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GEWERKSCHAFT/193: Streiks zur dritten Verhandlungsrunde für Tageszeitungsredaktionen (ver.di)


ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft - Presseinformation vom 9. März 2018

Streiks zur dritten Verhandlungsrunde für Tageszeitungsredaktionen


Berlin - Begleitet von Streiks und Aktionen in mehreren Bundesländern gehen die Tarifverhandlungen für die rund 13.000 Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten am Montag (12. März 2018) in die dritte Runde. Bereits heute (9. März 2018) legten diverse Redaktionen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Bayern die Arbeit nieder. Betroffen von den Streiks sind unter anderem die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten, der Schwarzwälder Bote, die Neue Westfälische, die Lippische Landeszeitung sowie die Augsburger Allgemeine: "Diese Streiks sind nur der Anfang. Unsere Kolleginnen und Kollegen in den Tageszeitungsredaktionen empfinden es als Provokation, dass der Bundesverband Deutscher Tageszeitungsverleger (BDZV) sie mit einem mageren Gehaltsplus von weniger als einem Prozent mehr Geld im Jahr für die nächsten dreißig Monate weiter von der allgemeinen Einkommensentwicklung abspeisen will. Auf die von uns geforderte Attraktivitätsoffensive für den Nachwuchs gehen die Verleger gar nicht ein. Das erzürnt, denn damit wird billigend in Kauf genommen, dass die Jungen sich Arbeit zu besseren Bedingungen in Pressestellen oder in der Werbung suchen und auch finden. Das erleben unsere Kolleginnen und Kollegen in vielen Redaktionen. Perspektivisch entstehen so ernsthafte Probleme für die journalistische Arbeit, die den maßgeblichen Anteil der guten wirtschaftlichen Entwicklung der Medienhäuser ausmacht", erklärte der Verhandlungsführer der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, Matthias von Fintel.

Der Druck in den Redaktionen steige wegen der neuen digitalen Ausspielwege und des Arbeitsplatzabbaus der vergangenen Jahre kontinuierlich. Es gebe viele Stellschrauben, die Bedingungen zu verbessern: "Jetzt aber kommt es aufs Geld an. Da müssen die Verleger sich bewegen und zwar ordentlich. Dafür machen wir heute und mit einer Ausweitung der Streiks und Aktionen zur dritten Verhandlungsrunde Druck", kündigte von Fintel an.

Die dju in ver.di fordert für fest angestellte und freie Tageszeitungsjournalistinnen und -journalisten ein Plus bei Gehältern und Honoraren von 4,5 Prozent, mindestens aber 200 Euro. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben.

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Quelle:
Presseinformation vom 09.03.2018
ver.di - Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Günter Isemeyer - ver.di-Bundesvorstand
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2018

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