr die Arbeiter beschäftigt. Man arbeitet für die Armee."


Kollektivierung auf dem Land

Die Kollektivierung erfasste überall dort, wo sich die putschenden Generäle nicht durchsetzen konnten, sofort den Großgrundbesitz. Die anarchistischen Gruppen und die Gewerkschaften übernahmen die Leitung.

Oft wurde die ganze Gemeinde kollektiviert, was besonders dann schnell gelang, wenn zuvor die Gemeinde für einen einzigen Großgrundbesitzer gearbeitet hatte. Wenn sich ein Großgrundbesitzer den neuen Verhältnissen anschließen konnte und wollte, so war dies möglich und er konnte in der CNT-Leitungsgruppe mitarbeiten. Kleinbauern, die ihren eigenen Besitz anschließen wollten, wurden ins Kollektiv aufgenommen; Kleinbauern, die ihren Besitz behalten wollten, konnten ihn behalten, wurden aber wirtschaftlich nicht unterstützt und konnten sich erst dann die Maschinen ausleihen, wenn das Kollektiv diese nicht mehr benötigte. Lebensmittel wurden ihnen erst zugeteilt, nachdem das Kollektiv versorgt war.

Die landwirtschaftlichen Produkte wurden an die CNT abgeliefert, die die Verteilung übernahm, Kontakt zu Exporteuren hatte und die Löhne für die LandarbeiterInnen bezahlte. Die CNT übernahm z.B. den Milchtransport vom Land in die Städte, koordinierte die Molkereien und die Zusammenarbeit mit den Landkollektiven. Sie organisierte die Lebensmittelversorgung, allerdings ohne ein Monopol darauf zu beanspruchen; z.B. koordinierte die CNT die Brotfabriken und die Bäckereien; es gab auch Bäckereien, die andere, private Versorgungswege nutzten, die wie früher funktionierten.

Ein neu gegründeter Lebensmittelversorgungs-Rat organisierte die gesamte Lebensmittelversorgung in Katalonien, so dass jede Gemeinde nach ihren Bedürfnissen versorgt wurde. Die CNT und UGT übernahmen den Großhandel und belieferten den Kleinhandel. Sie setzten die Preise fest in Abstimmung mit den liefernden Landkollektiven und den zuständigen Partnern im Lebensmittelbereich. Damit verhinderten die Gewerkschaften Spekulantentum und Preistreiberei. Dies gelang ihnen auch im öffentlichen Verkehr, trotz der Benzinknappheit konnten die kollektivierten Eisenbahnen, Straßenbahnen, Busunternehmen und Taxifahrer die bisherigen Fahrpreise halten.

Das System der Kollektivierung erwies sich im ersten halben Jahr der Revolution als leistungsfähig und funktionierte solidarisch in nahezu allen Bereichen. Dass es sich schnell Angriffen ausgesetzt sah und frühzeitig Rückschläge hinnehmen musste, lag nicht an den Schwächen des Systems, sondern an politischen Machtkonstellationen. So wurde die funktionierende Lebensmittelversorgung am 16. Dezember gestoppt, nachdem eine neue katalanische Regierung installiert und der Sozialist Comorera zum Ernährungsminister ernannt worden war. Er führte eine staatliche Kontrolle ein, was sofort zur Brotverknappung und zum Anstieg des Brotpreises führte.

Die Kollektivierung im ganz auf die Landwirtschaft spezialisierten Aragonien war für die CNT auch deshalb ein entscheidender Vorteil, weil Aragonien als Nachbarstaat Kataloniens die große Lebensmittelreserve für den bevölkerungsreichen industriellen Nachbarn darstellte.


Die Kollektivierung in Barcelona und Katalonien

Katalonien und besonders Barcelona hatten einen Sonderstatus in Gesamtspanien. Es war der wirtschaftlich am weitesten entwickelte Landesteil und hier hatte die Industrie einen viel höheren Anteil an der Produktion als anderswo. Die Kollektivierung dieser Industrien und die Beschäftigung und Versorgung einer Großstadt wie Barcelona kann deshalb als Beleg herangezogen werden, dass das anarchosyndikalistische System leistungsfähig und erfolgreich war.

In der Umgebung Barcelonas lag das Zentrum der spanischen Textilindustrie; in den Kleinstädten Tarrasa und Sabadell arbeiteten 90% aller in der Textilindustrie beschäftigten Spanier und Spanierinnen. Von diesen 230.000 Menschen gehörten 70% der CNT und 30% der UGT an. Die Baumwollindustrie beschäftigte 300.000 Menschen in Katalonien und lieferte mit der Herstellung von Wolle, Jute, künstlicher Seide und auch Bekleidung wichtige Exportgüter Spaniens. Andere Industrien wie Chemiefabriken, ein Hüttenwerk, die Leder- und Fellindustrie, die Holzindustrie, die Fischerei entwickelten sich positiv.


Diskussion: Zwangskollektivismus oder Kollektivismus und Freiheit?

Bevor wir nun einige konkrete Beispiele herausgreifen, noch eine augenfällige Schwäche. Der einfache Weg zur Revolutionierung einer Gesellschaft besteht in der Machtergreifung. Wie diktatorisch dieser Weg endet, belegen die Revolutionen in Russland, China und Kuba.

