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RADIOLOGIE/209: Radioiodtherapie - Erfolgreich bei der Therapie von Schilddrüsenerkrankungen (idw)


Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. - 14.04.2010

Radioiodtherapie
Erfolgreicher Einsatz bei der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen


Das wirkungsvolle und nebenwirkungsarme Verfahren der Radioiodtherapie wird seit langem erfolgreich im Kampf gegen die verschiedensten Formen von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. Besonders effektiv ist die Methode bei der Behandlung der häufigsten Formen des Schilddrüsenkrebses. Aktuelle Entwicklungen in der Vorbereitung und Durchführung der Radioiodtherapie führen nun noch zu einer Verbesserung dieser Behandlungsergebnisse.

Die meisten Tumorzellen nehmen radioaktives Iod auf. Die kurz reichende Strahlung dieses radioaktiven Stoffes kann so genutzt werden, um Restgewebe von Tumoren oder sogar Schilddrüsenkrebs, der in andere Organe gestreut hat, wirkungsvoll abzutöten. Die Nebenwirkungen sind im Vergleich zu anderen Methoden der Krebsbehandlung bei der Radioiodtherapie deutlich geringer.

Aber auch bei der effektiven Behandlung von gutartigen Schilddrüsenerkrankungen hat sich die Radioiodtherapie bewährt. Hierbei kommen geringere Mengen des radioaktiven Iods zur Anwendung, um die Überfunktion bei Patienten mit der Basedow-Erkrankung oder mit so genannten "heißen" Knoten der Schilddrüse zu beseitigen.

Neuere Entwicklungen der nuklearmedizinischen Radioiodtherapie lassen nun auch die schonende Behandlung von Patienten mit durch Iodmangel verursachten Schilddrüsenvergrößerungen mit Knoten (Knotenkröpfen) zu. Immer noch gilt Deutschland als Iodmangelgebiet: Unsere Böden enthalten zu wenig von diesem Spurenelement, so dass es dann in der tierischen und menschlichen Nahrung fehlt. Laut WHO-Bericht gelten derzeit ein Viertel der Bundesbürger als iodunterversorgt. Dabei ist es ein essentieller Nährstoff, der für den körpereigenen Aufbau von Schilddrüsenhormonen benötigt wird. Die Schilddrüse ist die größte Hormondrüse des Körpers. Die von Ihr produzierten Hormone sind Botenstoffe, die über das Blut im Körper verteilt werden und in allen Organen und nahezu allen biologischen Prozessen ihre Wirkung entfalten, dort steuern und regulieren. Ein langanhaltender Iodmangel führt zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen, indem sich die Schilddrüse krankhaft vergrößern und dabei einen Knotenkropf entwickeln kann.

Die Radioiodtherapie von Schilddrüsenerkrankungen bildet ein Schwerpunktthema auf der 48. Jahrestagung NuklearMedizin 2010 der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V. Neue Entwicklungen in der Vorbereitung und Durchführung der Radioiodtherapie werden auf der Fachtagung in Leipzig nicht nur unter Experten, sondern auch mit Patienten im Rahmen eines Arzt-Patienten-Workshops diskutiert. Die NuklearMedizin 2010 findet vom 21. bis 24. April 2010 im Congress Center Leipzig (CCL) statt. Mit der Kombination aus Kongress, für den international renommierte Referenten und ausgesuchte Keynote-Sprecher gewonnen werden konnten, einem interaktiven Fortbildungsprogramm sowie der in Deutschland größten, branchenspezifischen Industrieausstellung hat sich die Tagung als bedeutendste nationale Tagung für Nuklearmedizin im europäischen Raum etabliert. In diesem Jahr werden rund 2.000 Teilnehmer - Mediziner, Naturwissenschaftler, medizinisch-technisches Personal, Pflegekräfte und Patienten - erwartet.


Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.
Pressereferat, Stefanie Neu
Nikolaistraße 29, D-37073 Göttingen
info@nuklearmedizin.de
www.nuklearmedizin.de

Weitere Informationen finden Sie unter
- http://www.nuklearmedizin2010.de
   Kongresshomepage der NuklearMedizin 2010
- http://www.nuklearmedizin.de
   Homepage der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution233


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.
Stefanie Neu, 14.04.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. April 2010