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FESTIVAL/291: WDR 5 Literaturmarathon im Funkhaus am Wallrafplatz, 16.-26.3.2011 (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 10. März 2011

WDR trifft lit.COLOGNE:
Deutscher Hörbuchpreis 2011 und WDR 5 Literaturmarathon im Funkhaus am Wallrafplatz


"Der Literatur ein Fest": Unter diesem Motto findet vom 16. bis 26. März 2011 zum elften Mal die lit.COLOGNE, Europas größtes Literaturfestival, in Köln statt. Der WDR ist als Co-Veranstalter, Medienpartner und Gastgeber dabei. Das Funkhaus am Wallrafplatz wird wieder einer der zentralen Anziehungspunkte des Literaturfestes sein. Darüber hinaus berichtet der WDR in Radio, Fernsehen und Internet live und zeitversetzt über eine Vielzahl der Literaturevents.

Den festlichen Auftakt der elften lit.COLOGNE bildet am 16. März die Verleihung des Deutschen Hörbuchpreises 2011. Katty Salié und Dieter Moor moderieren die Gala im Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR Funkhauses. In diesem Jahr können sich u. a. die Schauspieler Laura Maire und Burghart Klaußner und der Hörspielregisseur Walter Adler über die begehrten Trophäen freuen. Als "Hörbuch des Jahres 2010" wird Marcel Prousts "Auf der Suche nach der verlorenen Zeit" ausgezeichnet, gelesen vom Wiener Burgschauspieler Peter Matic. Direkt vom Publikum gewählt werden die Preisträger der von mehreren Buchverlagen ausgelobten Publikumspreise "HörKules" und "HÖRkulino" für Kinderhörbücher. Die Radiosender WDR 5, hr2-kultur, NDR Kultur, SWR 2, SR 2 KulturRadio und antenne saar übertragen die Verleihung der Deutschen Hörbuchpreise live ab 20.05 Uhr. Im Fernsehen ist sie am 20. März 2011 auf 3sat um 00.30 Uhr zu sehen.

Unter dem Motto "100 Bücher - 100 Frauen" lädt WDR 5 zum neunten 24-stündigen WDR 5 Literaturmarathon, der außergewöhnlichsten Veranstaltung des internationalen Literaturfestivals. Anlässlich des 100. Frauentages dreht sich diesmal alles um die Heldinnen aus 2000 Jahren Literatur und den Autorinnen und Autoren, die sie erschufen. Einmal rund um die Uhr, vom 18. März, 22.00 Uhr, bis zum 19. März, 22.00 Uhr, lesen bekannte Schauspieler, Kleinkünstler, Prominente aus Funk und Fernsehen sowie Mitglieder des WDR Sprecherensembles vor. Mit dabei sind u. a. Monika Piel, Wolfgang Schmitz, Katrin Bauerfeind, Jan Böhmermann, Fritz Eckenga, Elke Heidenreich, Jess Jochimsen und Hella von Sinnen. Dazu gibt es Live-Musik von Jazz über Chanson, Gitarren, DJs und Latino-Rhythmen bis Lounge. Eintritt und Kaffee sind frei. WDR 5 überträgt den Literaturmarathon fast durchgehend live, nur unterbrochen durch Nachrichten und aktuelle Magazin-Sendungen. Das WDR Fernsehen überträgt von Freitagnacht, 2.00 Uhr, bis Samstag früh, 7.30 Uhr. Im Internet kann der Literaturmarathon als Audio- und Video-Stream auf www.wdr5.de in voller Länge live verfolgt werden.

Fans der WDR 5 Kindersendung LILIPUZ sind am 20. März ab 13.30 Uhr auf das Literaturschiff "MS RheinEnergie" eingeladen. Das Thema der Live- Sendung im Rahmen der lit.kid.COLOGNE: "Abenteurer, Flaschengeist und Lügenmärchen". Zu Gast sind die Autoren Uta Krause, Salah Naoura und Maja Nielsen. Was passiert, wenn man einen osmanischen Geist aus der Flasche befreit? Uta Krause hat den Dschinn in die Gegenwart gezaubert. Salah Naoura lüftet das Geheimnis eines Jungen, der nach einer faustdicken Lüge mit der Familie in der finnischen Einöde landet - ohne Geld und ohne Bleibe. Maja Nielsen hat erforscht, wie das Leben berühmter Männer und Frauen tatsächlich aussah und wie ein kleiner Mann namens Napoleon zu einem gefürchteten Herrscher werden konnte. Dazu gibt es fetzige Musik von RatzFatz aus Österreich. Ort: KD-Anleger, Frankenwerft, Innenstadt. Eintritt frei, Einlass ab 13.00 Uhr.