Die Revolutionierung der Gesellschaft durch die AnarchosyndikalistInnen bedeutete, die politische Macht nicht übernehmen zu wollen. Dieser Sonderweg bemühte sich, die lebenswichtigen Prozesse zu übernehmen und die Geschehnisse überall dort zu diktieren, wo sich die Mitglieder der CNT/FAI durchsetzen könnten. Er ließ Minderheiten ihren eigenen Weg gehen, in der Annahme, dass diese sich schon noch von den Vorteilen des neuen Systems überzeugen ließen. Konkrete Beispiele dafür waren täglich zu beobachten, ganze Dörfer traten in die CNT ein, die vor der Revolution noch nichts von ihr gehört hatten. Auch Polizisten, ehemalige Fabrikdirektoren, ja - wenn auch nur vereinzelt - sogar ehemalige Priester und Nonnen.

Doch was, wenn es zu wenige oder keine CNT-Mitglieder oder SympathisantInnen in einem Berufszweig geben sollte?

Was, wenn niemand die Initiative ergriff? Und wie sehr es auf die Initiativen ankam, zeigen uns anschließend die konkreten Beispiele.

Es gab eine Sparte, die nicht kollektiviert wurde, weil es niemanden gab, der innerhalb dieser Sparte die Initiative ergriff: die Banken!

Wenn es Gewerkschafter in den Banken gab, dann gehörten sie der sozialistischen UGT an, die eine Verstaatlichung befürwortete und darauf wartete, dass die neue Regierung verstaatlichen würde. Die Regierung wiederum, die alle Kollektivierungen in der Kriegssituation akzeptieren musste, ordnete keine Kollektivierung an, so dass die Banken außen vor blieben! Ein deutlicher Hinweis, dass es hier an einem Plan fehlte. Dabei hätte das Kapital der Banken einen Finanzierungsplan ihr viele Wirtschaftszweige ermöglicht und so die Kollektivierung flächendeckend realisierbar gemacht.

Statt diesen Zweig im Juli 1936 "zwangszukollektivieren", sah sich die CNT im Januar 1938 auf ihrem Kongress in Valencia genötigt, die Schaffung einer Gewerkschaftsbank zu beschließen. Eine Entscheidung, die viel zu spät kam. Für eine solche Bank, die es erlaubt, die Geldmittel den anderen Banken zu entziehen, votierten 581 Delegierte, 60 stimmten dagegen, 74 enthielten sich.

Eine frühzeitige "Zwangskollektivierung" kam den AnarchosyndikalistInnen jedoch nicht in den Sinn, da sie sich bewusst und deutlich von den russischen Zwangskollektivierungen abgrenzen wollten. Souchy meint dazu bei seiner Beschreibung des Dorfes Barbastro: "Die Forderung auf eine einheitliche Wirtschaftsform ist freiheitswidrig und öffnet den Weg zum wirtschaftlichen Totalitarismus... Für die Wirtschaft hat das Nebeneinander von Kollektiven und Privatunternehmungen keine nachteiligen Folgen. Eine einheitliche Zwangsform der Wirtschaft dagegen ist nur für den totalitären Staat von Nutzen, dem Volk gereicht sie zum Schaden."

Wenden wir uns nun einigen erfolgreicheren Beispielen zu. Auch die begrenzte Auswahl zeigt die Vielschichtigkeit, eine bunte Palette verwirklichter Ideale: "Einige Kollektive haben den Familienlohn eingeführt, andere verteilen den Gewinn an jedes einzelne Mitglied in Übereinstimmung mit den Bedürfnissen. In einigen Orten hat man das Geld abgeschafft, in anderen beibehalten. Jedes Kollektiv verfährt nach eigenem Gutdünken, ohne Eingriffe von außen." (Souchy, Nacht, S. 139) Für die konkreten Beispiele haben wir im deutschsprachigen Räum vor allem zwei Augenzeugen, die sich ausführlich mit den Kollektivierungen beschäftigt haben und ins Detail gehen. Gaston Leval beschreibt über 22 kollektivierte Dörfer und Kleinstädte und zahlreiche Industriebetriebe. Augustin Souchy beschreibt in seinem Kollektivierungsbuch 14 Dörfer und Städte, in "Bauern von Aragon" weitere 16 und in "Nacht über Spanien" neun, die sich teils mit denen in "Bauern von Aragon" überschneiden. Wir haben deshalb im 3. Teil dieser Untersuchung eine der seltenen Gelegenheiten, zwei Quellen anhand von Kollektiven in Kleinstädten und Dörfern sowie anhand von städtischen Industriekollektiven genauer zu vergleichen und eventuelle Unterschiede in den Beobachtungen - oder Analysen herauszuarbeiten.

Teil 3 dieser Arlikelserie erscheint im Oktoberin der Graswurzelrevolution Nr. 342.


(*) Hinweis der Schattenblick-Redaktion:
Teil 1 dieses Artikels siehe im Schattenblick unter:
www.schattenblick.de -> Infopool -> Medien -> Alternativ-Presse
GRASWURZELREVOLUTION/1026: "Der Anarchismus ist ein idealer Entwurf des menschlichen Lebens" - 1


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Quelle:
graswurzelrevolution, 38. Jahrgang, GWR 340, Sommer 2009, S. 16
Herausgeber: Verlag Graswurzelrevolution e.V.
Koordinationsredaktion Graswurzelrevolution:
Breul 43, D-48143 Münster
Tel.: 0251/482 90-57, Fax: 0251/482 90-32
E-Mail: redaktion@graswurzel.net
Internet: www.graswurzel.net

Die "graswurzelrevolution" erscheint monatlich mit
einer Sommerpause im Juli/August.
Der Preis für eine GWR-Einzelausgabe beträgt 3 Euro.
Ein GWR-Jahresabo kostet 30 Euro.


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2009