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BILDUNG/835: Sorge um ärztlichen Nachwuchs - Neues Programm bereitet auf die Tätigkeit als Hausarzt vor (idw)


Philipps-Universität Marburg - 13.05.2013

Sorge um den ärztlichen Nachwuchs



In ländlichen Orten kommt es immer häufiger vor, dass der Hausarzt oder die Hausärztin in den Ruhestand geht und keinen Nachfolger findet. Jetzt gibt es ein Programm, das interessierte Medizinstudierende auf diese anspruchsvolle Tätigkeit vorbereitet.

Das maßgeschneiderte Programm wird geleitet von Privatdozent Dr. Stefan Bösner, der erst kürzlich mit dem hessischen Exzellenzpreis für die Lehre ausgezeichnet wurde. Vorstellungen vom idealen Hausarzt, Gesundheitssysteme und erste Schritte der medizinischen Untersuchung standen auf der Tagesordnung der Auftaktveranstaltung für zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im ersten Semester rekrutiert wurden und nun über fünf Jahre hinweg begleitet werden. Sie nehmen an Seminaren teil und haben regelmäßigen Kontakt mit Patienten in Allgemeinpraxen der Marburger Umgebung. Forschungsprojekte und Auslandsaufenthalte sind ebenfalls vorgesehen. Zum Abschluss erhalten die zukünftigen Hausärzte und Hausärztinnen ein Zertifikat.

Höhepunkt des Veranstaltungsauftakts Anfang Mai 2013 war der Vortrag der anerkannten Expertin für medizinische Ausbildung, Prof Dr. Helen Batty (University of Toronto), die derzeit ein Semester an der Philipps-Universität verbringt und Marburger Mediziner am weltweit führenden Wissen in der Allgemeinmedizin aus Kanada teilhaben lässt. Die Allgemeinmedizinerin machte deutlich, warum Hausärzte in Nordamerika "Family Doctors" heißen: sie selbst betreut mehrere Generationen von Familien von der Entbindung, über Kindheit, Jugend, Erwachsenenalter bis hin zu den Problemen und Krankheiten des Alters. Damit eröffnen sich tiefe Einblicke in Krankheitsentstehung, kulturellen Hintergrund und Behandlungschancen. Die ärztliche Betreuung beschränkt sich damit nicht auf Diagnose und Therapie körperlicher Erkrankungen, sondern bezieht seelische, kulturelle und soziale Faktoren mit ein.
(Text: Norbert Donner-Banzhoff)


Weitere Informationen:
Ansprechpartner:
PD Dr. Stefan Bösner, MPH, DTM&H
E-Mail: boesner@staff.uni-marburg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution376

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Philipps-Universität Marburg, Dr. Susanne Igler, 13.05.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2013