Die WDR 3-Sendung WDR 3 open: WortLaut live wird zur lit.COLOGNE Katrin Sedding einladen, die aus ihrem Debütroman "Runtergekommen" vorliest. Termin ist am 24. März um 21.30 Uhr in der Bar "Zum scheuen Reh". Die Lesung wird durch Musik vom DJ-Pult begleitet und ist von 23.05 bis 24.00 Uhr in WDR 3 zu hören.

Das Kulturradio WDR 3 wird in WDR 3 Mosaik (Mo.-Sa., 6.05-9.00 Uhr) und WDR 3 Resonanzen (Mo.-Fr., 18.08-20.00 Uhr) tagesaktuell und umfassend von der lit.COLOGNE berichten. Ebenso wird das WDR Fernsehen, insbesondere die Lokalzeit Köln, das internationale Literaturfestival mit Live-Schaltungen, tagesaktuellen Beiträgen und Veranstaltungstipps journalistisch begleiten. 1LIVE, WDR 3 und WDR 5 zeichnen darüber hinaus eine Vielzahl von lit.COLOGNE-Veranstaltungen auf, die zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr gesendet werden.

Weitere Lese-Events im WDR-Funkhaus und WDR-Sendetermine finden Sie in der angehängten Übersicht. Ein Überblick über alle Veranstaltungen finden Sie unter www.litcologne.de


WDR trifft lit.COLOGNE: Weitere Veranstaltungen im WDR Funkhaus am Wallrafplatz und WDR Sendetermine im Überblick

17.3., Klaus-von-Bismark-Saal (KvB-Saal), 20 Uhr
Schiffstagebuch: Mit Cees Noteboom über die Weltmeere

Der preisgekrönte Romancier und Lyriker Cees Nooteboom nimmt uns mit auf eine persönliche Erinnerungsfahrt. Mit seinem "Schiffstagebuch" eröffnet er eindringliche Perspektiven auf das Unbekannte. Was seine Sinne für das Fremde schärfte, schildert er "federleicht und jederzeit geistreich" (SZ) in seinen autobiografischen Erzählungen. Stets neugierig erblickt der Autor versteckte Flecken unserer Erde, der Literatur und der Philosophie.


20.3., KvB-Saal, 18 Uhr
Jakob Arjouni: Cherryman jagt Mister White

Sein Held heist Cherryman: Rick ist 18 Jahre alt, liebt Comics und sucht eine Lehrstelle. In einem trostlosen Ort bei Berlin scheint sich für den Arbeitslosen alles zum Besseren zu wenden. Doch dann stößt er auf eine Gang aus Neonazis und muss feststellen, dass an den Job als Gärtner eine furchtbare Bedingung geknüpft ist. Für Rick beginnt in "Cherryman jagt Mr. White" von Jakob Arjouni eine Achterbahnfahrt zwischen Verzweiflung und Hoffnung, Feigheit und Stärke.


20.3., KvB-Saal, 21 Uhr
Ken Bruen & Harry Rowohlt: Jack Taylor - depressiv, besoffen, Privatdetektiv

Ken Bruen schreibt die Jack-Taylor-Krimis, die Harry Rowohlt kongenial übersetzt und vorliest. So auch den vierten Band der Reihe "Ein Drama für Jack Taylor". "Mit Jack Taylor hat nicht nur einer der düstersten Rächer das Genre betreten, sondern auch der belesenste. Und Harry Rowohlt ist sein Bruder im Geiste, mit dem absoluten Gespür für Slang und Poesie der Außenseiter und Trinker" (Der Spiegel). Deutscher Text: Harry Rowohlt.


21.3., KvB-Saal, 20 Uhr
Doch das Messer sieht man nicht - Marie Bäumer, Christian Brückner und Gerd Köster in der Schlangengrube der Literaturgeschichte

Wir haben alles versucht, wirklich alles. Wir haben ihnen die beste Bildung ermöglicht, nie einen Vorwurf wegen ihrer Faulheit gemacht. Mit Auszeichnungen haben wir sie ermutigt und Urlaube im Stipendiatenhaus bezahlt. Sogar versichert haben wir sie auf unsere Kosten! Und wie haben die feinen Damen und Herren es uns gedankt? Mit Lug und Trug und Gaunerei. Doch irgendwann muss Schluss sein mit der Kuschelpädagogik, an diesem Abend hauen wir auf den Tisch und schauen der Wahrheit in ihre hässliche Fratze: Autoren sind Verbrecher! Ihre kriminelle Energie ist enorm, ihre Neigung zur Lüge und Intrige erschütternd, ihre Faszination an jedweder Gesetzesüberschreitung alarmierend. Die Palette der Vergehen reicht von Anstiftung zum Ehebruch bis zum kaltblütigen Mord. Marie Bäumer, Christian Brückner und Gerd Köster verhandeln die erschreckendsten Falle und räumen auf mit der Mar vom braven, feinsinnigen Dichter. Buch: Benjamin Dittmann, Jan Valk.


