Stiftung Lesen - Pressemitteilung vom 2. Mai 2017
Schüler mit großem Bewusstsein für zentrale Rolle der Presse- und Meinungsfreiheit
Berlin/Mainz, 2. Mai 2017. Anlässlich des Tags der Pressefreiheit am
3. Mai hat der Lehrerclub der Stiftung Lesen auf Initiative des Verbands
Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ein Meinungsbild von Schülern zur
Presse- und Meinungsfreiheit eingeholt. Dabei haben sich 1.589 Schülerinnen
und Schülern aus 78 Klassen weiterführender Schulen in ganz Deutschland
geäußert. Viele von ihnen informieren sich auch in Sozialen Medien über das
tagesaktuelle Geschehen, vor allem bei YouTube (51 Prozent). Aber nur 4
Prozent der befragten Schüler finden diese Quellen besonders glaubwürdig,
deutlich weniger als Fernsehen oder Tageszeitungen/Zeitschriften (46 bzw.
23 Prozent). Die meisten halten sich mit Fernsehen (84 Prozent), Radio (66
Prozent) und Tageszeitungen (51 Prozent, inklusive deren Websites und Apps)
auf dem Laufenden. Gleichzeitig besteht ein hohes Bewusstsein für
Falschmeldungen, das auch auf eigenen Erfahrungen beruht. 91 Prozent kennen
die Begriffe "Fake News" oder "alternative Fakten". Über 70 Prozent sind
bereits auf falsche Meldungen gestoßen und 39 Prozent hatten diese zunächst
geglaubt.
"Die Bedeutung unabhängiger Berichterstattung, ermöglicht durch Presse- und Meinungsfreiheit, ist der großen Mehrheit der Jugendlichen bewusst und prägt auch deren eigene Kommunikation auf WhatsApp und Co.", so VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer. "Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass keiner Mediengattung blind vertraut wird - das ist ein gutes Ergebnis. Eine freie Presse braucht kritische Leser, Zuschauer und Hörer."
Dass Presse- und Meinungsfreiheit auch für die persönliche Online-Kommunikation auf WhatsApp, Facebook, SnapChat oder Twitter eine Rolle spielt, betonen fast alle Schüler, die sich geäußert haben (94 Prozent). "Freie Meinungsäußerung führt umgekehrt gerade nicht dazu, dass junge Menschen alles glauben", so Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen. "Gemeinsam mit dem VDZ setzen wir uns für die umfassende Förderung von Lese- und Medienkompetenz ein, zum Beispiel mit dem Projekt 'Zeitschriften in die Schulen'. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei unter anderem, Darstellungsweisen zu erkennen und deren Absicht zu hinterfragen."
Anlässlich des diesjährigen Tags der Pressefreiheit hatte die Stiftung Lesen die Mitglieder ihres Lehrerclubs am 16. März per E-Mail aufgefordert, die Ansichten ihrer Schüler zur Presse- und Meinungsfreiheit zu erfragen und die Ergebnisse unter Angabe von Schultyp, Bundesland, Schülerzahlen und Klassenstufe an die Stiftung Lesen zu übermitteln. Bis zum 7. April haben Lehrkräfte von 78 Klassen an weiterführenden Schulen in 12 Bundesländern die Antworten von 1.589 Schülerinnen und Schülern auf der Website des Lehrerclubs eingetragen.
Die Podiumsdiskussion findet am Mittwoch, 3. Mai 2017 von 10 bis 11:15 Uhr statt und kann auf www.facebook.com/VDZPresse live verfolgt werden.
Für Lehrkräfte und alle Interessierten stehen unter www.derlehrerclub.de/pressefreiheit Artikel, Dokumente und Links rund um das Thema Pressefreiheit aus der VDZ-Presseschau zur Verfügung.
Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. ist die
Interessenvertretung der deutschen Zeitschriftenbranche. Als Dachverband,
organisiert in drei Fachverbänden (Fachpresse, Konfessionelle Presse,
Publikumszeitschriften) und fünf Landesverbänden, repräsentieren seine 450
Mitgliedsverlage mit mehr als 3.000 Zeitschriften rund 80 Prozent des
deutschen Zeitschriftenmarktes. Als Dienstleistungsverband bietet der VDZ
den Verlagen ein breites Spektrum an Beratungs-, Informations- und
Serviceleistungen in allen Bereichen des Verlagsgeschäftes (Anzeigen,
Vertrieb, Digitale Medien, Rechtsfragen, Betriebswirtschaft, Umwelt und
Papier). Als Wirtschaftsverband engagiert er sich auf deutscher und
europäischer Ebene für die Wahrung und Berücksichtigung der Interessen von
Verlagen. Und als Arbeitgeberverband führt er im Auftrag der Landesverbände
für die Verleger die Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften für
Redakteure. Darüber hinaus leistet der VDZ mit der VDZ Akademie einen
wesentlichen Beitrag zur Aus- und Weiterbildung in der Medienbranche.
http://www.vdz.de
Die Stiftung Lesen arbeitet dafür, dass Lesen Teil jeder Kindheit und
Jugend wird. Denn Lesefreude und Lesekompetenz sind wichtige
Voraussetzungen für die persönliche Entwicklung und ein erfolgreiches
Leben. Als operative Stiftung führt sie in enger Zusammenarbeit mit Bundes-
und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen,
Verbänden und Unternehmen breitenwirksame Programme sowie Forschungs- und
Modellprojekte durch. Dazu zählen der "Bundesweite Vorlesetag", der
"Welttag des Buches" und "Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen", ein
bundesweites frühkindliches Leseförderprogramm, das vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung finanziert wird. Die Stiftung Lesen steht unter
der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von zahlreichen
prominenten Lesebotschaftern unterstützt.
http://www.stiftunglesen.de
*
Quelle:
Stiftung Lesen
Römerwall 40, 55131 Mainz
Telefon: 06131 28890 - 0, Telefax: 06131 230 333
E-Mail: mail@stiftunglesen.de
Internet: https://www.stiftunglesen.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Mai 2017
Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang