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ORTHOPÄDIE/287: Patienten mit Osteoporose werden schlecht behandelt (DOP)


DOP e. V. / Dachverband Osteoporose - 9. März 2010

Patienten mit Osteoporose werden schlecht behandelt

Ärzte wenden aktuelle Leitlinien zu selten an


(dop) Nur zehn bis 20 Prozent der deutschen Osteoporose-Patienten erhalten eine leitliniengerechte medikamentöse Therapie. Zu diesem Ergebnis kommen Experten der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Besonders schlecht dran sind ältere Menschen. So erhalten noch 31 Prozent der 50- bis 64-jährigen Frauen mit Osteoporose eine medikamentöse Therapie, aber nur 19 Prozent der über 75-jährigen Frauen. "Für alle Betroffenen ist dies ein niederschmetterndes Ergebnis und zeigt, wie wichtig die Aufklärung des Patienten ist, damit er seine Rechte einfordern kann", sagt Dietmar Krause, Vorsitzender des Dachverbandes Osteoporose (DOP), dem Zusammenschluss der deutschsprachigen Patientenorganisationen mit Sitz in Marburg.

Leitlinien sind Handlungsempfehlungen, die Ärzte und Patienten bei der Entscheidungsfindung über die angemessene Behandlung einer Krankheit unterstützen sollen. Sie geben den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse und der in der Praxis bewährten Verfahren wieder. "Eigentlich bekommt der Arzt mit den Leitlinien eine verlässliche Entscheidungshilfen an die Hand, welche Diagnoseverfahren oder Arzneimittel ihren Nutzen bewiesen haben. Doch wenn die Ärzte dies nicht anwenden, müssen sich die Patienten selbst schlau machen", rät Krause. Der DOP hat deshalb eine Osteoporose-Patientenleitlinie erarbeitet. Dafür wurden die verfügbaren ärztlichen Leitlinien in eine patientengerechte Sprache übersetzt.


Die DOP-Leitlinie können Interessierte im Internet nachlesen unter
www.osteoporose-dop.org

Eine gedruckte Version ist gegen Einsendung eines mit 1,45 Euro frankierten DIN-A5-Rückumschlages sowie zwei 55 Cent-Briefmarken anzufordern bei:
Dachverband Osteoporose (DOP)
c/o Deutsches Grünes Kreuz
Stichwort: Osteoporose-Leitlinie
Schuhmarkt 4, 35037 Marburg.

Dachverband Osteoporose (DOP):

Der Dachverband deutschsprachiger Osteoporose Selbsthilfeverbände und patientenorientierter Osteoporose Organisationen e. V. (DOP) vereint unser seinem Dach Selbsthilfeorganisationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist somit Interessenvertretung für mehr als acht Millionen Betroffene.

Mitglieder sind:
Bundesselbsthilfeverband Gesunde Knochen, Deutsches Grünes Kreuz, Kuratorium Knochengesundheit und Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband (alle Deutschland), Aktion gesunde Knochen, Dachverband der österreichischen Osteoporose-Selbsthilfegruppen (alle Österreich), OsteoSwiss (Schweiz).


Studienquelle:
Günther, K.P. et al.:
Umsetzung der Osteoporoseleitlinien in Orthopädie und Unfallchirurgie - Ergebnisse eines Expertenworkshops der DGOU
Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie 147, 542-546, 2009.


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Quelle:
Dachverband deutschsprachiger Osteoporose Selbsthilfeverbände
und patientenorientierter Osteoporose Organisationen e. V. (DOP)
Büro Deutschland, Schuhmarkt 4, 35037 Marburg
Tel. 06421 / 293-124, Fax: 06421 / 293-724
E-Mail: dietmar.krause@kilian.de
Internet: www.osteoporose-dop.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2010