22.3., Kleiner Saal, 19 Uhr
An geraden Tagen Lyrik, an ungeraden Prosa?
Ulrike Almut Sandig trifft Judith Zander.

"Es ist eine merkwürdige Sache, dass Lyriker nicht erzählen können." So Marcel Reich-Ranicki im legendären Literarischen Quartett. Ulrike Almut Sandig und Judith Zander kann er nicht gemeint haben. Beide sind für ihre Prosadebüts (Flamingos; Dinge, die wir heute sagen) gefeiert worden, als sie schon längst einen Namen als Lyrikerinnen hatten. Heute lesen sie Lyrik (Dickicht, oder tau) und Prosa und sprechen über das Schreiben im Flatter- oder Blocksatz.


22.3., KvB-Saal, 20 Uhr
"Sie sucht sie" - Frauenliebe literarisch.
Mit Bibiaba Beglau, Inga Busch, Carolin Emcke und Maren Kroymann.

Während die Literatur der Männerliebe leichthin in den Bildungskanon integriert wurde, fristet die Literatur der Frauenliebe immer noch ein Exotendasein. In einer Collage aus Briefen, Gedichten und Romanen aus verschiedenen Epochen erzählt der Abend von Schriftstellerinnen und ihrem Begehren für andere Frauen. Von denen, die sich verstecken mussten, deren Texte um das Begehren kreisen, ohne es benennen zu können, die nur ihren Zorn ausdrucken können, das Gefühl der Andersartigkeit, die mit poetischen Andeutungen eine eigene Sprache für das Unaussprechliche geschaffen haben. Aber auch von denen, die sich schreibend dieser Lust genähert haben, deren Texte voller Ironie und Witz mit den Lügen und der Verklemmtheit der Gesellschaft spielen. Mit Werken von Sappho, Djuna Barnes, Susan Sontag, Annemarie Schwarzenbach, Antje Ravic Strubel u. v. m.


23.3., KvB-Saal, 20 Uhr
Für 'ne Moment mit Wolfgang Niedecken

Er bringt in seinen Liedern den Kölner Dialekt zum Funkeln und verbindet politische Wachsamkeit mit humanitärem Engagement. Er sichert Spuren und ist ein Chronist des Zeitgeschehens. Nun legt Wolfgang Niedecken, bildender Künstler, BAP-Sänger und Songschreiber, zum 60. Geburtstag am 30. März seine Autobiografie "Für 'ne Moment" vor. Gemeinsam mit dem Journalisten Gert Scobel wirft er Blicke zurück auf eine bewegte Zeit und spielt ergänzend einige Songs.


24.3., KvB-Saal, 18 Uhr
Moderner Sklavenhandel. Lydia Cacho trifft Günter Wallraff

Von Asien über Europa bis nach Nord- und Südamerika hat Lydia Cacho Menschenhändler verfolgt. Mit Günter Wallraff spricht sie über Methoden der Undercover-Ermittlung und über ein Verbrechen, das längst zum Big Business geworden ist: Mit Sklaverei wird mehr Geld verdient als mit Drogen- und Waffenhandel. "Wenn es Lisbeth Salander im wirklichen Leben gäbe, wäre sie eine mexikanische Journalistin namens Lydia Cacho." (Dagens Nyheter)


24.3., KvB-Saal, 20.30 Uhr
Brust, Keule oder Löwenzahn?
Mit Karen Duve, Denis Scheck und Eva Gritzmann.

Schmeckt Sie das Gleiche wie Er? Reicht es, sich gegen die Wurst zu entscheiden, oder müssen wir demütig essen, was die Pflanze uns freiwillig spendet? Während Karen Duve sich im Selbstversuch von der Allesfresserin zur strikten Frutarierin entwickelt und in "Anständig essen" darüber mit gewohnt trockener Komik berichtet, beschäftigen sich Eva Gritzmann & Denis Scheck in "Sie & Er" höchst unterhaltsam mit der Geschlechterfrage beim Genuss.


