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ERNÄHRUNG/1391: DGE aktualisiert die Referenzwerte für Natrium, Chlorid und Kalium (DGE)


Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. - 3. Januar 2017

DGE aktualisiert die Referenzwerte für Natrium, Chlorid und Kalium


(dge) Die Nährstoffe Natrium, Chlorid und Kalium sind lebensnotwendig und gehören zu den wichtigsten Elektrolyten im menschlichen Körper. Doch wofür brauchen wir diese drei Mengenelemente konkret? Sie halten den Wasser,- Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt sowie die Gewebespannung im Körper aufrecht. Natrium und Kalium tragen zudem zum Aufbau der elektrischen Spannung an den Zellmembranen bei und sind daher für die Weiterleitung von Nervenimpulsen und somit für Muskelkontraktionen, Herzfunktion und die Regulation des Blutdrucks von großer Bedeutung. Natrium ist darüber hinaus an aktiven Zelltransporten beteiligt. Chlorid ist Bestandteil der Magensäure, die der Verdauung und der Abwehr von Krankheitserregern dient. Kalium ist als Cofaktor von Enzymen an der Bildung von Protein und Glykogen beteiligt und somit für das Wachstum von großer Bedeutung.

Auf Basis neuer wissenschaftlicher Daten hat die DGE die Referenzwerte für die Zufuhr der drei Mengenelemente aktualisiert. Die aktuellen Schätzwerte werden jetzt nicht mehr für eine minimale, sondern für eine angemessene Zufuhr angegeben. Für Natrium liegt der Schätzwert für eine angemessene tägliche Zufuhr bei 1.500 mg für Erwachsene. Die überarbeiteten Schätzwerte für eine angemessene Chloridzufuhr betragen für Erwachsene 2.300 mg/Tag. Für Kalium wird ein Schätzwert für eine angemessene Zufuhr für Frauen und Männer von 4 .000 mg/Tag angegeben. Bei Stillenden beträgt der Schätzwert aufgrund eines erhöhten Bedarfs 4.400 mg/Tag.

Natrium und Chlorid werden hauptsächlich über Speisesalz (Natriumchlorid) aufgenommen. Die Speisesalzzufuhr in Deutschland liegt über dem Orientierungswert von 6 g/Tag. Dass ein Zusammenhang zwischen der Speisesalzzufuhr und der Höhe des Blutdrucks besteht, ist eindeutig: Eine hohe Speisesalzzufuhr erhöht das Risiko für Bluthochdruck. Bluthochdruck gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Durch einen hohen Speisesalzkonsum erhöht sich somit indirekt auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Eine Ernährung, die reich an Kalium ist, kann bei Personen mit Bluthochdruck hingegen blutdrucksenkend wirken und das Risiko für Schlaganfall reduzieren.

Zur Prävention von Bluthochdruck und Schlaganfall sollten Verbraucher daher vermehrt Lebensmittel auf den Speisenplan setzen, die von Natur aus wenig Natrium, aber dafür viel Kalium enthalten. Am besten gelingt das durch einen hohen Verzehr unverarbeiteter Lebensmittel wie Gemüse und Obst und einen geringen Verzehr verarbeiteter Lebensmittel.


Den Pressetext finden Sie unter:

https://www.dge.de/presse/pm/dge-aktualisiert-die-referenzwerte-fuer-natrium-chlorid-und-kalium/
(web)

https://www.dge.de/uploads/media/DGE-Pressemeldung-aktuell-01-2017-Ref-FAQ-Na-Cl-K.pdf
(pdf)

Herausgeber:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Geschäftsführer: Dr. Helmut Oberritter
Sitz der Gesellschaft: Bonn


Weitere Informationen

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen, Stoffwechsel und den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, "endokrin" ausgeschüttet, das heißt nach "innen" in das Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben "exokrine" Drüsen, wie Speichel- oder Schweißdrüsen, ihre Sekrete nach "außen" ab.

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Quelle:
Pressemitteilung DGE-aktuell 01/2017 vom 3. Januar 2017
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
Godesberger Allee 18, 53175 Bonn
Telefon 0228/3776 - 600, Telefax 0228/3776 - 800
Internet: www.dge.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Januar 2017

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