25.3., KvB-Saal, 20 Uhr
"Wer reitet so spät auf Mutters Bauch? Es ist der Vater mit seinem Schlauch."
Jasmin Tabatabai, Jürgen Tarrach und die Untenrumlyrik

Die Liebe lässt die Dichter dichten: Ungezählte Mondscheinnächte, Herzschmerzen und scheffelweise Liebesglück sind zwischen Klammerund Stabreimen untergebracht worden - und wir haben sie in der Schule auswendig gelernt. Verschwiegen wurde uns das frivole Werk der ganzen versauten Klassiker-Clique: "Und säuisch bei Nacht // So habt ihr's auf Erden // Am weitesten gebracht." (J.W. Goethe) Verschwiegen wurden uns die deftigen Fantasien des Volkes, die seit jeher die Grenzen des guten Geschmacks torpedieren. Auch die Lyrik des 20. Jahrhunderts, Brecht, Brinkmann und Rühmkorf, kann selbst einem progressiven 68er-Deutschlehrer das Blut in die Ohren pumpen. Kein Wunder, dass uns die Texte für zweideutige SMS oder Geburtstagskarten ausgehen. Hilfe kommt, wenn Jasmin Tabatabai und Jürgen Tarrach die schlüpfrigsten Texte auspacken, die jemals in Reimform gegossen worden sind.


26.3., KvB-Saal, 18 Uhr
Kim Leine & Richy Müller erforschen die Untreue der Grönländer

Kim Leine schreibt lakonisch, poetisch und mit trockenem Witz über die Menschen in einem grönländischen Dorf. In "Die Untreue der Grönländer" wird der Däne Jesper für ein Jahr auf die Krankenstation der Insel versetzt. Auf seinem schweren Posten lernt er den Eigensinn, den Humor und die Gelassenheit der Grönländer kennen - und das Selbstbewusstsein der Frauen, die nicht nur beim Fußball oder beim Poker den Ton angeben. Deutscher Text: Richy Müller.


26.3., Kleiner Saal, 20 Uhr
"Mir ist zu licht zum Schlafen" - Lyrik und Musik durch die Nacht.

Mit der Nacht kommen Liebe, Lust und Lyrik. Dann werden Mond und Sterne angeheult und Liebesschwüre gegeben und wieder gebrochen. Mechthild Großmann, Burghart Klaußner, Andreas L. Maier, Uwe Rössler und Wolf Wondratschek besingen mit Gedichten und Liedern die Liebe und die Dunkelheit. Neben Altmeistern wie Goethe, Cole Porter und Eichendorff treten in Wort und Lied auf: Mircea Dinescu, Mascha Kaléko und Hildegard Knef.


26.3., KvB-Saal, 20.30 Uhr
Orhan Pamuk & Recai Hallaç - Cevdet und seine Söhne

1982 debütierte Orhan Pamuk mit dem Buch "Cevdet und seine Söhne". Jetzt erscheint das Buch erstmals in deutscher Sprache. Schon in diesem frühen Werk zeigt sich Pamuks Könnerschaft. Eindringlich, nuanciert und stimmungsvoll schildert er in diesem großen Familienepos Aufstieg und Niedergang einer Istanbuler Familiendynastie. Zugleich geht es um den Übergang vom Osmanischen Reich zur kemalistischen Republik und die Suche nach einer Identität zwischen Orient und Okzident. Themen, die Pamuk in seinem gesamten späteren Werk beschäftigen werden. Orhan Pamuk gilt als wichtigster Schriftsteller der Türkei und einer der bedeutendsten Stimmen weltweit. Seine Bücher wurden in über 100 Ländern veröffentlicht. 2005 erhielt Pamuk den Friedenspreis des deutschen Buchhandels sowie den Ricarda-Huch-Preis, 2006 den Nobelpreis für Literatur.


Das Kulturradio WDR 3 wird in WDR 3 Mosaik (Mo.-Fr., 6.05-9.00 Uhr) und WDR 3 Resonanzen (Mo.-Fr., 18.08-20.00 Uhr) tagesaktuell und umfassend von der lit.COLOGNE berichten. Ebenso wird das WDR Fernsehen, insbesondere die Lokalzeit Köln, das internationale Literaturfestival mit Live-Schaltungen, tagesaktuellen Beiträgen und Veranstaltungstipps journalistisch begleiten. 1LIVE, WDR 3 und WDR 5 zeichnen darüber hinaus eine Vielzahl von lit.COLOGNE-Veranstaltungen auf, die zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr gesendet werden.


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Quelle:
Presseinformation vom 10. März 2011
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2011